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Ich dachte nicht, dass Diablo Immortal die erste Stunde übersteht. Überraschung. Ich spiele immer noch

Es ist halt ein gutes Diablo. Das geht immer.

Zu sagen, dass ich eher skeptisch Diablo Immortal installierte, wäre eine vorsichtige Formulierung. Vor allem nach einem Blick auf ein anderes Blizzard-Mobile-Projekt erwartete ich so ziemlich gar nichts. Nun, stimmt nicht. Ich erwartete, dass es mein Handy zum Kochen bringt und ich nach einer Stunde vom Spiel gelangweilt zurück zu meinem Go-to zurückwechsle: Final Fantasy – Brave Exvius. Jetzt, nach fünf oder sechs Stunden Diablo Immortal mittlerweile… Sorry, Brave Exvius, du musst ein wenig länger warten. Gut, dass heute dein Update-Tag ist! Denn die kurze und wichtigste Aussage bisher ist, dass Diablo Immortal, nur auf einem Pixel 6 und nicht auf dem PC gespielt, richtig, richtig gut ist. Also wirklich, so richtig gut. Keine große Relativierung – okay, die Verbindung mit dem Battle.net wollte gestern nicht, ging heute aber ohne Probleme. Aber sonst: alles in Butter.
Eivor, bist du es...? Was machst du in Diablo Immortal?
Gerade die ersten ein, zwei Stunden fühlen sich perfekt nach Diablo an. Durch und durch. Sicher, der Ausschnitt ist etwas näher rangezoomt, der Detailgrad liegt auf dem Niveau von Teil drei für die Switch, aber der Look ist perfekt, der Soundtrack im Stil wohlbekannt, die Monster schön untot und vor allem steuert es sich fantastisch! Hätte ich nicht gedacht, normalerweise bin ich wahrlich kein Freund von On-screen-Touch-Kontrollen, aber hier wurde alles so dezent und gleichzeitig ideal verteilt, dass ich mittlerweile nicht mal bei den sieben Symbolen für Attacke, Specials und Heilung rechts danebengreife. Selbst unter Feuer des uralten Portalwächters oder wie auch immer der aktuelle Boss sich nennt, sitzt jede Bewegung perfekt. Mein Plan war eigentlich auf dem PC zu starten und dann mal auf dem Handy reinzugucken, aber nein. Ich bleibe wohl auf dem kleinen Bildschirm für ein Weilchen hängen.
Läuft auch im dicksten Mob tadellos. Technisch überzeugt Diablo Immortal auch auf Mittelklasse-Phones.
Die Lore des Ganzen steckt tief im Diablo-Universum drin. Deckard Cain ist ein Name, der sogar mir was sagt, die Welten sind bekannt, es sind nun mal neue Geschichten in einem bekannten Universum. Das zeigt, dass Blizzard es ernst meint und nicht eine verniedlichte Mobile-Fassung mit Knuddel-Figuren rauskloppen wollte, sondern schon die Diablo-Crowd im Blick hat. Wenn diese mit dem Controller unterwegs ist, sollte es praktisch keine Umgewöhnungszeit geben. Wer mit Maus und Keyboard sonst loszieht, nun, wir müssen uns alle manchmal ein wenig anpassen. Oder Diablo Immortal am PC installieren. Nach den paar Stunden bin ich noch ziemlich am Anfang von allem. Nach den ersten Story-Dungeons werdet ihr langsam in den MMO-Teil entlassen. Ihr lernt die – teilweise für zahlende Kunden optimierten – Optionen für Ausrüstungen kennen, wo ihr optionale Dungeons findet, wie ihr dort mit Gruppen Raids startet und so weiter. Nichts davon muss zum Start den Solo-Spieler groß kümmern, ihr könnt praktisch überall allein erst mal durch, auch wenn das wie beim großen Bruder Diablo 3 sicher nachlassen dürfte.
Hier wird es MMO-ig: Vor allem in der Stadt seht ihr viele andere Spieler.
In den Gebieten um die Dörfer und Städte sind automatisch andere Spieler unterwegs, mit denen ihr euch spontan auf zufällig aufpoppende Elites stürzen könnt, denn ein wenig Extra-Loot kann nie schaden. Im Grunde sind dies aber nur die Wege zu den Story-Dungeons, die ihr dann auch Solo spielen sollt. Zumindest ist das der Rhythmus in dieser frühen Spiel-Phase. Später dürfte es wohl so wie bei fast allen Games der Art sein, dass man weniger in der Welt herumhängt und sich auf Event- und ähnliche Dungeons konzentriert, um das Endgame abzugrasen. Aber davon bin ich noch weit, weit weg. Ich spiele Diablo Immortal übrigens auf einem Google Pixel 6. Nicht gerade ein High-End-Gaming-Phone. Aber dank zahlreicher Einstellungen für die Optik inklusive 60-Frames-Option läuft alles bestens und das dürfte auch sicher noch auf deutlich schwächeren Handys der Fall sein. Von den “Ultra”-Optionen für alle, die zu viel Geld für Handys haben, mal ganz abgesehen. Beeindruckend ist auch das Download-Streaming im Hintergrund. Ich habe eine recht zügige 5G-Verbindung mit Flatrate sollte ich wohl dazusagen, aber zu keinem Zeitpunkt kam ein “sorry, Pause, ich muss was laden“-Bildschirm. Sicher, oben in der Ecke wurde ständig gezeigt, dass etwas geladen wird und es gibt in den Optionen auch eine Möglichkeit, das direkt gezielt zu tun, aber beim Spielen hatte das Game immer alles parat, was gerade gebraucht wurde. Und da sich mittlerweile auch der erste Ansturm bei der Konten-Verknüpfung gelegt hat: Diablo Immortal läuft.
Mal gucken, wie wichtig der Shop nach hinten raus wird, aber bisher hatte ich wenig Gründe ihn zu besuchen. Aber wenn Diablo Immortal so gut bleibt, dann habe ich auch kein Problem, dann und wann mal einen Euro dort zu lassen.
Das ist natürlich nur ein kurzer, erster Ausflug. Die ersten Stunden in ein Spiel, das auf hunderte davon ausgelegt sein will und dessen Bezahloptionen sich bisher noch kaum zeigten. Vor allem ihre Notwendigkeiten und Verlockungen liegen noch im Dunkel. In der ersten Phase jedoch will das Spiel nichts von euch, außer, dass ihr echten Diablo-Spaß habt. Den gibt euch Diablo Immortal und das nicht zu knapp. Sicher, ein wenig spielt auch meine Erwartung hinein, denn diese war sehr niedrig und ich bekam bisher sehr viel. Wer jetzt Diablo 4 erwartet hatte, der muss sich vielleicht noch etwas gedulden. Diablo Immortal ist die (bisher) erfolgreiche Anpassung der bekannten Formel auf den kleinen Screen in ein neues Spiel, dessen erster Eindruck kaum besser hätte sein können.
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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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