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Final Fantasy 7: "Für mich war es mehr als nur ein Spiel" - Produzent Kitase spricht über Storytelling-Revolution

Yoshinori Kitase erklärt, wie die PlayStation cineastisches Storytelling in Final Fantasy 7 ermöglichte und das Spiel zu einem zeitlosen Klassiker machte.

In einem Interview mit Eurogamer.net reflektiert Yoshinori Kitase, Produzent der Final Fantasy-Reihe, über die Evolution der Serie und die zentrale Rolle der PlayStation bei diesem Wandel. Sein Ziel war es stets, Spiele zu schaffen, die generationsübergreifend und weltweit verständlich sind – ähnlich wie Filme und TV-Dramen. Der Wechsel zu Sonys Konsole markierte laut ihm den Beginn einer neuen Ära für cineastisches Storytelling in Spielen.

Vom Pixel-Charme zur cineastischen Revolution

Die frühen Final Fantasy-Teile basierten auf 2D-Pixelgrafik, die für Nicht-Gamer oft schwer zugänglich war. "Die Art und Weise, wie Spiele mit 2D-Pixelgrafik Dinge darstellten, verwendete viele stilisierte Konventionen, die nur in diesem Medium funktionierten, und die Spieler hatten sich mit der Zeit daran gewöhnt. Menschen aus der Generation meines Vaters, die noch keine Erfahrung mit Spielen hatten, konnten diese jedoch nicht ohne Weiteres verstehen", erklärt Kitase im Interview. Der Wechsel von Nintendo (SNES) zur leistungsstärkeren PlayStation eröffnete neue Möglichkeiten: echte 3D-Grafik und Full-Motion-Videos (FMVs) dank der CD-ROM-Technologie. Diese technologischen Fortschritte ermöglichten cineastische Inszenierungen, die das emotionale und visuelle Potenzial von Final Fantasy 7 (FF7) voll ausschöpften.

Ein cineastisches Erlebnis zum Mitspielen

FMVs wurden nahtlos in das Gameplay integriert, um die Immersion zu steigern – ein Highlight ist die ikonische Eröffnungsszene von FF7, inspiriert von Blade Runner. "Wir haben uns von der überwältigenden Wirkung der Eröffnungsszene des Films Blade Runner inspirieren lassen, in der man ein Los Angeles der nahen Zukunft aus der Luft sieht, und haben versucht, eine Idee für unser Intro zu finden, das die Stadt Midgar auf ansprechende Weise zeigt", sagt Kitase.

"Aber das wäre nicht mehr als eine einfache Nachahmung gewesen. Ein Vorteil, den wir gegenüber dem Kino als Spiel hatten, war die Möglichkeit für den Spieler, einen Charakter zu steuern und tatsächlich in diese Welt einzutauchen. Indem wir die Kamera schnell von der breiteren Stadtlandschaft auf den Zug zoomen ließen und dann nahtlos zu Cloud übergingen, der am Bahnsteig ausstieg und steuerbar wurde, stellten wir die Größe und Präsenz der Stadt selbst dar und ließen den Spieler direkt in diese Welt eintauchen."

Szenen wie Cloud auf dem Motorrad oder emotionale Momente wären ohne die Speicherfähigkeit der CDs nicht realisierbar gewesen. FF7 kombinierte universelle Themen wie Verlust, Ökologie und tiefgründige Charaktere, was das Rollenspiel einzigartig machte. Die psychologische Tiefe, etwa Clouds Doppelpersönlichkeit, revolutionierte die Narrative von RPGs und machte FF7 zum Wegbereiter für das Genre.

Final Fantasy 7 bleibt durch seine innovativen Technologien, universellen Themen und unvergesslichen Charaktere ein Meilenstein der Gaming-Geschichte. Der Einfluss des Spiels prägt bis heute die Branche und inspiriert neue Projekte wie die aktuelle Final Fantasy 7 Remake-Trilogie. "Für mich war Final Fantasy 7 mehr als nur ein Spiel – es war eine Möglichkeit, emotionale und visuelle Erzählkunst neu zu definieren", betont Kitase. Das vollständige Interview mit Yoshinori Kitase könnt ihr auf Eurogamer.net nachlesen.

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