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HyperX Cloud Alpha Wireless im Test: Der Akku hat den Namen Alpha wirklich verdient!

Beim Mikrofon gespart.

Kennt ihr das, wenn ihr kabellose Kopfhörer habt und sie alle paar Tage aufladen müsst? Es ist kein Weltuntergang am Kabel gefangen zu sein und das Headset immer für jeden Gang absetzen zu müssen, aber es ist nervig und nicht der Grund, warum wir mehr Geld für ein kabelfreies Erlebnis ausgeben.

Das HyperX Cloud Alpha Wireless will diesem Problem gegensteuern. Ich durfte das Headset mit der wahnsinnigen Akkulaufzeit von bis zu 300 Stunden testen und bin absolut begeistert von der Laufzeit. Trotz mehrerer Spiele-Sessions und einigen Arbeitsstunden, die mich das Headset in den letzten Wochen begleitet hat, musste ich es noch kein einziges Mal aufladen - es ist nicht einmal leerer geworden!

Wann geht dieser Alpha-Akku mal leer?

In den mittlerweile drei Wochen habe ich es täglich nur hin und wieder genutzt - ist es zu lange still, schaltet sich das Headset sowieso automatisch aus - und musste feststellen, dass sich nichts am Stand des Akkus geändert hat. Nach dem Auspacken hatte es 90 Prozent und das blieb viele Tage auch so. Zur Veröffentlichung des Tests habe ich es zumindest auf 50 Prozent geschafft. Verrückt. Auf eine gute Art und Weise.

Das HyperX Cloud Alpha Wireless mit Dongle.

Die Akkulaufzeit ist mit Abstand das interessanteste Feature an diesem Headset und kann für sich alleine schon ein gutes Verkaufsargument sein. Immerhin hält der Akku eine Dauerbeschallung von 300 Stunden aus - auch wenn dieser atemberaubende Wert nur mit halber Lautstärke und "Hotel California" von den Eagles in Dauerschleife erreicht wurde. So toll die lang anhaltende Freiheit ohne Kabel auch ist, ein paar kleine Abstriche gibt es auch bei diesem Ausdauer-Profi.

Müsst ihr das Wireless-Headset dann doch einmal laden, ist das mitgelieferte Kabel mit seinen 50 Zentimetern unfassbar kurz. Das würde nicht einmal für die Nutzung an einem Laptop reichen, sofern ihr nicht wie Gollum über der Tastatur kauern wollt. Die Ladezeit beträgt laut Hersteller 4,5 Stunden. Ausprobieren konnte ich das bisher nicht, denn dieses Ding ist einfach nicht leer zu kriegen!

Auch der Popschutz des Mikrofons ist etwas störrisch, da dieser nur mit einer Mischung aus Geschick und einem gewissen Kraftaufwand über das recht dicke Mikrofon passt. Das ist, als würdet ihr versuchen, eine Traube in euer Nasenloch zu stecken. Immerhin hält das Teil so extrem fest. Bis auf das abnehmbare Mikrofon und das Headset selbst ist dann auch gar nicht mehr viel im Karton anzufinden.

Nach ein wenig Fummelarbeit habe ich den Popschutz dann doch auf das Mikro bekommen.

Bewährtes Design mit kleinen Verbesserungen

Da ich das HyperX Cloud Alpha vor einigen Jahren besessen habe, kam mir das Design des Headsets direkt vertraut vor. Optisch ist es nahezu identisch, hebt sich aber durch ein schickeres Mikrofon und kleinere, besser verarbeitete Knöpfe und Räder an den Ohrmuscheln ab. Mit diesen könnt ihr die Lautstärke regeln, die Kopfhörer einschalten oder euch stumm schalten - die Klassiker eben. Nutzen könnt ihr das Alpha-Headset am PC oder an der PlayStation.

Mit 335 Gramm sind die Kopfhörer weder besonders schwer noch besonders leicht und sitzen fest und bequem auf dem Kopf. Nur am Anfang hat es hin und wieder mal gedrückt. Der gepolsterte Bügel ist recht angenehm, auch wenn ich eine Lösung mit Bändern generell bevorzuge, da diese einfach von Natur aus weniger drücken. Die ovalen Ohrmuscheln mit Kunstlederüberzug schirmen Außengeräusche passiv recht gut ab, was ich immer daran merke, dass ich deutlich lauter spreche als sonst.

Auch ein schöner Rücken kann entzücken. Minimalistische Knöpfe für die nötigsten Funktionen erreicht ihr mit einem Griff hinters Ohr.

Guter Sound, mieses Mikro

Das USB-Headset punktet ebenfalls mit einem guten Sound im großzügigen Frequenzbereich von 15 bis 21000 Hz und bis zu 103 dB bei stattlichen 62 Ohm. Wo ich bei einigen Headsets ein wenig den Bass vermisse, wirkt dieser beim HyperX Cloud Alpha Wireless deutlich potenter. Ein Song, bei dem die stimmigen Tiefen zeigen können, was sie draufhaben, ist "Radioactive" von den Imagine Dragons.

