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Ein Spiel wie Independence Day - und ihr seid die Aliens

In X-Morph: Defense seid ihr die Invasion!

Bösartige Alien-Rassen, die darauf angewiesen sind, fremde Planeten zu besiedeln, um deren Rohstoffe auszubeuten, haben es auch nicht immer leicht. Manchmal geht das ganz problemlos, aber immer wieder finden sich Welten, auf denen intelligentes Leben Widerstand leistet. Wie nervig! In X-Morph: Defense dürft ihr in den schwierigen Arbeitsalltag einer außerirdischen Entität durchleben, der genau das passiert - bei der Attacke auf die Erde.

X-Morph: Defense setzt sich aus zwei verschiedenen Genres zusammen: einem Twin-Stick-Shooter auf der einen Seite, einem klassischen Tower-Defense-Erlebnis auf der anderen. Und obwohl das Spiel auf den ersten Blick recht generisch aussieht, klappt das in der Praxis überraschend gut. Für die PS4, Xbox One und PC ist das Spiel schon länger erhältlich, jetzt auch für die Switch.

Das letzte Stündchen dieses Spinnenpanzers hat bald geschlagen.

Zu Beginn jeder der 14 Missionen langen Kampagne wird aus dem Weltraum eure Basis in Form einer metallischen Säule in den Boden gerammt. Von dieser Basis geht eine Art Terraforming aus, der Boden der Erde wird in eine ebenfalls metallartige Oberfläche verwandelt. Um diesen Vorgang sicherzustellen, müsst ihr sie verteidigen. Das macht ihr einerseits, indem ihr mit eurem Raumjäger herumfliegt und heranrollende Gegner ausschaltet: Humvees, Hubschrauber, Jagdflugzeuge, Panzer und mehr. Auf der anderen Seite seht ihr aber auch vor jeder Gegnerwelle, welchen Weg die Feinde nehmen werden. Diesen Weg könnt ihr dann mit allerhand Geschütztürmen flankieren. Um den gegnerischen Weg zu verlängern, habt ihr außerdem die Möglichkeit, Laserbarrieren zwischen den Türmen hochzuziehen.

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Zum Bau der Türme habt ihr zwischen den gegnerischen Wellen unendlich viel Zeit, ihr bestimmt selbst, wann es weitergehen sollt. Aber auch während die Gegner schon auf eure Basis zufahren, könnt ihr Türme neubauen oder umsetzen - dafür braucht ihr nur Ressourcen, die ihr wiederum von zerstörten Gegnern erhaltet. Natürlich fällt das Bauen schwerer, während gerade Panzer auf eure Basis zurollen, schließlich verliert ihr so wertvolle Zeit, die ihr auch nutzen könntet, um die aufgebauten Türme mit der eigenen Feuerkraft zu unterstützen. Am Ende eines Abschnitts wartet dann jeweils ein Endboss auf euch - im ersten Level ist das beispielsweise ein riesiger Spinnenpanzer, der eure Türme zerstören kann und auch sonst keine Rücksicht auf die Umgebung nimmt. Im Kampf um die Erde wird so eine Stadt nach der anderen plattgemacht, was auf seltsame Art befriedigend wirkt.

Nach den Missionen könnt ihr neue Waffen für euer Schiff, aber auch neue Geschütztürme und Skills einkaufen.

Nun kommt X-Morph: Defense in der Optik eines mittelklassigen Mobile Games daher - es ist nicht unbedingt hässlich, aber maximal generisch. Lasst euch davon aber nicht allzu sehr abschrecken, denn tatsächlich steckt in dieser Zerstörungsorgie mehr Tiefgang, als man zunächst annimmt.

Nach jedem Level könnt ihr eure Alien-Armada aufrüsten. Ihr habt die Wahl zwischen aktiven wie passiven Skills, neuen Geschütztürmen oder Waffen für euer Raumschiff, könnt auf diese Weise also den Schwerpunkt des Spiels wahlweise auf den Tower-Defense- oder den Twin-Stick-Shooter-Teil verlagern. Nur allzu viel Abwechslung - das solltet ihr von X-Morph: Defense nicht erwarten. Ihr wehrt eben Gegnerwelle um Gegnerwelle ab, besiegt zum Schluss einen Boss und macht das Gleiche dann im nächsten Level. Auch auf eine ausgefeilte Geschichte haben die Entwickler keinen Wert gelegt. Hier sind die Aliens, da sind die Menschen - und jetzt Kaboom!

Aber dieses Kaboom macht eben jede Menge Spaß, gerade weil ihr durch den Twin-Stick-Shooter-Anteil des Spiels nie darauf angewiesen seid, einfach nur zuzusehen, wie das bei einigen anderen Tower-Defense-Spielen der Fall ist. Stattdessen steckt ihr mitten im Geschehen, während um euch herum Hochhäuser zusammenbrechen und Panzer explodieren. Im fortgeschrittenen Spiel tut ihr gut daran, euch für verschiedene Situationen auch unterschiedliche Waffen zuzulegen. Besonders die feindliche Luftwaffe hat es direkt auf euer Raumschiff abgesehen, Luft-Luft-Raketen helfen da, lassen sich aber gegen Bodeneinheiten überhaupt nicht anwenden. Bei denen hilft stattdessen ein ordentliches Bombardement.

Den Weg der Gegner bekommt ihr zu jeder Zeit ziemlich genau angezeigt.

X-Morph: Defense selbst kostet knapp 20 Euro, darin enthalten ist eine Kampagne zu, wie gesagt, 14 Missionen. Nachdem jede dieser Missionen einige Angriffswellen enthält und ihr vielleicht auch nicht jede auf Anhieb schafft, könnt ihr jeweils gut und gerne 45 bis 60 Minuten berechnen. Drei DLCs mit noch mehr Missionen gibt's aktuell für jeweils knapp fünf Euro. Ob ihr die noch braucht, wenn ihr die Kampagne durchgespielt habt, müsst ihr selbst entscheiden. Wer eine Switch hat: Gerade dafür eignet sich X-Morph: Defense bestens, weil eine schnelle Mission auch bei einer kürzeren Bahnfahrt mal drin ist. Die Performance hat auch bei massenhaft Explosionen auf dem Bildschirm im Handheld-Modus jedenfalls nicht gelitten.

Für mich war X-Morph: Defense eine kleine Überraschung. Was auf den ersten Blick wirkt wie ein liebloser Mobile-Port, ist in Wirklichkeit eine fast schon unverschämt nette Mischung aus Taktik- und Actionspiel mit jeder Menge Explosionen und zusammenbrechenden Wolkenkratzern. Dass das Spiel praktisch keine Geschichte hat und dass die Präsentation hübscher sein könnte - geschenkt. Hier geht es um trashige Freude an der Zerstörung ohne Moral oder Story-Twist. Nicht mehr, nicht weniger. Welcome to earth!


Entwickler/Publisher: EXOR Studios/EXOR Studios - Erscheint für: PC, PS4, Xbox One, Switch - Preis: 19,99 Euro - Erscheint am: erhältlich - Gespielte Version: Switch - Sprache: englische Sprachausgabe, deutsche Texte - Mikrotransaktionen: Nein

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In diesem artikel

X-Morph: Defense

PS4, Xbox One, PC

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Markus Grundmann Avatar

Markus Grundmann

Freier Autor

Seine ersten Videospiele konsumierte Markus auf dem Game Boy. Heute spielt er so ziemlich alles, bei dem er auf Knöpfe drücken kann – mit besonderer Vorliebe für Nintendo und extravagante Indie-Titel.
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