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Final Fantasy Crystal Chronicles: The Crystal Bearers

Finale Fantasie auf Wii

Per WiiMote-Pointer ergreift ihr Objekte, Gegner oder auch mal NPCs und werft sie wild durch die Gegend. Schleudert ein angreifendes Skelett auf seine Kumpane und erfreut euch an der liebevollen Animation, wenn der Knochenmann seinen Kopf verliert. Schüttelt ein paar Passanten, damit ihnen ein paar Gil aus der Tasche plumpsen, und legt Hebel und Schalter aus der Entfernung um. Die implementierte Physik-Engine sorgt für saubere Abläufe, ähnliche Experimente machte Square Enix bereits zu PS2-Zeiten mit Dawn of Mana.

Halt, nein, nicht weiterklicken! Ich gebe direkt Entwarnung. Von den qualitativen Untiefen der spielerisch katastrophalen Sargnagel-Episode der ehemals so beliebten Mana-Reihe ist The Crystal Bearers soweit entfernt wie zwei Spiele voneinander nur sein können. War Dawn of Mana unter seinem schönen Äußeren ein spielerisch völlig inkohärentes und motivationsfreies Chaos, bei dem die Havoc Physik-Engine dem genervten Spieler permanent auf der Nase herumtanzte, bietet The Crystal Bearers ein weitaus durchdachteres Konzept und vor allem eine dramatisch überlegene Spielbarkeit.

Die Kämpfe und das Erforschen der Umgebung fühlen sich nicht nicht bockig-zickig wie bei Mana, sondern dynamisch und extrem flüssig, ja geradezu schon butterweich an. Layle steuert sich ganz hervorragend und der Einsatz seiner telekinetischen Kräfte gestaltete sich in der spielbaren Version schnell eingängig und überzeugend. Vor allem aber hinterlässt die Telekinese einen angenehm neuen, frischen Eindruck und fordert kreative Kämpfe und neue Ansätze geradezu heraus. Und sind wir mal ehrlich, Actionspiele, in denen ein Held mit einem großen Schwert oder einer ähnliche Waffen durch die Levels wetzt und Gegner schnetzelt, gibt es ja bereits zur Genüge. Schön, dass Square Enix sich hier tatsächlich traut, der großen Wii-Hoffnung neben der obligatorisch tollen Präsentation ein andersartiges Spielkonzept mit auf den Weg zu geben.

FF Crystal Chronicles: Crystal Bearers – Gameplay

Das erschöpft sich nicht beim Kampfsystem, auch in anderer Hinsicht betreten die Japaner Neuland. Bereits angekündigt, aber nicht wirklich zu sehen waren die Open-World-Elemente, die The Crystal Bearers von seinen Genre-Konkurrenten abheben sollen. Ich bin gespannt, wie die japanischen Entwickler mit diesem, für sie so ungewöhnlichen Spielelement zurecht kommen. Wer weiß, vielleicht schaffen sie es ja endlich, mir das Konzept einer offenen Welt schmackhaft zu machen.

Das Final Fantasy-Drumherum stimmt auf jeden Fall. Luftschiffe, die sich auch mal wilde Kämpfe leisten, Zwischensequenzen von einer Üppigkeit, wie sie nur Square Enix heute noch liefert, und jede Menge vertraute Kreaturen – unter anderem Chocobos, Cactuars und giftige Morbole – sollen dafür sorgen, dass sich Veteranen in der ungewohnt und spielerisch neuen Umgebung schnell heimisch fühlen. Und einen ganz besonderen Bonus haben euch die Entwickler auch noch spendiert: Erstmals kommt ein Final-Fantasy-Spiel mit einer Autosave-Funktion daher. Die Suche nach den klassischen Speicherpunkten könnt ihr euch dieses Mal sparen.

Ganz ehrlich, ich hätte nicht damit gerechnet, dass mich das neue Crystal Chronicles in seiner jetzigen Form so überzeugt. Ja, ich mochte die kleinen, niedlichen Figuren der Vorgänger, ich mochte ihre klassische Fantasy-Welt. Ja, ich mochte sogar das umständliche Connectivity-Feature des Erstlings. Trotzdem stößt mir die neue Richtung, in die sich die Serie bewegt, nicht im geringsten sauer auf. Die Entwickler haben es verstanden, mir als alten Fan die Neuerungen mit exzellenter Präsentation und einer jetzt schon überzeugenden Spielbarkeit schmackhaft zu machen. Ich kann das fertige Spiel anfang nächsten Jahres bereits kaum erwarten. Jeder Wii-Spieler sollte die Crystal Bearers gut im Auge behalten!

Final Fantasy Crystal Chronicles: The Crystal Bearers erscheint Anfang Februar 2010 für die Wii in Europa.

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