Fünf Monate EA Access: Ein Zwischenfazit
Lohnt es sich oder nicht? Nun, so pauschal lässt sich das nicht sagen.
Electronic Arts' Xbox-One-exklusiver Abo-Service EA Access ist mittlerweile fast schon ein halbes Jahr alt. Ein guter Zeitpunkt also, um mal ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. Lohnt es sich überhaupt? Das ist die alles entscheidende Frage, die sich jedoch gar nicht mal so pauschal beantworten lässt. Sagen wir es so: Es kann sich für euch lohnen - unter bestimmten Voraussetzungen.
Der größte Anreiz von EA Access ist ohne Frage die Vault. Hier erwarten euch Vollversionen von EA-Spielen, die ihr so lange spielen könnt, wie ihr EA-Access-Abonnent seid. Im Grunde also ähnlich wie zum Beispiel bei PlayStation Plus, nur mit dem Unterschied, dass hier die Spiele nicht ausgetauscht werden. Und wie Electronic Arts auch schon öffentlich angegeben hat, sollen Spiele nicht mehr aus der Vault entfernt werden, wenn sie erst einmal aufgenommen wurden. Das schließt natürlich nicht aus, dass bestimmte Spiele irgendwann nur noch eingeschränkt funktionieren, wenn bei älteren Titeln etwa die Online-Server abgeschaltet werden.
Nun, wie schon gesagt: Welchen Wert EA Access für euch hat, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Etwa davon, welche der jeweiligen Spiele ihr bereits besitzt. Und davon, welche ihr gerne mal ausprobieren wollt. Nachfolgend werde ich das für jeden der verfügbaren Titel aus meiner persönlichen Perspektive schildern:
- Battlefield 4: Wollte ich sowieso mal spielen und habe auch die Kampagne gespielt. Am Multiplayer-Modus habe ich aktuell aber kein Interesse.
- Madden NFL 25: Ich wollte schon immer mal ein Madden ausprobieren und das hier war eine gute Gelegenheit dazu. Ist aber nicht wirklich ein Spiel für mich.
- FIFA 14: Hatte ich bereits beim Launch der Xbox One als kostenlos Zugabe bekommen, daher uninteressant für mich.
- Peggle 2: Nicht wirklich ein Spiel, das ich mir spontan kaufen würde. Ist aber seit Monaten auf meiner Festplatte und wird definitiv noch ausprobiert.
- Need for Speed: Rivals: Auch Need for Speed wartet bereits auf meiner Festplatte und wird auch irgendwann noch gespielt.
- Plants vs. Zombies: Garden Warfare: Hatte ich bereits im Vorfeld, daher prinzipiell ein uninteressanter Neuzugang für mich. Ein netter Nebeneffekt ist aber, dass ich nun zum Spielen nicht mehr die Disc einlegen muss.
- UFC: Hier gilt für mich das Gleiche wie bei Peggle 2. Kein Spiel, das ich mir normalerweise kaufen würde. Aber ausprobieren werde ich es sicher.
Fassen wir also zusammen: FIFA 14 ist für mich uninteressant und Garden Warfare hat den netten Nebeneffekt, dass ich die Disc nicht mehr einlegen muss. Bleiben also fünf Spiele, die ich zum Teil bereits mehrere Stunden gespielt habe oder noch spielen werde.
Hat sich das für mich gelohnt? Nun, ich habe mir gleich ein Jahresabo gegönnt, das 24,99 Euro kostet - ansonsten werden monatlich 3,99 Euro fällig. Rechnet man mal zusammen, was ich ansonsten in Battlefield 4, Madden NFL, Peggle 2, Need for Speed oder UFC hätte investieren müssen, um sie zu spielen, kann man auf jeden Fall sagen, dass es sich für mich definitiv gelohnt hat. Alleine ein Need for Speed: Rivals kostet gebraucht (bei Amazon) noch etwas mehr als die Gebühr für das Jahresabo. Das Gleiche gilt für Battlefield 4, dessen Kampagne ich komplett durchgespielt habe.
Ihr merkt aber auch, warum man nicht ohne Weiteres sagen kann, dass es für jeden empfehlenswert ist oder eben nicht. Der entscheidende Punkt ist nun mal, welche Spiele ihr davon bereits besitzt und welche ihr gerne mal spielen würdet. Je weniger ihr besitzt und je mehr ihr spielen/ausprobieren wollt, desto besser für euch. Also ja, unter gewissen Umständen lohnt sich EA Access absolut. Zumal es ja noch ein paar andere Extras gibt, beispielsweise die zehn Prozent Rabatt, die ihr als EA-Access-Abonnent auf digitale Inhalte von Electronic Arts erhaltet, ob das nun Vollversionen oder DLCs sind.
Weiterhin erhaltet ihr die Möglichkeit, Vollversionen noch vor dem Kauf auszuprobieren. Das war bislang bei Madden NFL 15, NHL 15, FIFA 15, NBA Live 15 und Dragon Age: Inquisition der Fall, die sich jeweils sechs Stunden lang ausprobieren ließen. Und das ist etwa bei FIFA oder auch bei Dragon Age weit mehr, als euch eine normale Demo bieten würde. Ein weiterer netter Nebeneffekt: Ich musste NHL, FIFA oder Dragon Age später nicht mehr installieren, als ich die Discs bekam - alle Daten waren ja bereits auf der Festplatte.
Aber das allein ist nun sicher kein Kaufgrund für EA Access, ebenso wenig wie die zehn Prozent Rabatt auf Inhalte. Das Herzstück ist klar die Vault mit ihren Vollversionen, die in Zukunft weiter wachsen wird. NBA Live 14 wäre etwa ein wahrscheinlicher Kandidat für eine baldige Aufnahme in die Vault. Dass brandneue Titel allzu schnell hinzugefügt werden, solltet ihr aber nicht unbedingt erwarten. Hier wird erst die weitere Zukunft zeigen, wie schnell das bei Spielen wie zum Beispiel Dragon Age der Fall sein wird. Bei Garden Warfare war es etwa sechs Monate nach der Veröffentlichung so weit, bei UFC ebenfalls.
Interessant ist dahingehend auch, dass „Titanfall von allen EA-Access-Features ausgeschlossen wurde", wie es auf der EA-Access-Webseite heißt. Ob es dabei bleibt? Wir werden sehen. „Zukünftige Ausschlüsse" sind demnach zwar ebenfalls möglich, aber bislang gibt es diesbezüglich keine Neuigkeiten oder Ergänzungen.