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Hunted: Die Schmiede der Finsternis

Es wird besser und besser

Gute Koop-Shooter sind selten. Der Grund: Die meisten Entwickler machen es sich zu leicht. Sie schicken euch einfach mit einem Kollegen auf das Schlachtfeld, am eigentlichen Gameplay ändert sich dabei aber wenig. Es gibt einfach zwei Knarren, um der feindlichen Übermacht Herr zu werden. Ab und an belebt man seinen Partner wieder oder gibt ihm Feuerschutz, im Notfall kann man die Feinde aber auch allein fertigmachen. Egal ob Halo, Call of Duty 3 oder Killzone 3, es ist zwar nett, dass man im Team unterwegs ist, ein richtiges Zusammenspiel entsteht aber trotzdem nicht. Es gibt nur wenige, löbliche Ausnahmen.

Ganz vorne mit dabei: Epics Schnetzel-Third-Person-Shooter. Hier gibt es echte Koop-Aktionen, die vom Schutz vor fliegenden Piranhas über das gemeinsame Auto-Schieben bis hin zu simplen Flankenangriffen reichen. Noch kooperativer ist da nur ein weiterer, indizierter Shooter. Diesmal von EA mit den zwei Söldnern. Ihr wisst schon, die Zwei-Mann-Armee. Sonst sieht es eher mau aus.

Okay, bei Modern Warfare 2 überraschen ein paar Special-Ops-Missionen mit ungewöhnlichen Kombinationen, Borderlands macht ab vier Spielern am meisten Spaß und Operation Flashpoint: Red River ist mit menschlichen Mitspielern fast doppelt so gut. Doch unterm Strich eine eher magere Ausbeute fünf Jahre nach dem ersten Gears.

Nun schickt sich mit Hunted lustigerweise ein Fantasy-Action-Spiel an, diese Lücke auszufüllen. Auf Basis der Unreal Engine 3 entsteht bei inXile ein Koop-Erlebnis, das man in dieser Form noch nie erlebt hat. Schon bei der ersten Anspielsession war ich begeistert, wie gut die beiden Hauptdarsteller Caddoc und Elara zusammenarbeiten.

Da verwandelt die Elfin mit Blitz-Zaubern die Eiweißblase in ein wahres Nahkampf-Monster, während der Muskelprotz Gegner mit einem Levitations-Spruch in die Luft hebt, damit seine Partnerin sie mit Pfeilen spicken kann. Mit dem richtigen Mitspieler verwandelt sich das Spiel so in ein einmaliges Spielerlebnis, das über die eher gewöhnliche Spielmechanik hinwegtröstet. Gut, dass inXile nun sogar einen gelungenen Splitscreen-Modus eingebaut hat.

Doch nicht nur spielerisch überzeugte Hunted beim zweiten Probedurchgang. Auch optisch hat das Spiel mal wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Unser Ausflug in den fünften Abschnitt der Kampagne überraschte mit knackigen Texturen und stark verbesserten Animationen. Der verwunschene Wald und der staubige Steinbruch, den es zu sehen gab, waren auch im Hinblick auf das Level-Design überzeugend. Die komplexen Bauten, interessanten Arenen und gewitzten Gegner machten eindeutig Lust auf mehr. Auch weil die beiden sich mit zynischen Sprüchen wunderbar gegenseitig in die Parade fahren und es hier nicht um strahlende Helden, sondern um ein wenig geldgierige Söldner geht.

Klar, ein Schnellfeuer-Speerwerfer-Geschütz wirkt in einem Fantasie-Spiel im ersten Moment seltsam. Doch spielerisch sorgen selbst solche Elemente für genau die Portion Abwechslung, die man von solch einem ungewöhnlichen Titel erwartet. Noch dazu durften wir endlich mal gegen andere Gegner ran und mussten nicht nur Dutzende Skelette und Standard-Orks umprügeln.

Stark gepanzerte Minotauren samt Ramm-Attacke, blitzschnelle Zwischengegner, die über einen Zauber Nachschub herbeirufen, und ein gewaltiges Auge, das mit Blitzen um sich wirft, verleihen dem Spielablauf Tiefe und sorgen für einen knackigen Schwierigkeitsgrad. Noch dazu zeugen herumstampfende Riesen und furchterregende Dämonen von hoffentlich knackigen Endgegner-Kämpfen und einer entsprechend brachialen Inszenierung, die über die Blut-Fontänen beim Zuschlagen hinausgehen.

In diesem artikel

Hunted: Die Schmiede der Finsternis

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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