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Epics Capps: Handel mit gebrauchten Spielen ist 'ein großes Problem'

Bei Epic kauft man nur neue Spiele

Der Handel mit gebrauchten Spielen ist nach Angaben von Epic-Präsident Dr. Michael Capps ein "großes Problem" für die Industrie, wodurch Unternehmen ständig nach neuen Lösungen suchen müssten, um ihre Umsätze zu schützen.

"Der Gebrauchthandel ist in den USA ein großes Problem", sagt Capps im Gespräch mit GamesIndustry. "Unser vorrangiger Händler macht den meisten Teil seines Geldes durch den Verkauf gebrauchter Spiele. Dadurch sieht man, wie Spiele proaktive Schritte in diese Richtung unternehmen, indem... wenn Ihr die Retail-Version kauft, erhält man den Freischaltcode."

"Ich habe mit einigen Entwicklern gesprochen, die sagen 'Wenn du den Endgegner bekämpfen willst, gehst du online und zahlst 20 Dollar, aber wenn du die Retail-Version gekauft hast, bekamst du es kostenlos.' Wir verdienen kein Geld, wenn es sich jemand ausleiht. Und wir verdienen kein Geld, wenn es jemand gebraucht kauft. Weit mehr als doppelt so viele Leute haben Gears gespielt als es Käufer gab..."

Die Schuld daran will Capps aber nicht den Spielern in die Schuhe schieben: "Ich hasse es, die Spieler als meine Feinde zu bezeichnen - das macht keinen Sinn! Wir haben allerdings eine Regel bei Epic, die besagt, dass wir keine gebrauchten Spiele kaufen. Man wird mit Sicherheit nicht als Epic-Künstler anerkannt, wenn man gebrauchte Spiele kaufen geht, weil genau das die Art und Weise ist, wie wir und all unsere Freunde in der Industrie ihr Geld verdienen."

Der Grund, warum es keinerlei Pläne für einen PC-Release von Gears of War 2 gibt, sei unter anderem Crysis, das laut Capps im Verhältnis 20:1 kopiert wurde.

"Für ein Unternehmen wie Epic, das seit Jahren auf dem PC-Markt tätig ist, ist das grausam", so Capps. "Wir versuchen, genau das zu ändern. Es gibt eine neue Allianz von Firmen, die das PC-Gaming wieder etablieren wollen. Wenn die Leute aber Spiele spielen ohne sie zu kaufen, dann werden keine Spiele mehr kommen."

Im Hinblick auf die digitale Distribution lobt Capps derweil vor allem die Geschwindigkeit und die Qualität des Feedbacks: "Ich denke, wir sind noch weit davon entfernt, die Spontankäufe zu verlieren, bei denen man in ein Geschäft geht und sich entscheidet, etwas mitzunehmen. Das wird noch eine lange Zeit so bleiben."

"Dennoch lieben wir Steam. Ich bekomme nicht nur den Scheck für die verkauften Spiele am gleichen Tag, sondern weiß auch, dass wir gestern 28 Exemplare von Unreal Tournament in Polen verkauft haben. Wir sind so in der Lage, direkt zu reagieren. Aus der Sicht eines Entwicklers ist dieses Modell wirklich wundervoll. Nicht nur, um damit Geld zu verdienen. Man weiß auch, wo die Kunden sind und kann sie glücklich machen. Im Handel ist das einfach nicht der Fall. Ich erhalte lediglich ein 'Oh, in Europa waren es soviel Stück' als Feedback - und das 60 Tage nach dem Launch."

"Ich denke, Download-Content wird weiter in den Vordergrund rücken, weil wir in den USA wirklich Schritte gegen den Gebrauchthandel unternehmen müssen", sagt Capps.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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