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Eledees

Völlig außer Rand und Band

Im Zeitalter der Multiplattformer finden sich nur ganz wenige Titel, die wirklich perfekt auf ein einzelnes System zugeschnitten sind. Eledees von Konami ist zweifelsohne eines davon, bereichern Spiel und Plattform einander doch wie Nachos und Salsa-Dip. Die innovative Steuerungskomponente verleiht dem dezent erweiterten Lightgun-Shooter mit der Extra-Portion Interaktivität das gewisse Maß an Würze. Und Eledees der Wii den nötigen Pepp, um Nintendos eingeschlagenen Weg zu untermauern. Eine gelungene Symbiose, die zudem noch einiges an Spaß auf die Glotze zaubert. So muss es sein!

Kein Kinderquatsch

Pizza Eledee mit elektrisierendem Belag.

Für viele mag das Cover des Spiels vielleicht auf den ersten Blick recht kindgerecht wirken, aber Eledees ist mitnichten lediglich für die Kleinen gedacht. Ehrenwort! Und dass der Hauptcharakter ein 10jähriger Junge mit dem Namen Kai ist, stört auch nur insofern, dass die Story dahingehend durchaus ein wenig zu kitschig daher kommt: Seit langer, langer Zeit leben die Menschen in trauter Zweisamkeit mit den Eledees – ihres Zeichens knuffige Wesen, die mit ihrer Energie dafür sorgen, dass die Bewohner keinerlei Benzin, Erdgas oder Atomkraft benötigen. Kai hingegen hasst und verachtet die Kreaturen, schenken seine Eltern deren Erforschung gänzlich alle Aufmerksamkeit und finden so kaum Zeit für ihren Sohn. Als eines Tages ein gewaltiger Blitz in die Stadt einschlägt, verändert sich plötzlich die Verhaltensweise der kleinen Stromspender und der notwendige Saft bleibt aus. Kais Eltern wollen der Sache auf den Grund gehen und lassen den Jungen kurzerhand allein zu Hause. Da er sich ohne die geliebte Fernsehserie allerdings langweilt, schnappt sich der Bube flugs die neue Erfindung seiner Erzeuger - den Fangstrahler - und macht Jagd auf die Energiewesen.

Kais Reise führt ihn durch die eigenen Wohnräume, ganze Stadtteile und sogar einen Vergnügungspark. Insgesamt erwarten Euch dort stolze 29 Missionen mit einer Gesamtspieldauer von gut und gerne 10 Stunden. Und das ist wohlgemerkt nur der Story-Modus. Obwohl dieser mit vier Spielvarianten pro Level recht umfangreich ausfällt, lässt die Präsentation der Geschichte etwas zu wünschen übrig. Die Zwischensequenzen zählt man beispielsweise an einer Hand ab und eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse ist nur dann zu sehen, wenn man im Hauptmenü den Story-Modus auswählt. Schade, denn da wäre noch deutlich mehr drin gewesen.

Gordon, bist du es?

Ghostbusters hat uns eins gelehrt: Niemals die Strahlen kreuzen!

Die Abenteuer in den verschiedenen Arealen haben mehr oder weniger immer das gleiche Ziel. In jedem Level müsst Ihr innerhalb eines Zeitlimits eine bestimmte Menge Watt ansammeln. Soll heißen: Ihr saugt die Eledees per Fangstrahler ein und verbucht so Energie auf Eurem Konto. Gelegentlich gibt es zusätzlich noch eine weitere Einschränkung. Dann dürfen zum Beispiel nur wenige Objekte zerstört werden oder der Geräuschpegel muss niedrig bleiben. Sofern Ihr Euch also nicht wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen verhaltet beziehungsweise keinen Krach beim Durchwühlen des Hauses nach den kleinen Kerlen verursacht, dürft Ihr fröhlich weiter jagen.

Dank der leicht zu verstehenden und vor allem präzisen Steuerung, gestalten sich die Aufgaben größtenteils recht einfach. Kai steuert Ihr dabei aus der Ego-Shooter-Perspektive. Per Nunchuck bewegt Ihr Euch vor, zurück oder zur Seite, während die Wiimote derweil zum Umschauen, Zielen und Aktivieren des Fangstrahlers genutzt wird. Manche Dinge müsst Ihr gar wie in der realen Welt bedienen. Bei Türen dreht Ihr die Klinke zur Seite, Schubladen und Schranktüren zieht Ihr heraus respektive schiebt sie hinein und Wasserhähne spucken einige Eledees aus, sobald Ihr den Griff dreht. Alles in allem eine recht simple, aber äußerst effektive Steuerung.

Je ausgiebiger man mit dem Fangstrahler hantiert, umso mehr kommt man sich wie Gordon Freeman inklusive Gravity Gun vor. Schließlich könnt Ihr mit dem augenscheinlichen Laser nahezu sämtliche Objekte anheben und durch die Luft schleudern. So findet Ihr letztlich auch versteckte Eledees unter etwaigen Einrichtungsgegenständen. Besonders spaßig und interessant verläuft das Ganze, wenn sich in mehreren Abschnitten die Erdanziehungskraft (zumindest bei den Objekten) verabschiedet und das pure Chaos ausbricht. Schränke fliegen durch die Gegend, Bücher, Sofas und Stühle kreuzen Eurer Sichtfeld – und in dem ganzen Tumult schweben die bunten Wesen, die nur auf ein Zusammentreffen mit dem Strahler warten.

Aber ganz so einfach wie es klingt, gestaltet sich die Fang-Aktion dann doch nicht. Zum einen benötigen alle Gerätschaften eine Mindestzahl an Strom, um ihrer Funktion nachzukommen. Gleiches trifft hin und wieder auf verschlossene Türen zu, die erst ab einer gewissen Menge an Watt ihr Schloss öffnen. Für den elektrischen Saft sind die normalen Eledees zuständig. Am häufigsten anzutreffen sind dabei grüne sowie gelbe Gesellen, die Euch mit Watt versorgen. Solche Stromspender finden sich auch noch in weiteren Varianten. Wie viel Energie sie Euch liefern, hängt im Übrigen von ihrer Stimmung ab. Je schreckhafter sie sind, desto weniger ertragreich fällt die Jagd aus.