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EA: Mikrotransaktionen in allen Spielen? EAs Jorgensen rudert zurück

Alle Spiele sollen zumindest die Möglichkeit dafür bieten, aber nicht alle werden es nutzen.

Update 2 (06.03.2013): Nach dem ganzen Trubel rund um die Aussagen von EAs Finanzchef Blake Jorgensen hat dieser nun zurückgerudert beziehungsweise seine Kommentare klargestellt, wie auch immer ihr es nennen wollt.

Wie er nun auf der Wedbush Technology Conference in New York angab (via Polygon), sollen zumindest alle künftigen EA-Titel die theoretische Möglichkeit haben, Mikrotransaktionen zu unterstützen. Das bedeute aber noch lange nicht, dass auch alle Spiele davon Gebrauch machen werden.

“Ich habe während der Konferenz einen Kommentar verlauten lassen, der in etwa so klang: 'Wir werden Mikrotransaktionen in unseren Spielen haben.' Die Community verstand es so, dass das in allen Spielen der Fall sein wird. Aber das stimmt nicht wirklich“, so Jorgensen. „All unsere Mobile-Games werden Mikrotransaktionen haben, weil nahezu alle von ihnen kostenlos spielbar sind.“

Als Beispiel zieht er Real Racing 3 heran. Man könne es kostenlos spielen oder etwas bezahlen, um seine Fahrzeuge zu verbessern und zu reparieren.

„Ihr könntet dieses Spiel die nächsten drei Jahre spielen und niemals einen Penny dafür zahlen“, sagt er. „Oder ihr könntet es spielen und euch direkt ein Upgrade holen, wodurch auch die Begeisterung für das Spiel größer wird. Die Kunden lieben das.“

Bei Nicht-Mobile-Games denkt man mehr über zusätzliche Transaktionen nach, die eher als Erweiterung des Produkts dienen. Hier nennt er Battlefield Premium als Beispiel: „Dadurch hat jemand die Möglichkeit, ein Spiel zu nehmen, das er vielleicht 1.000 Stunden gespielt hat und es stattdessen 2.000 Stunden zu spielen. Wir achten sehr darauf, dass wir den Kunden nicht das Gefühl geben, also würden sie keinen Gegenwert für ihr Geld bekommen. Wir möchten sicherstellen, dass es für sie einen Wert hat.“

„Der Kern unseres Mikrotransaktions-Geschäfts ist der Mobile-Bereich unseres Unternehmens - und das ist das Free-to-play-Geschäft.“

Update (01.03.2013): Auf Tumblr hat sich Ex-Epic-Mitarbeiter Cliff Bleszinski zur Thematik geäußert und verteidigt den Publisher, auch im Hinblick auf Origin.

„Es hat Jahre gedauert, bis Valve seinen Service in solch einen herausragenden Zustand wie heute gebracht hat. Und dennoch scheint jeder im Internet das zu vergessen und kritisiert EA dafür, dass sie versuchen, ihre eigenen Online-Dienste zu erschaffen.“

Kritisiert wurden Bleszinski und Epic auch schon für das Anbieten kosmetischer Waffen-Skins in Gears of War.

„Und wisst ihr was? Trotz des ganzen Aufruhrs kauften die Leute dennoch jede Menge davon. Wenn ihr EA nicht mögt, kauft ihre Spiele nicht. Wenn ihr ihre Mikrotransaktionen nicht mögt, gebt kein Geld dafür aus. So einfach ist es“, schreibt er.

