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INVASION Labs macht Premium-PCs für Gamer, die denken, sie hätten schon alles gesehen

Wenn PCs an Sportwagen erinnern - ein Gespräch mit Geschäftsführer Alex Gosman.

Die Zeiten, in denen ein "Desktop-PC" der Begrifflichkeit folgend noch auf dem Schreibtisch stand, sind lange vorbei. Wenn man sich die Dinger von damals aber so anschaut, deprimierend bürograu mit Hang zum Gilb, ist es kein Wunder, dass man sie mit den Jahren immer mehr unter die Tresen verbannte. Seit einer Weile - inzwischen gut über ein Jahrzehnt - geht der Trend aber immer mehr in die Richtung, auch Computergehäuse als modisches bis martialisches Statement zu begreifen. Bunte Beleuchtung, gläserne Seitenfenster und andere gestalterische Haken schlagen PCs heute. Nur eines sind sie selten: Wirklich individuell.

Hier setzt die PC-Manufaktor INVASION Labs an, die 2013 ihren Anfang in St. Petersburg nahm und nun auch aus seiner Berliner Zentrale mit Geräten Made-in-Germany den Europäischen Markt aufmischen will - mit höchst individualisierbaren, hochwertigen Rechnern, für die kein Gestaltungswunsch zu unwahrscheinlich wirkt. Unter Spieleherstellern ist das Unternehmen längst ein Begriff. Publisher wie Ubisoft oder CD Projekt ließen sich extravagante Spielerechner von ihnen anfertigen und wenn das weiter Schule macht, würde es mich nicht wundern, wenn die PCs nicht bald wieder auf den Schreibtischen thronten. Ein Gespräch mit Geschäftsführer Alex Gosman über die Firmenphilosophie der Manufaktur.


Eurogamer: Die PC-Manufaktur INVASION Labs kennt man in Deutschland noch nicht so recht. Beschreib' doch bitte eure Firmenphilosophie. Weshalb kommen die Leute zu euch und welche Leute sind das?

Gosman:Unsere Firmenphilosophie bildete sich um eine Kernidee herum: jeder Mensch ist einzigartig, hat eine eigene Persönlichkeit und versucht im Laufe seines Lebens Wege und Möglichkeiten zu finden, dieser Individualität Ausdruck zu verleihen. Computer- und Konsolenspieler, die mit Spielen in den 80er und 90er Jahren aufgewachsen sind, sind erwachsen geworden und mit ihnen auch ihr Hobby. Das sieht man an den Spielen aber auch an den Computern und den Möglichkeiten, die Gamer heute haben, um ihr Setup einzigartig zu machen.

Dieser Revolt-PC im Look von Cyberpunk 2077 wurde von CD Projekt Red in Auftrag gegeben.

Es gibt unglaublich viele Menschen, die sehr viel Zeit, Geld und Herzblut investieren, um sich selbst einen Traum-PC zusammen zu bauen. Leider verfügen nicht alle über die Zeit, das Wissen oder die Möglichkeit, ihren Wunsch-PC zusammenzustellen, Modifikationen zu planen und durchzuführen, die Hardware zu tunen und dabei alle Einstellungen und Temperaturen im Auge zu behalten. Manche möchten auch das mit dem Selbstbau verbundene Risiko nicht eingehen und hätten gerne ein perfekt abgestimmtes System mit Garantie und hervorragendem Service.

Solche Spieler hatten bisher nur die Möglichkeit zu einem PC "von der Stange" zu greifen. Das ist auch nicht falsch und viele Anbieter haben in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet, schönere PCs anzubieten. Aber diese Anbieter sind auf die Gehäuse angewiesen, die auf dem Markt angeboten werden, mit allen Vorteilen, aber auch mit allen Einschränkungen. An dieser Stelle kommen wir ins Spiel. Wir bieten perfekt aufeinander abgestimmte PC-Komplettsysteme, mit den Komponenten namhafter Hersteller, in selbst designten, in Deutschland hergestellten und zusammengebauten Gehäusen an, die man sonst nirgendwo kaufen kann. Unsere Garantie und unser Service runden das Angebot ab, damit jede und jeder von uns ein individualisiertes System bekommen kann, dass es sonst nirgendwo anders gibt.

Wir bilden die Schnittmenge aus dem klassischen Systemintegrator und einem Modder.

Eurogamer: Welche Wünsche könnt ihr berücksichtigen - und wie günstig und wie teuer kann das werden?

Gosman: Was Wünsche angeht, ist der Kunde König. Wir verstehen uns als Möglichmacher. Als Komplize, mit dem man Pferde stehlen kann, natürlich nur sinngemäß. Da wir unsere Gehäuse selbst designt haben und eng mit den Metallverarbeitern hier in Berlin zusammenarbeiten, können wir Änderungen direkt in den Blaupausen/3D-Modellen vornehmen, Bauteile anpassen, individualisieren und direkt produzieren.

Für andere Modifikationen verfügen wir in unserem Labor über einen leistungsstarken Laser und eine CNC-Fräse. Diese geben uns die Möglichkeit, Logos, Schriftzüge oder Bildvorlagen auf Teile zu lasern oder zu gravieren. Wir können so auch spezielle Distroplates nach Kundenwunsch für jedes Gehäuse individuell designen und anfertigen.

Diesen Rechner gestaltete INVASION Labs zusammen mit den Fans von Kojima Productions.

