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Enslaved

Die Zukunft strahlt nicht, sie blüht

An Letzteres – die 2008er Variante – erinnert auch die symbiotische Beziehung mit Trip. Nur dass hier beide sterben können und wenn es einen erwischt, heißt es Game Over. Die Unterstützung bei Sprüngen sieht in Enslaved einseitiger aus. Trip kriegt nicht so viel auf die Reihe und einige der Rätsel drehen sich darum, wie sich mit ihr irgendein Hindernis überwinden lässt. Im simpelsten Falle kann Monkey sie werfen, bei schwierigeren Aktionen müssen auch schon mal Kisten oder andere Objekte geschoben werden.

Da Trip in Kämpfen praktisch wertlos scheint, ist Vorsicht geboten. Denn selbst wenn die Welt menschenleer ist, heißt das natürlich nicht, dass es keine Feinde geben würde. Da niemand mehr da war, die Roboterarmeen abzuschalten und ihre Akkus scheinbar noch nicht aufgebraucht sind, kämpfen sie immer noch die längst beendete Schlacht gegen alles, was sie stört.

Von kleinen, simplen Wachdroiden bis zu großen, mechartigen Ungetümen ist so ziemlich alles dabei und wird in erster Linie mit Monkeys Kampfstab verdroschen. Besonders beeindrucken dabei die Kampfanimationen, die ordentlich die Wucht des Einschlags einfangen und gut ein Gefühl von der Kraft Monkeys vermitteln.

Ballern ist nicht schlecht...

Munition für den Fernkampf findet sich auch, scheint aber eher ein Bonus in dem mit God-of-War-Momenten gespickten Kampf zu sein. Quick-Time-Spezialattacken fehlen nicht, endlose Kombofolgen dagegen schon. Der frühe Eindruck des Nahkampfes ist ein sehr dynamischer, schneller, aber nicht übertrieben taktischer.

Man muss aber keineswegs immer kämpfen – oder wenigstens nicht ganz geradeaus – und wer lieber ein wenig ruhiger vorgeht, wird Trip zu schätzen wissen, die mittels einer kleinen Drohne die Gegend ausspionieren kann. Das ist aber nicht alles, lassen sich damit auch Dummys projizieren, auf die die Roboter erst einmal losgehen. Schließlich liest sie noch die Blaupausen der Biester aus, was Monkey dann für gezielte Angriffe nutzen kann.

Zum Beispiel, um sich dem abgelenkten Mech von hinten zu nähern, ihm die Minigun zu entreißen und selbst zu nutzen. Ihr solltet diese Möglichkeiten auch gut ausnutzen, da die Kämpfe ansonsten sehr knackig ausfallen könnten. Bewusst verzichtet man auf Horden von Feinden, die nach ein oder zwei Treffern zu Boden gehen. Jede Begegnung soll euch daran erinnern, dass die Welt von Enslaved zwar mit all der Vegetation eine Schönheit ausstrahlt, aber es ist halt eine von der gefährlichen Sorte.

...aber handgreiflich werden viel befriedigender.

Wie weit es übrigens wirklich mit der Schönheit her ist, lässt sich jetzt natürlich nur schwer abschätzen. Der erste Eindruck geht mit seinem hellen, farbenfrohen Look, großer Weitsicht und vielen Lichtspielen in die richtige Richtung. Endlich ist das Ende der Welt mal nicht grau.

Ich mochte Heavenly Sword, aber die Liebe reduzierte sich am Ende doch auf die Optik und das Design. Spielerisch war es eine ziemliche Nullnummer. Umso erstaunlicher ist der vollwertige Action-Adventure-Ansatz, den Enslaved sucht und der kaum weiter weg vom letzten Spiel Ninja Theorys sein könnte. Rätsel, Kämpfe, variierende Wege, es gibt nicht viel, was es hier nicht geben wird. Natürlich wäre es viel zu früh, ernsthaft zu spekulieren, ob sich das auch so gekonnt spielt, aber angesichts des einmaligen, bildschönen und bedrückenden Settings wäre ich Ninja Theory sehr böse, wenn das nicht der Fall wäre. So eine bezaubernde Welt darf man einfach nicht verheizen.

Vor Ende 2010 ist mit Enslaved nicht zu rechnen. Erscheinen wird es für Xbox 360 und PlayStation 3.

In diesem artikel

Enslaved: Odyssey to the West

PS3, Xbox 360, PC

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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