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Ghost of Moscow: Death to Spies

Liebesgrüße aus Moskau

Mainstream ist wirklich nicht gerade das Steckenpferd der Russen von 1C. Fast ausschließlich PC-Software, wirklich harter Stoff wie die Men-of-War-Serie oder das nicht minder, wenn auch komplett anders ultraharte Red Orchestra 2 - Test in Kürze - laden nicht den Neueinsteiger ein und bringen den Profi auch noch gekonnt um die Ecke. Schlechte Spiele? Sicher nicht. Mainstream-Erfolge? Fehlanzeige.

Zuletzt schien Captain Blood den Durchbruch wagen zu wollen, in Form eines lockeren Piratengemetzels auf der Xbox 360, aber da der Captain auf Tauchfahrt in Development Hell verschwand, muss nun ein neuer Kandidat versuchen, den relativen Massenmarkt anzusteuern. Ghost of Moscow: Death to Spies - vormals Death to Spies 3 - erscheint für PC, Xbox 360 und vielleicht sogar PS3. Es lässt sich mit einem Pad spielen. Man braucht für die Einarbeitung nicht Tage. Es sieht auf den ersten Blick ziemlich gut aus. Die Grundparameter für höhere Verkaufszahlen stimmen also prinzipiell.

Mein Name ist Strogov. Captain Strogov.

Auch das Szenario könnte zum Erfolg beitragen. Der Kalte Krieg ist als Setting schon einmal grundsätzlich cool, spannungsgeladen und im Spieleberich immer noch frisch. Dass man sich hier auf Seiten der Russen - aber im Einsatz für den Weltfrieden und nicht nur den Sieg des Kommunismus - durch Lokalitäten wie Kuba, Europas Hauptstädte und die USA schleicht, macht es noch reizvoller. Es hat Vorteile, dass hier ein russischer Entwickler an der Arbeit ist, ein westliches Studio hätte sich die andere Seite beleuchtet.

Was inhaltlich genau passiert, ist leider noch nicht ganz bekannt, aber was zu sehen und auch anzuspielen war, erinnert spontan an eine Mischung aus Hitman und Splinter Cell. Nur, dass ihr nicht allein, sondern zu dritt unterwegs seid. Zwei männliche und ein weiblicher Spion infiltrieren den Klassenfeind in den heißen 50ern. Einer des Trios wird Fans der Vorgänger bekannt vorkommen: Captain Strogov war schon im Zweiten Weltkrieg aktiv. Viktor Kovalev ist der Youngster der Runde und Olga Godunova-Lopes erfüllt alle Klischees, die eine starke Bond-Frau zu bieten hat. Schön, Elegant und tödlich.

Spy-Vision lässt euch für kurze Zeit Freund und Feind und Unbeteiligten aussortieren.

In der gezeigten Mission war es dann auch ihre Bürde, einen bedingt attraktiven US-Senator in eine verfängliche Situation zu bringen. Die anderen beiden müssen ihrerseits dafür sorgen, dass dieser Moment fragwürdiger interkultureller Nähe auf Film festgehalten wird, um später ein wenig Erpressung spielen zu können. Undercover ist dabei der Schlüssel. Ihr müsst es schaffen, Wachen wegzulocken, damit eure Kollegen durch Hintertüren schlüpfen und das Equipment in Position bringen können. Die KI der Wachen zeigt sich dabei relativ kompetent und wird alles untersuchen, was irgendwie verdächtig aussieht. Sollte es zu Toten kommen, tut ihr gut daran, sie zu verstecken. Und bloß nicht ihre blutverschmierten Uniformen anzuziehen. Braucht ihr eine davon, die noch bewohnt wird, dann überlegt euch eine Variante, die das Hemd faltenfrei lässt.

Wer doch ballern will, wird zumindest ab und zu dafür Gelegenheit finden, aber in den meisten Missionen ist es weit sinnvoller, die ganze Zeit Undercover zu bleiben. Das hier wird definitiv ein Stealth-Spiel mit einem kleinen Anteil an Shootern. Und ein überraschend hübsches dazu.

Die richtige Kleidung am richtigen Ort ist wichtig.

Sogar eines, das sich mit dem Pad in der Hand gut anfühlt. Seien wir realistisch, Spiele aus der östlichen Richtung haben mit diesen beiden Punkten öfters ihre Probleme, aber der erste Eindruck von Ghost of Moscow ist der, dass es nicht nur anständig aussieht, sondern sich auch so spielt. Ein Punkt jedoch, den ich lieber vergessen würde, sind die Mini-Games zum Schlösserknacken oder Vergiften von Getränken. Dass man diese Dinge tun kann, ist klasse, aber MiniGames... Ich bin einfach kein Freund davon und das hier sah nicht nach Deus-Ex-Hacking aus.

Aber lassen wir möglicherweise nicht ganz so stellare Mini-Games außen vor, ist Ghost of Moscow: Death to Spies ein echtes Versprechen. Bond-Atmosphäre mit coolen russischen Agenten, die in stimmigen Lokalitäten mit gelungener Atmosphäre und Optik möglichst unauffällig echte Stealth-Aufträge ausführen. Verkleidungen, Gifte, Verführungen, hier ist alles drin, was Bond in den 60er groß machte. Noch dazu sieht es gut aus und spielt sich dem ersten Eindruck nach auch so. Ein echter Hoffnungsträger aus dem Osten also. Dem nahen Osten. Nein, dem anderen nahen Osten. Mit Liebesgrüßen aus Russland.

Ghost of Moskow soll im ersten Quartal 2012 für PC und Xbox 360 erscheinen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Ghost of Moscow: Death to Spies

Xbox 360, PC

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Martin Woger

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Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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