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Forza Horizon 2 presents Fast and Furious - Test

Schnell und unterhaltsam, aber auch mit wenig Substanz.

Besser als der übliche Lizenzschrott, letztlich mangelt es der allein lauffähigen Erweiterung aber an Substanz und Eigenständigkeit.

Hinter Forza Horizon 2 presents Fast and Furious steckt eine gar nicht mal so unvernünftige Idee. Lieber ein kleines, aber feines Projekt auf Basis eines wunderbar funktionierenden Grundgerüsts wie Forza Horizon 2 aufbauen anstatt irgendeinen eigenen, schnell und billig produzierten Lizenzschrott zu entwickeln, der letztendlich keinem so wirklich nützt - außer vielleicht der Geldbörse der Verantwortlichen.

Und auch in der Hinsicht geht man mit dieser Standalone-Erweiterung, für die ihr Forza Horizon 2 nicht benötigt, interessante Wege. Noch bis zum 10. April 2015 kann sich jeder Spieler auf Xbox One und Xbox 360 das Ganze kostenlos runterladen und behalten - erst nach diesem Tag kostet es 9,99 Euro. Die große Frage ist nun: Lohnt sich überhaupt ein Download der immerhin 15 GB auf der Xbox One und knapp 2 GB auf der Xbox 360? Und wie sieht es aus, wenn ihr später vielleicht vor der Wahl steht, dafür einen Zehner hinzulegen?

Zehn Wagen sollt ihr beschaffen. Keine allzu schwierige Aufgabe.

Grundsätzlich bietet Forza Horizon 2 presents Fast and Furious nicht viel, mit dem es sich deutlich vom Hauptspiel abheben würde. Es ist insoweit mit dem kommenden Film verknüpft, als dass ihr für die Crew ein paar schnelle Fahrzeuge besorgen sollt - insgesamt zehn Stück. Das ist dann im Grunde auch schon die gesamte „Story" des Spiels, dazu gibt es hier und da noch ein paar kleinere Referenzen zur Filmreihe und das war's. Gemeinsam mit den aus den Filmen bekannten Charakteren einige Rennen drehen oder gar Missionen absolvieren? Nope, gibt's nicht.

An der Spielwelt an sich ist ebenfalls nichts neu. Es gibt kein neues Areal, stattdessen nutzt man die aus FH2 bekannten Regionen rund um Nizza und Saint Martin als Schauplatz für das Spiel. Die Welt ist also kleiner als im Hauptspiel, aber größer als das Eiland in Storm Island - dafür bietet Letzteres jedoch eine neue Region und kein recyceltes Material.

Auch in puncto Events orientiert man sich am Hauptspiel und hat keine wirklich neuen Varianten im Angebot. Mal absolviert ihr ganz gewöhnliche Rennen, einmal müsst ihr 100 Tafeln umfahren, eine bestimme Geschwindigkeit erreichen, ein Auto in einer Scheune finden und zwei Schaurennen absolvieren, in denen ihr gegen einen Helikopter und eine Transportmaschine antretet. Letzteres kennt man aber bereits aus der Xbox-One-Version von FH2, ein Rennen gegen einen Helikopter gab es in der 360-Version.

Letztendlich setzen die Entwickler ein wenig zu sehr auf bereits Bekanntes.

Konzentriert ihr euch vornehmlich auf die Story des Spiels, also auf die Beschaffung der zehn Fahrzeuge, dürfte Forza Horizon 2 presents Fast and Furious geübte Spieler nicht länger als drei Stunden beschäftigen - viel länger dauert es auch nicht, sich alle Erfolge mit ihren immerhin 1.000 Gamerscore-Punkten zu verdienen.

Abseits dessen könnt ihr euch aber durchaus noch weiter beschäftigen, wenn ihr das denn wollt. Für die Zerstörung von 20 Bonustafeln erhaltet ihr ein weiteres Fahrzeug, ihr könnt Fahrspaßlisten-Herausforderungen absolvieren und diverse Online-Events stehen euch ebenso zur Verfügung. Wenn ihr das Spiel sowohl im Solo- als auch im Online-Modus komplett ausreizen wollt, bietet es also schon einiges an Inhalt. Wer das Hauptspiel besitzt und primär alleine durch die Gegend fährt, findet hier jedoch nicht viel Neues.

Was die Technik betrifft, unterscheidet sich das Fahrgefühl nicht vom Hauptspiel. Soll heißen: Es setzt weder komplett auf Realismus noch vollständig auf Arcade, sondern bewegt sich irgendwo dazwischen in der goldenen Mitte und findet eine gute Balance zwischen beiden Extremen - das Handling ist eingängig genug, um Einsteiger nicht zu verschrecken, aber auch erfahrene Rennfahrer werden gefordert. Gleichermaßen schafft man es, dass sich jedes Fahrzeug einzigartig fährt und in gewissem Maße lässt es sich an die eigenen Präferenzen anpassen, was Fahrhilfen und Co. betrifft.

So lang wie im letzten Film ist die Landebahn dann doch nicht.

Auf der grafischen Seite leidet auch Forza Horizon 2 presents Fast and Furious an denselben Problemchen wie der große Bruder. Immer mal wieder seht ihr aufpoppende Objekte wie Bäume in der Spielwelt vor euch und am Straßenrand dargestellte Schatten tauchen häufiger mal recht spät auf. Da man eine bereits bekannte Region verwendet, solltet ihr aber alles in allem keine großen Unterschiede erwarten.

Womit wir wieder bei der zentralen Frage wären: lohnt sich Forza Horizon 2 presents Fast and Furious? Schwierig zu sagen. Ich hatte in den drei Stunden definitiv meinen Spaß, aber würde ich später 9,99 Euro dafür auf den virtuellen Tisch legen? Eher nicht. Dafür unterscheidet es sich einfach zu wenig vom Hauptspiel. Die Integration in die Filmreihe hätte umfangreicher, die Story - ja ja, ich weiß, Story in einem Rennspiel, aber wenn nicht hier, wo dann? - besser ausgearbeitet sein können. Aufgrund der weitestgehend vertrauten Inhalte und der mangelnden Eigenständigkeit und würde ich als Besitzer des Hauptspiels keine zehn Euro dafür ausgeben - das Geld solltet ihr dann schon eher in Storm Island investieren. Aber solange das Spiel noch kostenlos ist, könnt ihr es euch ja trotzdem mal anschauen, selbst wenn ihr nur euer Gamerscore-Konto um schnell verdiente 1.000 Punkte erhöhen möchtet. Unterhalten wird es euch für ein paar Stunden ganz sicher - ob ihr nun Forza Horizon 2 bereits euer Eigen nennt oder nicht.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Forza Horizon 2

Xbox One, Xbox 360

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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