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F.E.A.R. 2: Project Origin

Bis ins Mark

Gleich in den ersten Minuten entfacht ein Feuergefecht, das in seiner optischen und effektgeladenen Brillanz unter die Haut geht. Mit jedem Treffer werden Einrichtungsgegenstände, Fenster und Möbel in Mitleidenschaft gezogen. Bruchstücke wirbeln durch den Raum und Pulverdampf erschwert zusätzlich die Sicht. Die gewieften Gegner lassen sich nicht einfach aus der Deckung locken, arbeiten stattdessen geschickt zusammen. Ein Scherge umkreist Euch, während ein zweiter eine Granate wirft und ein dritter Euch unter Dauerfeuer nimmt.

Befinden sich bedrohliche Gegenstände, wie ein vollgetanktes Auto, in Eurer Nähe, wird es so lange beschossen bis es mit einem lauten Knall in die Luft fliegt. Erst nach fünf hart umkämpften Minuten, Hunderten Kugeln und ausgiebigem Zeitlupen-Gebrauch klärt sich der Rauch und die Gegner liegen tot am Boden. Eine Szene, die man so im ersten Teil ein Dutzend Mal erlebt hat, die aber jedes Mal wieder fasziniert.

Auch unsere eigene Hands-On-Zeit bestätigt den ersten Eindruck. Der Nachfolger wagt keinen großen Schritt, sondern versucht durch Evolution die Serie voran zu bringen. Mehr Abwechslung, filmreife Action, bewährte Schockmomente, eine noch dichtere Geschichte und perfektionierte Baller-Einlagen sollen die Serie in die nächste Generation befördern. Kleine Details, wie die Erhöhung der tragbaren Waffen von drei auf vier, die Einführung neuer Waffen, eines neuen nachladbaren Lebensenergie-Systems und abwechslungsreiche Mech-Schlachten, sollen am Ende den Unterschied machen. Kleinen Schritte, wie die Einführung eines Rüstungs-Penetrations-Systems, werden die bisherigen Eckdaten der Auseinandersetzung auf den Kopf stellen.

In keinem Shooter darf ein Flammenwerfer fehlen.

Deutlich weiter lehnt sich Monolith bei der Umgebung und den Gegnern aus dem Fenster. Beide begeisterten beim ersten Teil nicht gerade durch Abwechslung. Egal ob Klonkrieger oder Warenhaus-Level, traurig war wohl niemand, als die ganze Truppe samt dem Gebäudekomplex per Psycho-Superbombe dem Erdboden gleich gemacht wurde.

Im zweiten Teil werden die Supersoldaten eine deutlich kleinere Rolle spielen. Neben ihrer erstklassigen Teamarbeit werden Euch Spektralkrieger, gewaltige Kampfroboter und Hobby-Necromancer auf die Nerven gehen. Gerade letztere machen mit ihrem gruseligen Banker-Outfit und ihren astralen Zombie-Monstern einen schön-schaurigen Eindruck.

Den Leveln fehlen zwar erneut etwas Farbe, dafür begeistern die unterschiedlichen Szenarios mit optischen Höhepunkten und brachialen Effekten. Ob in einem Penthouse mit chinesischen Kunstwerken, dem zugemüllten Krankenhaus oder mit einem Kampfanzug in den zerstörten Straßenzügen, F.E.A.R. 2 bietet schon nach wenigen Minuten mehr optische und spielerische Abwechslung als der gesamte erste Teil. Da passt es ja hervorragend, dass schon die gezeigte Xbox 360-Fassung erstklassig aussieht und trotz des alten Engine-Unterbaus mit der Konkurrenz mithalten kann.

Das nenn ich Abwechslung: Mech-Schlachten im F.E.A.R.-Universum.

Keine neuen Spezialfähigkeiten, kein Deckungssystem und kein Open-World-Szenario. F.E.A.R. 2 kommt fast altmodisch daher, setzt auf bekannte Egoshooter-Tugenden statt sich auf neumodische Trends einzulassen. Monolith beweist nach kurzen Ausflügen mit der Condemned-Reihe erneut das Gespür für einen perfekt inszenierten Baller-Epos. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dank den deutlich abwechslungsreicheren Leveln, einer breiteren Gegner-Palette und einer noch besseren Präsentation, erfüllt der Titel all meine Wünsche bis auf das letzte I-Tüpfelchen.

Trotzdem muss man abwarten, ob dieser recht klassische Ansatz gegen Spiele wie Far Cry 2, Crysis, Borderlands oder Rage bestehen kann. Die Zeiten haben sich geändert und das Publikum lechzt nach modernen Spielkonzepten. Ich für meinen Teil freue mich auf ein wenig Oldschool-Action und werde den 10. Februar dick in meinem Kalender anstreichen. Nachdem ich den ersten Teil nach drei Jahren immer mal wieder in das Laufwerk lege, wird F.E.A.R. 2: Project Origin mit höchster Wahrscheinlichkeit das gleiche Schicksal teilen und mir auch 2012 ein Menge Spaß bereiten.

F.E.A.R. 2: Project Origin erscheint am 10. Februar 2009 für PC, Xbox 360 und PS3.

In diesem artikel

F.E.A.R. 2: Project Origin

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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