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Dragon Ball Fusions - Test

Wie viel Routine vertragen fliegende Energieballwerfer?

Ein Spiel mit vielen guten Ideen, die alle besser umgesetzt sein könnten - allerdings auch voller Features, die Fans beglücken werden.

Kinder und Jugendliche neigen dazu, sich in ihren Träumen und Gedanken selbst in ihre Lieblingsserien einzubauen, oder eben in ihre Lieblingsspiele oder -comics. Später wird daraus dann häufig Fan-Fiction in Form von kleinen Geschichten. Mit Dragon Ball Fusions hat Entwickler Ganbarion nun ein Dragon-Ball-Spiel ins Leben gerufen, das in genau diese Kerbe schlägt. Ihr könnt euch darin eure eigene Figur zusammenbasteln und euch dann ohne Umwege in die Welt von Dragon Ball begeben - und sie sind dabei nicht auf eine bestimmte Zeitperiode beschränkt. In Dragon Ball Fusions trifft der kleine Son-Goku auf sein deutlich älteres Alter-Ego und geht damit so unbefangen um, als wäre das etwas völlig Gewöhnliches. Als wenn ein Kind mit seinen Action-Figuren spielt.

Am Anfang des Spiels dürft ihr eure Figur nach Gutdünken zusammenstellen.

Was als Erstes auffällt: Dragon Ball Fusions ist für ein 3DS-Spiel wirklich hübsch. Das Spiel kommt in einem satten, farbenfrohen Comic-Look daher und weil ihr serientypisch relativ frei durch die Gegend fliegen könnt, arbeitet es viel mit Eindrücken von Höhe und Tiefe. Manchmal ist es schon erstaunlich, was sich aus diesem in die Tage gekommenen Handheld noch herausholen lässt. Allerdings: Einen 3D-Modus hat das Spiel leider nicht. Sehr schade, hätte dieser doch das Tiefengefühl noch deutlich verstärken können.

Deutlich weniger ausgearbeitet als die Grafik von Dragon Ball Fusions ist die Geschichte. Ihr beginnt das Spiel und findet gemeinsam mit einem Kompagnon einen Dragon Ball, habt also einen Wunsch frei. Euer Kollege wünscht sich freimütig ein großes Turnier, um den stärksten Kämpfer im gesamten Dragon-Ball-Universum zu ermitteln. Und genau darum geht es fortan. Beinahe jede Figur aus Dragon Ball versucht fortan, ein Team zusammenzustellen, um so im Kampf mit anderen herauszufinden, wer denn nun der Stärkere ist. Ihr bewegt euch durch Portale von Areal zu Areal, immer weiter nach oben, und könnt unterwegs eure Lieblingsfiguren aus der Serie einsammeln und mit ihnen zusammen kämpfen - so ihr solche Lieblingsfiguren denn habt. Nebenbei gibt es die rollenspieltypischen Städte, Nebenquests sowie Läden. Da wäre sicher ein bisschen mehr gegangen - wobei sich das Spiel wie eingangs erwähnt nicht als eine großangelegte Ergänzung der Dragon-Ball-Geschichte versteht, sondern vielmehr Fans eine Möglichkeit bieten will, sich in diesem Universum mal so richtig auszutoben.

Fortbewegung findet bei Dragon Ball selbstverständlich fliegend statt.

Der spannendste Part an Dragon Ball Fusions ist natürlich sein Kampfsystem. Im Gegensatz zum übrigen Spiel findet es auf einer zweidimensionalen Fläche statt, wobei sich sowohl die Spielerfiguren als auch der Computergegner frei über die Karte bewegen dürfen. Wer näher an befreundeten Kämpfern ist, erhöht die Chance, dass sie bei einer bestimmten Attacke helfen. Gleichzeitig könnt ihr auch bestimmen, von welcher Position aus ein bestimmter Angriff erfolgen soll. So könnt ihr beispielsweise einen Gegner direkt in die Arme eurer Kollegen treiben, die ihm dann weiter zusetzen. Oder ihr werft ihn gegen einen großen Felsturm, der dann im Idealfall unter der Wucht des Aufpralls zusammenbricht. Es kann auch sinnvoll sein, Gegner, die auf dem gleichen Fleck stehen, mit Flächenschaden anzugreifen. Und schließlich bietet das Spiel noch die namensgebende Fusions-Funktion: Ihr könnt mehrere der Figuren zu einer einzelnen fusionieren, um so eine Art Superkämpfer zu erzeugen, der dann besonders viel Schaden austeilen kann. All diese Funktionen geben dem Kampfsystem eine angenehme strategische Tiefe und die überzogen spektakulären Kampfanimationen lassen euch immer wieder förmlich spüren, wenn ihr verheerenden Schaden angerichtet habt. Es macht schon großen Spaß, einen bestimmten Angriff zu planen, zu erleben, wie dieser Plan funktioniert und der Gegner mit voller Wucht in einen Felsen kracht, der über ihm zusammenbricht.

Dumm nur, dass sich diese Kampfanimationen zumindest aktuell nicht abbrechen lassen und ihr sie daher immer wieder aufs Neue anschauen müsst - ein wenig das alte Final-Fantasy-Esper-Syndrom. Beim ersten Mal toll, beim zweiten Mal nett, ab dann wird es zur lästigen Zwangspause. Darüber hinaus gibt es im Laufe der Spielzeit beim Kampfsystem keine entscheidenden Veränderungen. Klar, ihr könnt neue Fähigkeiten und Zauber erlernen, aber am Ende dreht sich alles trotzdem nur um sehr und letztlich zu ähnliche Kombos, Flächenschaden und Fusionen - Kampf auf Kampf auf Kampf. Hier hätte es zumindest gutgetan, diesen Trott ein wenig aufzulockern. Durch ein bisschen mehr Geschichte eventuell, mehr explorative Elemente oder vor allem deutlich mehr Tiefgang im Kampfsystem.

Bewundert das Schwert auf diesem Bild aus Japan. In der deutschen wie auch der US-Version wurden alle Schwerter durch Stöcke ersetzt. Kinderschutz oder so...

Alles in allem ist Dragon Ball Fusions ein solides Spiel, das im lockeren Umgang mit dem Universum vor allem Fans Freude machen wird - das aber auch deutlich mehr hätte sein können als bloßer Fan-Service. In den Dialogen der Figuren untereinander ist das Spiel durchaus unterhaltsam, schön wäre es aber gewesen, hätten diese Gespräche ein bisschen mehr zu sagen als bloßen Small-Talk. Das Aufsteigen in der Spielwelt von Portal zu Portal und die Abfolge der ähnlich ablaufenden Kämpfe, das fühlt sich nach einiger Zeit eben doch wie das Skelett eines Spiels an, dem es an Fleisch und Organen fehlt.

Entwickler/Publisher: Ganbarion/Namco Bandai - Erscheint für: 3DS - Preis: 39,99 Euro - Erscheint am: 17. Februar 2017 - Getestete Version: 3DS - Sprache: deutsche Bildschirmtexte - Mikrotransaktionen: Nein

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Dragon Ball: Project Fusion

Nintendo 3DS

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Über den Autor
Markus Grundmann Avatar

Markus Grundmann

Freier Autor

Seine ersten Videospiele konsumierte Markus auf dem Game Boy. Heute spielt er so ziemlich alles, bei dem er auf Knöpfe drücken kann – mit besonderer Vorliebe für Nintendo und extravagante Indie-Titel.
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