Die Tiefen in diesem Song hören sich schnell wie Brei an, wenn die Hardware den welligen Bass nicht klar in seinen einzelnen Elementen wiedergeben kann. Doch das HyperX Cloud Alpha Wireless weiß auch mit dieser klanglich komplexen Komponente umzugehen. Stumpfer Hau-drauf-Bass, wie wir ihn aus dem Rap- oder Techno-Genre kennen, ist somit absolut kein Problem.

Auch auf hoher Lautstärke gibt das Headset den Instrumente und Stimmen noch klar und sauber wieder, der Bass kitzelt die Ohren. Nur die Höhen beginnen mit voll aufgedrehten Reglern doch etwas in den Lauschern zu stechen. Bei harten "S"- oder "T"-Lauten, zum Beispiel in Linkin Parks "Numb", fällt das besonders auf. Das dürfte aber nur Menschen stören, die auch sonst nicht viel Wert auf die Gesundheit ihrer Trommelfelle legen.

Räumlich erkennt mein Ohr beim Musikhören leichte Richtungsunterschiede bei den Instrumenten. Gerade beim Schlagzeug wird das deutlich. Die eine Trommel höre ich weiter rechts, die Hi-Hat wieder weiter links. So wirkt das Soundbild dynamischer und lebendiger. Klar, für mehr Geld geht es sicher noch besser, aber in seiner Preisklasse macht das HperX-Headset eine gute Figur. Im Vergleich dazu wirkt der Klang des damals 150 Euro teuren Corsair HS80 Wireless, das ich vor einer Weile getestet habe, ziemlich matschig. Und wie sieht es beim Spielen aus?

Egal aus welcher Ecke sich ein Gegner in Valorant oder Overwatch 2 anschleicht, die Kopfhörer geben die Position ziemlich genau wieder und in einer angemessenen Lautstärke - dafür sorgt das DTS Headphone:X Spatial Audio. Solltet ihr dennoch unzufrieden mit eurem Klang sein, könnt ihr ein paar Voreinstellungen im Equalizer der NGENUITY-Software ausprobieren.

RGB bietet das Headset nicht, ihr könnt hierzu also auch nichts in der NGENUITY-Software einstellen. Hier müssen die rot metallischen Akzente reichen.

Ich zweifle allerdings die 20 Meter Reichweite an, die HyperX seinem Wireless-Headset zuschreibt. Während meines Tests haben die Kopfhörer die Verbindung zum Dongle bereits gekappt, als ich auf die Toilette nebenan gehen wollte - Luftlinie keine drei Meter. Nervig ist auch die laute Männerstimme im Headset, die mir immer ein "DISCONNECTED" ins Ohr brüllt, wenn ich außer Reichweite laufe. Selbes gilt für das An- und Ausschalten, dem auch gleich noch der Batteriestand folgt. Eine separate Anzeige dafür am Kopfhörer gibt es nicht.

Weniger überzeugt war ich vom Mikrofon. Optisch und praktisch habe ich daran absolut nichts auszusetzen. Es lässt sich angenehm in die richtige Position biegen und sogar abnehmen. Klanglich spielt es nicht auf dem Niveau mit, das ich von einem Headset in dieser Preisklasse erwarte. Es befindet sich mit seiner rauschigen und dumpfen Sound-Ausgabe bestenfalls im Mittelfeld und verschluckt gerne mal die ein oder andere Silbe - zumindest bei meiner eher leisen Stimme. Für die Kommunikation im Spiel reicht es dabei gerade so. Für Aufnahmen jeglicher Art ist es nicht zu empfehlen.

Der UVP von 229,99 Euro ist ein wenig hoch, aber zum Glück gibt es das Headset bereits an vielen Verkaufsstellen für 179,99 Euro - so etwa bei Amazon oder Media Markt.

Mein Fazit zum HyperX Cloud Alpha Wireless

Ich liebe es, mir mit dem HyperX Cloud Alpha Wireless keine Sorgen um den Akku des Headsets zu machen. Wenn ich hochrechnen müsste, käme ich wohl auf ein oder zwei Wochen, bis ich tatsächlich mal in meiner Kabelkiste nach einem längeren USB-C-Kabel graben müsste. Der Sound ist klasse für Musik, Filme und Gaming, auch wenn ich mich hin und wieder noch erschrecke, wenn mein Headset mir lautstark mitteilt, dass es sich wegen Inaktivität jetzt ausschaltet. Vor dem PC einschlafen solltet ihr also nicht, wenn ihr nicht vor Schreck vom Stuhl fallen wollt.

Man merkt, dass HyperX seinen Fokus bei diesem Headset stark auf den Akku und den Sound gelegt hat. Hier liefert das Headset auch wirklich ab. An anderen Stellen, wie dem Mikrofon oder dem Aufladekabel wurde deutlich gespart. Gerade das Mikro ist so schwach, dass es für viele Spieler ein K.O.-Kriterium sein könnte. In dieser Preisklasse sollte das bei einem Headset nicht mehr passieren. Wer auf ein (gutes) Mikrofon verzichten kann, der kann sich aber die Empfehlung dazudenken.

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