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Hey, Zookeeper World, ich würde dann jetzt gerne von der Toilette runter!

Lange nicht gesehen, und doch wiedererkannt. Zookeeper World auf Apple Arcade erweitert das Konzept gekonnt und erinnert Alex an seine WG-Zeit.

Aus dem Stegreif habe ich keine Ahnung, ob Zookeeper das erste der modernen Welle an Match-3-Spielen ist. Ich weiß nur, dass ich es immer als eines der sympathischsten empfand, seit es Anfang der 2000er als Flash-Spiel seinen Anfang nahm. Und dass ich es lange auf Nintendos DS gespielt habe. Vornehmlich auf dem Klo - bis ich damit aufhören musste.

Nicht unbedingt aus Gründen der geistigen oder körperlichen Gesundheit (aber auch!). Sondern vor allem des sozialen Stigmas wegen, das Langesitzer in Studenten-WGs schnell weghaben, nur weil sie einfach mal kurz - tja, was war das... 45 Minuten oder so? - das Örtchen aufsuchen. Und jetzt bin ich wieder hier. Auf der Toilette und spiele Zookeeper World, das gerade auf Apple Arcade erschienen ist.

Muss. Steine. Schieben.

In einer WG wohne ich nicht mehr, in meinem Büro habe ich eine Schüssel für mich ganz allein, in der ich auch den ganzen Tag Socken einweichen lassen könnte, ohne, dass es irgendwen stören würde. Zookeeper scheint diese neue Stoffwechselautonomie als Herausforderung anzusehen, mich noch länger ans Porzellan zu fesseln und hatte eine Menge guter Einfälle. Das Miststück.

Genaugenommen betreffen die eine neue Meta-Ebene zwischen den kurzen Puzzles. In denen werden zwar wie gehabt, wenngleich mit ein paar neuen Items und Kombos, flott und charmant benachbarte Tierkacheln getauscht, um mindestens Dreierreihen zu erzeugen und damit zu löschen. Macht ihr das gerade nicht, nimmt das neue Zookeeper aber seinen Namen das erste Mal in der Geschichte der Serie ein wenig genauer und lässt euch einen kleinen Zoo aufbauen. Das ist super-simpel gehalten, aber motiviert mich gerade durchaus.

Tagesbelohnungen in einem Spiel, das nichts von euch als Gegenleistung will (außer euer Sitzfleich)? Unerhört!

Nach den ersten Runden habe ich genügend Spielwährung verdient fürs erste Gehege, einen Affen, den ich den "Bösen Billy" taufe, eine blaue Bank und einen passenden Mülleimer daneben. Es ist die Duplo Version von Planet Zoo, nur dass zwischendurch irre cool geknobelt wird. Und - ZACK - packt die Suchtspirale zu: Erste Besucher strömen herein, einige stellen weitere Einrichtungswünsche und geben so wieder neuen Antrieb, flugs mal ein, zwei Steinchenpuzzles zu spielen, die wiederum schnell den Zaster für die nächste Verschönerung in die Taschen schaufeln.

Irgendwo wird das gedeckelt sein, irgendwann die Novität verfliegen, aber man hat gar keine Zeit, das zu hinterfragen, so schnell kommt man voran. Wirklich fabelhaft und ein kleiner Kunstgriff, wie die eine Spielhälfte die andere anschiebt. Es ist auch eines der wenigen Games dieser Art, die nicht von Mikrotransaktionen durchseucht sind, was das herrliche Ploppen gelöschter Felder, das Klimpern virtueller Währung und das Explodieren von Früchtebomben umso reueloser und befriedigender macht. Auch dafür ist Apple Arcade gut - ansonsten durch Free-to-play-Lockmechanismen kaputt monetarisierte Spielgattungen mal in einem weniger zynischen Licht dastehen zu lassen.

Er führt nichts Gutes im Schilde!

Natürlich würde ich nicht so weit gehen, das hier als Park-Manager zu bezeichnen, aber es ist schön, seine Progression nicht allein im Level-Fortschritt und Punktestand reflektiert zu sehen, zumal die Bewohner ziemlich niedlich animiert sind. Diese "Aufbau-Light"-Komponente ist für Zookeeper World also genau das richtige! Nicht zuletzt, weil das Kombinieren der niedlichen Tierchenbilder immer noch erstaunlich lange bei Laune hält und den Löwenanteil des Gameplays ausmachen sollte - zumal die Touch-Screen-Steuerung haptisch schön umgesetzt ist.

Gutes Match-3 geht einfach immer und das hier ist eines der besten. Wenn ich euch nur einen Tipp mitgeben darf: Lieber einmal mehr spülen als zu wenig!

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Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

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