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Heroes of Might & Magic V: Tribes of the East

Comeback der Orks

Dass Orks nicht unbedingt Meister der strategischen Kriegskunst sind, sondern sich eher auf ordentlich Ellenbogenfett und eine gut geschärfte Streitaxt verlassen, dürfte ja hinlänglich bekannt sein. Daher besteht ihre Stärke auch aus einem Kampfrausch, der Eure Feinde reihenweise in die Flucht schlägt. Wer Mike Tyson in Aktion gesehen hat, weiß wovon ich rede – nachdem der Kerl ein, zwei Schläge eingesteckt hat, steigt der Adrenalinspiegel und er gerät außer Kontrolle. Bei den Orks ist das nicht anders. Für jeden kassierten Treffer erhaltet Ihr eine Anzahl von kleinen Blutstropfen. Diese stellen quasi Euer Amok-O-Meter dar. Habt Ihr diesen Blutwert-Balken gefüllt, sehen Eure Krieger im wahrsten Sinne des Wortes „rot“ und stürzen sich ohne Rücksicht auf Verluste, dafür aber mit enorm gesteigerter Kampfkraft, auf die gegnerischen Horden.

Zwar eher ein Pfadfinderlager als eine richtige Stadt, für die erste Mission reicht es aber.

Aber bei weitem nicht alle Krieger der Orkstämme sind von Natur aus todesmutig. Im Gegenteil: Die Goblins sind geborene Feiglinge und Opportunisten. Werden sie von gegnerischen Einheiten attackiert, nehmen sie die krummen Beine in die Hand und fliehen ganz einfach nach dem Angriff. Es rät sich also, immer ein Auge auf die Distanz zu den gegnerischen Kämpfern zu haben, denn Konter kennen die Goblins nicht – nur Angriff und Flucht. Ist die gegnerische Übermacht allerdings erdrückend, kennen die kleinen Plagegeister keine Loyalität und wechseln kurzerhand die Seiten. Das glücklicherweise auch erst nachdem sie noch einmal ordentlich dezimiert wurden.

Nicht nur, dass die Barbaren den Harry Potters dieser Welt rein kräftemäßig den Schneid abkaufen, darüber hinaus machen sie ihnen auch noch all ihre Vorteile zunichte. Einfach beim Stufenaufstieg die richtige Wahl getroffen und schon senkt Ihr die Zauberkraft Eures Gegenübers um den Wert der eigenen magischen Fähigkeiten. An die Stelle leise dahin gemurmelter Beschwörungsformeln treten bei den Barbaren die alt bekannten Kriegsschreie und andere Spezialfähigkeiten, die in erster Linie die Grundeigenschaften Eurer Kämpfer aufpolieren. Kommt dann noch eines der neuen Artefakt-Sets ins Spiel, können sich Merlin und Co. warm anziehen.

Quroq ante portas! Doch ohne die Zyklopen habt Ihr bei der Belagerung kaum eine Chance.

Im Gegensatz zu den bisherigen, einzelnen Upgades, sind nun ganze Gruppen über die Welt verstreut. Seid Ihr beispielsweise im Besitz des Ork-Schildes und stolpert über die Orkische Streitaxt, winken Euch satte Boni wie gesteigerte Angriffs und Verteidigungswerte Eurer Einheiten. Zudem schenkt sie Euren Untertanen noch massenhaft Trefferpunkte. Aber damit nicht genug. Greift Euer Held nun in die Schlacht ein, bewirkt sein Angriff nicht nur den ein oder anderen Kratzer, sondern lähmt den ausgewählten Gegner, so dass dieser in der Aktionsleiste am unteren Bildschirmrand ein Feld weiter nach rechts rutscht und somit wie in einem altmodischen Brettspiel eine Runde aussetzen darf.

Was es sonst noch neues gibt? Neben neuen Gebäuden, Karten, Zaubersprüchen und kleineren Ereignissen wartet das Add-On mit je einer neuen, alternativen Erweiterung zu jeder verfügbaren Einheit auf. Damit habt Ihr die Wahl aus 170 verschiedenen Kriegern. Eine Zahl, die ihresgleichen sucht. Leider erlaubte uns das vorliegende Testexemplar noch keinen Blick auf den stärksten Vertreter der Barbaren. Sollte sich die Serie treu bleiben, dürfen wir allerdings mit Wyphern, Bahamuts oder Phönixen rechnen.

Tribes of the East wartet zwar mit einigen neuen Features auf, erfindet HoMM, erwartungsgemäß jedoch nicht neu – genauso spielt es sich im Prinzip auch. Gehört man zur Sorte Spieler, deren strategisches Konzept einzig darin besteht, eine möglichst große Übermacht an Kriegern in die Schlacht zu schicken, befehligen sich die Ork-Horden kaum anders als die längst verfügbaren Ritter oder im Prinzip auch jeder andere x-beliebige Anführer.

Strategiefüchse, die jeden Zug akribisch planen, werden an den neuen Talenten ihre wahre Freude haben; denn einmal in Rage geraten, lässt sich die entfesselte Wut der Wilden hervorragend dazu nutzen, das verloren geglaubte Blatt zu wenden. Unterm Strich verspricht Tribes of the East das zu sein, was Hammers of Fate hätte werden sollen: Ein vom Umfang her angemessenes Add-On und eine Bereicherung für jeden Fan der Serie.

Am 28. September stürmen die Orks auch Eure Festung!

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