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Enslaved

'Mit Sicherheit das bessere Spiel'

Eigentlich hat Ninja Theory noch gar nicht so viel gemacht, aber wenn man einen der wichtigeren Launch-Titel der PS3 in die Welt setzte, erhält das nächste Spiel automatisch ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Enslaved, so der zweite Titel dieser Generation von den englischen Ninjas, nimmt Form an und der Lead Designer Tameem Antoniades geht ein wenig auf die Hintergründe des Ganzen ein.

Zum Beispiel auf die Frage, ob die Menschheit wirklich nötig ist. In Enslaved ging die Zivilisation den Bach runter und nur ein paar Menschen überlebten in einer von Kriegen zuerst verwüsteten und danach von der Natur zurückeroberten Welt. Zwei von ihnen sind der starke Monkey und die kluge Trip, zuerst ein Paar wider Willen, das den Weg in den Westen finden muss, um herauszufinden, wer in einer solchen Apokalypse noch Sklaven nimmt und warum diese in Richtung Sonnenuntergang geschleppt werden. Weitere Details zum Spiel könnt ihr auch in der Vorschau zu Enslaved finden.

Eurogamer Wenn man an ein Spiel herangeht, braucht man eine Vision oder, wenn die gerade nicht zur Hand ist, zumindest ein Vorbild, an dem man sich orientieren kann. Woher kam die Inspirationtion zu Ninja Theorys neuem Spiel?
Tameem Antoniades

Die erste Inspiration für Enslaved war Another World auf dem Amiga, in dem man zwei Charaktere spielte. Es gab den eigenen Charakter und seinen außerirdischen Freund, man spielte die ganze Zeit zusammen, half sich gegenseitig, überwand die Hindernisse und am Ende empfand man echte Sympathien für diese außerirdische Gestalt.

Das ist genau das, was wir mit unseren beiden Figuren Trip und Monkey erreichen wollten. Wir wollten sehen, wie weit wir die Empathie für eine solche Figur bringen können. Mit den Figuren Nariko und Kai aus Heavenly Sword gab es eigentlich nur zwei sehr simple, wenn auch starke Emotionen: Liebe und Rache. Mit Monkey und Trip haben wir eine Konstellation, die das ganze Spektrum einer Beziehung abdeckt, mit all den Aufs und Abs. Natürlich ist da auch das Buch „Journey to the West“, ein 400 Jahre altes chinesisches Buch, das heute noch adaptiert wird, eben weil es so starke Charaktere hat. Wir wollten etwas mit diesen Figuren anfangen, weil uns dieses Buch beeindruckte.

Dass Trip physisch schwach und nicht in der Lage ist, sich selbst gegen alle Widrigkeiten zu verteidigen, hat den Zweck, dass wir die Natur unseres Helden ausbauen wollten. Ein Actionheld stürmt durch die Level, tötet alle und nichts kann ihm wirklich gefährlich werden. Das ist in Ordnung, aber unser Held soll auch deswegen ein Held sein, weil er es schafft, diese andere Person heil durchzubringen und nicht nur sich selbst. Das ist ein ganz bekanntes Thema in Filmen wie zum Beispiel Terminator oder vielen Western, aber man findet es kaum in Spielen. Es ist aber auch riskant, denn wenn man es nicht richtig macht, kann es alles zerstören. Wenn Trip ständig sterben würde und es außerhalb des Einflusses des Spielers geschieht, dann ist das absolut frustrierend. Es ist eine schwierige Balance.

Eurogamer Zwei Spielcharaktere hatte auch ein anderes Spiel: Prince of Persia 2008. Gegen die Konstellation der beiden dort hatten nur wenige was, der Spielansatz kam dagegen weniger gut an. Wie geht Enslaved an den spielerischen Ansatz und den Schwierigkeitsgrad heran?
Tameem Antoniades

Enslaved bedient sich sicherlich vieler Hardcore-Mechanismen, wenn man Hardcore so definiert, dass es sich an geübte Spieler richtet. Es ist kein endlos schwieriges Spiel, aber es fordert heraus, mehr noch als Heavenly Sword. Es gibt die Denkweise, dass Spiele einfacher gemacht werden sollten und ich denke, dass das nicht stimmt. Wir wollten ein Spiel, das an sich schon viele Spieler anspricht, aber auch eines, das wir selbst gerne spielen. Wir haben mit Heavenly Sword den Fehler gemacht, es zu simpel zu gestalten und es wurde zu einfach. Enslaved ist mit Sicherheit das bessere Spiel der beiden und all die Erfahrung aus Heavenly Sword floss hier ein.

Wir starten in Enslaved mit Leicht und Medium als Schwierigkeitsgrade und nach dem ersten Durchgang wird Hart freigeschaltet. Einmal beendet, kann jedes Kapitel auch für sich selbst spielbar sein, so dass man verpasste Punkte noch nachholen kann. Um alle Upgrades zu erhalten, wird ein Durchgang von Enslaved nicht reichen, man muss es dann noch einmal spielen.

In diesem artikel

Enslaved: Odyssey to the West

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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