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Final Fantasy Crystal Chronicles: The Crystal Bearers

Finale Fantasie auf Wii

Im Vergleich zur Final-Fantasy-„Hauptserie“ hatten die bisher erschienenen Crystal-Chronicles-Episoden immer etwas leicht beschauliches an sich. Die nette, knubbelige Fantasy-Welt der Clavats, Liltys, Yukes und Selkies war atmosphärisch trotz manch düster-dramatischer Story stets näher am idyllisch-netten Schlumpfhausen, als am metrosexuellen Nomuraversum von Final Fantasy VII, VIII oder X orientiert. Aber wenn es nach Square Enix geht, hat es mit der Beschaulichkeit jetzt ein Ende.

Schluss mit knuffigen, großkopferten Figuren. Schluss mit dem Fokus auf dem kooperativen Mehrspieler-Modus. Schluss mit dem friedlichen Miteinander der vier Rassen. The Crystal Bearers spielt die Rollenspiel-typischen 1.000 Jahre nach den Ereignissen der ursprünglichen Crystal-Chronicles-Spiele. Mit der hehren Eintracht ist es vorbei, seit im großen Krieg der Kristall der magisch begabten Yukes zustört und damit quasi die gesamte Rasse ausgelöscht wurde. Die Sieger, die stämmigen, aber ebenso starken wie technisch versierten Lilty nutzten das Machtvakuum und errichteten ein mächtiges Imperium, das auf den Errungenschaften der Technologie beruhte. Gemeinsam mit den ausgelöschten Yuke hatten Selkies und Clavats das Nachsehen.

Magie war von diesem Punkt an verboten, doch gab es immer wieder einzelne Individuen, die die arkanen Künste beherrschten – die Crystal-Bearers. Einer von ihnen ist der blonde Clavat-Söldner Layle, dessen Fähigkeiten, die ihm der Kristallsplitter in seiner Backe verleiht, von allen anderen sowohl geschätzt als auch gefürchtet werden. Nach kurzer Spielzeit trifft er die Selkie Belle und schließlich auch auf den enorm mächtigen Yuke Amidatelion, offenbar der letzte seiner Art und genauso wie Layle ebenfalls ein Crystal Bearer. Und Amidatelion scheint nichts Gutes im Schilde zu führen.

FF Crystal Chronicles: Crystal Bearers – Trailer

Mit seinen größeren, realistischer proportionierten Figuren, den ausdefinierten Helden und Antagonisten und der weitaus präsenteren Handlung entfernt sich The Crystal Bearers weit von seinen Vorgängern und nähert sich in Sachen Präsentation und Dramaturgie stark den „regulären“ Final-Fantasy-Vertretern an. Ein gezielter Schritt der Entwickler, der die Spin-Off-Serie nicht nur in neue Bahnen lenken, sondern auch eine immer noch eklatante Lücke im Spiele-Line Up der Wii schließen soll: Spiele, die große, epische Geschichten erzählen, sind auf der Nintendo-Konsole – leider - immer noch eine Ausnahme.

Um das rüber zu bringen, haben sich die Entwickler um Produzent Akitoshi Kawazu (SaGa-Serie, Crystal Chronicles) und Director Toshiyuki Itahana (Final Fantasy IX, Crystal Chronicles) schwer in die Riemen gelegt und die Wii zu grafischen Höchstleistungen angetrieben – The Crystal Bearers ist ohne Wenn und Aber das grafisch bei weitem beeindruckendste 3rd Party-Spiel für die Wii. Man merkt schnell, dass Square Enix hier endlich einen Präzedenzfall schaffen will und alles daran setzt, die Behauptung, dass auf der Wii nur Nintendo-eigene Titel wirklich gut laufen würden, zu widerlegen. Und wenn ein Spiel das Zeug dazu hat, dann das beeindruckende Crystal Chronicles.

Ähnlich wie die Vorgänger ist auch The Crystal Bearers weit eher ein Action- als ein Rollenspiel. Held Layle ist bereits zu Beginn des Spiels ein bekannter Held und ein erfahrener Kämpfer. Aber nicht einfach mit Schwert oder anderen „gewöhnlichen“ Waffen – nein, Layles wichtigstes Manöver ist die Telekinese.

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Thomas Nickel

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Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.

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