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Doom Eternal: Der Streit zwischen id Software und Komponist Mick Gordon eskaliert weiter

Update: Fans fordern "Gerechtigkeit für Mick".

Update vom 11. November 2022: Nach der Veröffentlichung des Statements von Komponist Mick Gordon zu den Streitigkeiten rund um den Soundtrack von Doom Eternal scheint er auf jeden Fall die Fans auf seiner Seite zu haben.

Im Doom-Subreddit zeigen sich viele enttäuscht davon, wie Gordon seinen Angaben zufolge behandelt wurde.

In verschiedenen Beiträgen wird "Gerechtigkeit für Mick" gefordert, sie haben jeweils tausende Upvotes.

In einem anderen Beitrag fordert man, dass Gordon die Auszeichnungen erhält, die Doom Eternal für seinen Soundtrack bekommen hat. Laut Gordon hat er sie "nur einmal gesehen", weil sie in den Büros von id Software stehen würden.

"Ich wurde eingeladen, um bei den Game Awards aufzutreten, aber abgesehen davon hat mich id Software nie eingeladen, die Preise persönlich abzuholen", schrieb Gordon. "Marty hat sich stattdessen selbst eingeladen, um die Preise in meinem Namen abzuholen."

"Es würde mir sehr viel bedeuten, ein Andenken an all die harte Arbeit zu haben, die ich in das Doom-Franchise gesteckt habe, aber so wie es momentan aussieht, bezweifle ich, dass ich diese Auszeichnungen jemals wiedersehen werde."


Ursprüngliche Meldung: Der Streit zwischen id Software und Komponist Mick Gordon rund um den Soundtrack von Doom Eternal erreicht die nächste Eskalationsstufe.

Das alles reicht bis ins Jahr 2020 zurück. Damals hatte sich Gordon vom Soundtrack-Album distanziert, beide Seiten gingen anschließend getrennte Wege.

Was war passiert?

Es geht um den Soundtrack, der Teil der Collector's Edition sein sollte, und "verlustfreie" sowie "unkomprimierte" Audio-Dateien mit der Musik von Mick Gordon versprach. Zur Veröffentlichung stellte sich heraus, dass lediglich 11 der 59 Tracks von Gordon selbst stammten.

id Softwares Studio Director veröffentlichte daraufhin ein Statement und gab an, dass Gordon erst den Soundtrack verschoben und dann in einer schlechteren Qualität abgeliefert habe. Dadurch sei id Software dazu gezwungen gewesen, die restlichen Tracks vom Lead Audio Designer erstellen zu lassen.

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Jetzt hat Gordon auf seiner eigenen Medium-Seite ein äußerst ausführliches, rund 14.000 Wörter umfassendes Statement zu der Situation veröffentlicht, mit der er den gesamten Prozess seiner Arbeit an Doom Eternal dokumentiert.

Ein schwieriges Projekt

Darin bezichtigt er unter anderem Stratton der Lüge, er soll Gordon zudem eine sechsstellige Summe geboten haben, wenn er zu dieser Angelegenheit schweigt.

Doom Eternal bezeichnet er als "schwieriges Projekt", bei dem von ihm verlangt wurde, pro Monat Musik für zwei Level zu liefern, während der Großteil des Spiels noch gar nicht existierte.

Erst nach acht Monaten sei er erstmals bezahlt wurden und dann erst nach weiteren elf Monaten. Letztlich habe man auch vier Stunden und 46 Minuten seiner Musik verwendet, ihn aber nur für zwei Stunden und 22 Minuten bezahlt, behauptet er.

Das Soundtrack-Album unterschied sich wiederum von der In-Game-Musik und auch dabei habe es Probleme gegeben. Erst sei von einer flexiblen Deadline für zwölf Songs die Rede gewesen, aber 13 Tage vor Ablauf dieser Deadline habe man plötzlich betont, dass man sie zwingend einhalten müsse. Das habe wiederum dafür gesorgt, dass er 18 bis 20 Stunden am Tag daran arbeitete, um rechtzeitig fertig zu werden.

Schweigegeld statt Zusammenarbeit

Später folgte dann, obwohl er vorher ein gemeinsames Statement mit Stratton vereinbart habe, dessen offener Brief auf Reddit, in dem er Gordon für die schlechte Qualität des Soundtracks verantwortlich machte.

"Marty sagte mir, ich solle den Entwurf [der gemeinsamen Erklärung] innerhalb von Stunden erwarten, aber er kam nie an", schreibt Gordon. "Stattdessen veröffentlichte er Tage später einen mehr als 2.500 Wörter langen 'offenen Brief' auf einer von Fans betriebenen Reddit-Seite, in dem er mich als alleinigen Grund für den verpfuschten OST ausmachte."

"Der Beitrag zog Tausende von Kommentaren und Artikeln nach sich und beschädigte meinen persönlichen und professionellen Ruf schwer. Das Schlimmste war, dass er dies hinter meinem Rücken tat, während er mich mit einer schwachsinnigen Geschichte über die Zusammenarbeit bei einer professionellen Lösung des Problems an der Nase herumführte."

"Seine Aussage war voller Lügen, Desinformationen und Anspielungen, und als ich sie anzweifelte, bot mir sein Unternehmen eine sechsstellige Summe an, damit ich den Mund halte. Als ich inmitten einer Flut von Beschimpfungen, Belästigungen und Drohungen immer wieder versuchte, die Angelegenheit gütlich zu regeln, weigerte er sich ständig, weil er sich Sorgen machte, dass die Auseinandersetzung mit dem Reddit-Beitrag seinem eigenen Ruf schaden würde.

"Aber was mich betrifft, sind mir Wahrheit und Ehrlichkeit wichtiger: Martys Worte haben meinen Charakter beschädigt und meinen Ruf angegriffen", betont er. "Ich habe ihm reichlich Gelegenheiten gegeben, sich zu diesem Thema zu äußern, aber seine Weigerung, dies zu tun, hat mir keine andere Wahl gelassen, als diese Erklärung abzugeben. Mit dieser Erklärung mache ich von meinem Recht Gebrauch, mich zu verteidigen."

Und das hier Erwähnte ist alles nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was Gordon id Software und Stratton vorwirft. Ein Blick auf sein Statement lohnt sich.

In diesem artikel

Doom Eternal

PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC, Nintendo Switch

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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