„Bei EA arbeiten jede Menge clevere Leute und sie würden diese Dinge nicht versuchen, wenn es nicht funktionieren würden. Wie sich herausgestellt hat, funktioniert es. Ich kann euch versichern, dass es ganze Teams von Analysten gibt, die die Zahlen hinter dem Verhalten der Kunden unter die Lupe nehmen. Und zwar im Hinblick darauf, wie ihr, der Spieler, sein hart verdientes Geld ausgibt.“

„Wenn ihr euch derzeit im GAF, in den IGN-Foren oder auf GameSpot darüber aufregt... Wisst ihr was? Ihr seid die lautstarke Minderheit. Der durchschnittliche Spieler, der einfach jedes Jahr nur Madden oder GTA kauft, weiß nichts davon und interessiert sich auch nicht dafür. Er hat kein Problem damit, ein Dollar mehr in ein Spiel zu investieren. Warum auch nicht?“

Wenn man die Inflation berücksichtigt, sind Spiele laut Bleszinski heute so günstig wie nie zuvor - zumindest aus der Perspektive der Kunden. Im Gegenzug sind Millionenbeträge für Entwicklung Marketing fällig.

„Das alte Geschäftsmodell entwickelt sich entweder weiter, wächst oder stirbt“, so Bleszinski weiter. „Niemand weiß das wirklich. 'Free to play' aka 'Es steht euch frei, vier Riesen darin zu investieren' wird bleiben, ob es euch gefällt oder nicht. […] Jeder Entwickler da draußen versucht das Rätsel dieses neuen Modells zu lösen. Jedes Konsolen-Spiel MUSS einen stetigen Fluss an DLCs haben, denn sonst wird es eingetauscht oder einfach ausgeliehen.“

Außerdem seien Publisher eben Unternehmen, die Geld verdienen müssen: „Die Unternehmen, die diese Produkte veröffentlichen? Sie tun das wegen des Profits. Sie existieren, um Spiele letztlich für einen Zweck zu produzieren, zu vermarkten und zu veröffentlichen. Zuerst wegen des Geldes, erst dann wegen der Anerkennung.“

„Und wenn diese Unternehmen an der Börse sind, müssen sie mit ihren Aktionären reden. Das heißt, sie müssen eine Menge Geld machen, um den Wert der Aktien zu steigern. Jedes Quartal. Wenn ihr die Spiele oder die Verkaufsmethoden nicht mögt, dann gebt euer Geld nicht dafür aus. Ihr entscheidet mit euren Dollars darüber.“

"Wenn ihr EA nicht mögt, kauft ihre Spiele nicht. Wenn ihr ihre Mikrotransaktionen nicht mögt, gebt kein Geld dafür aus. So einfach ist es."

Cliff Bleszinski

Originalmeldung (27.02.2013): Nach Dead Space 3 will Electronic Arts optionale Mikrotransaktionen künftig in allen Spielen einsetzen.

„Der nächste und viel größere Teil [des Geschäfts] sind Mikrotransaktionen in Spielen", sagte EAs Finanzchef Blake Jorgensen auf der Morgan Stanley Technology Media & Telecom Conference (via Seeking Alpha).

„Wir werden in all unsere Spiele die Möglichkeit integrieren, für Dinge zu bezahlen, etwa um einen höheren Level zu erreichen oder einen neuen Charakter zu bekommen, um einen Truck zu kaufen, eine Waffe oder was auch immer."

„Die Kunden genießen und begrüßen diese Geschäftsmethode", so Jorgensen.

Alles in allem hat das Ganze für EA eine immer größer werdende Bedeutung. Bislang hatte man den Betrieb der entsprechenden Systeme etwa auch an andere Unternehmen ausgelagert, künftig will man alles intern regeln.

Vor Dead Space 3 gab es zum Beispiel schon Mikrotransaktionen im Multiplayer-Modus von Mass Effect 3, wo man Pakete zur Freischaltung von Ausrüstung gegen BioWare Punkte kaufen konnte. Und seit Jahren hatte EA bereits solche optionalen Freischaltungen in seinen Need-for-Speed-Titeln angeboten.

In Dead Space 3 selbst ließen sich zusätzliche Ressourcen freischalten, die man aber auch auf normalem Weg im Verlauf der Story finden konnte.

Dead Space 3: Story-Trailer
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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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