Für weitere Modifikationen arbeiten wir mit spezialisierten Pulverbeschichtern, Lackierern, einer herausragenden Airbrush-Künsterlin, einem Autosattler, einer Goldschmiede und einem renommierten Carbonlaminierer zusammen. Die Preise sind, wie die Wünsche der Kunden und Kundinnen, individuell. Es ist so ähnlich wie beim Autokauf. Man entscheidet sich für eine Motorisierung zum Preis X und kann dann noch nach Herzenslust Ausstattung dazu nehmen. Und dann gibt es da noch diese Felgen und diese Speziallackierung und dieses Bodykit und dieses Lenkrad und und und...

Eurogamer: Wir sprechen schon am "unteren Ende" von einem Premium-Gerät jenseits der 2000-Euro-Grenze. In Zeiten, in denen die Leute für "Elite" Controller das Dreifache des Preises für ein Standardgerät ausgeben, scheint das nicht allzu verwunderlich. Und ihr geht offenkundig davon aus, dass viele Leute aus eurer Zielgruppe vor allem die Gehäuse vermutlich ihr komplettes Gamer-Leben noch in späteren Builds nutzen werden, oder?

Gosman:Wie alles in unserer Gesellschaft hat sich auch die Rolle des PCs weiterentwickelt und verändert. Vom beigefarbenen, kruden Rechenknecht, der sachte knatternd und ratternd unter dem einem 14 Zoll Röhren-Monitor seinen Dienst versah, hin zu einem Prunkstück mit Glasseitenteil, digitaler RGB-Beleuchtung und einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.

Das Modell Pandora. Besser nicht aufmachen!

Zu unseren Gehäusen passt einfach nur Highend-Hardware, wie bei Autos. Dort kommt unter die Haube eines Sportwagens auch nicht die Motorisierung eines Kleinwagens. Wir möchten nicht einfach nur einen PC an die Frau oder den Mann bringen, wir möchten viel mehr ein Erlebnis anbieten.

Unser Ziel ist Vorfreude darauf, den PC anzuschalten, ähnlich wie das Kribbeln, bevor man den Schlüssel eines Sportwagens in der Zündung dreht, in der freudigen Erwartung auf das, was man gleich zu hören und zu spüren bekommen wird.

Eurogamer: Zu diesem Zweck bietet ihr einen Upgrade-Service an, bei dem man seine alten Innereien eines INVASION Labs PCs durch Neue ersetzen lassen kann. Wie läuft das ab? Ihr stellt die neue Hardware und die Arbeitszeit in Rechnung und schickt dann den umgebauten PC und die alten Komponenten wieder zurück?

Gosman: Die Zeit und mit ihr der Fortschritt bleiben nicht stehen. PC-Systeme sind modular und diese Modularität macht Computer für viele von uns so attraktiv, da sie uns die Möglichkeit geben unsere lieb gewonnen Systeme zu aktualisieren. Aus diesem Grund haben wir uns nicht nur dazu entschlossen, unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit zu geben, ihren INVASION-PC auf- und umzurüsten, wir geben auch Kunden, die schon leistungsstarke oder liebgewonnene Hardware haben, die Möglichkeit, ihre Komponenten in einem unserer INVASION-Gehäuse ein neues Zuhause zu bieten.

Revolt in schlichtem Weiß.

Der Ablauf ist bei beiden Vorgängen identisch: Ihr kontaktiert einfach unseren Kundenservice, telefonisch oder per Mail, werdet beraten und über alle Optionen informiert. Für Bestandskunden und Kundinnen gibt es die Möglichkeit ihre in die Jahre gekommene Hardware in Zahlung zu geben, oder nach dem Update/Upgrade, separat, zurück zu erhalten.

Kunden, die gerne ihre Hardware in ein INVASION-Case umsiedeln möchten, erhalten vorab einen Entwurf ihres neuen Gehäuses. Alle erhalten ein kundenspezifisches Angebot. Sofern das Angebot Gefallen findet, organisieren wir die Abholung des Systems oder der Hardware und bauen hier das System nach den Wünschen und Vorgaben des Kunden. Nach dem Einzug der neuen Hardware in ein bestehendes System oder dem Umzug von Kundenhardware in ein INVASION-Gehäuse wird alles über 24h auf Herz und Nieren getestet und macht sich, neu verpackt, auf den Weg zurück.

Eurogamer: Beim Entwurf eurer Gehäuse, was treibt euch da um? Wie schwierig ist es, die Form, die ja bei PCs immer extravaganter wird, der Funktionsweise hintenan zu stellen? Oder anders gesagt: Wie stellt ihr sicher, dass eure Gehäuse nicht nur apart und auffällig aussehen, sondern auch optimalen Luftstrom, Geräuschisolation und dergleichen gewährleisten?

Gosman: Bei unseren Designs versuchen wir immer, die perfekte Schnittmenge aus kreativer Formgebung und Funktionalität zu finden. Eines sollen dabei alle unsere Gehäuse gemeinsam haben: Sie sollen wie aus einem Guss wirken. Deswegen arbeiten wir mit Aluminium und Stahl. So können wir Rundungen wie bei unseren Modellen REVOLT, REVOLT RS und REVOLT X realisieren, die an das Design von Sportwagen erinnern. Wir bieten auch hoch funktionelle Gehäuse, wie die komplett aus Aluminium konstruierte JETBOX an. Mit der hier im Lieferumfang enthaltenen Tasche kann man diese problemlos mit ins Handgepäck an Bord eines Flugzeuges nehmen und hat so immer leistungsstarke Hardware dabei.

Ich habe nicht auf das Spec-Sheet geschaut, aber der Name schreit geradezu 'Spitzenmodell'. Das, oder er ist wirklich aus Uran gefertigt. Wäre auch mal was.

Den Luftstrom in unseren Gehäusen testen wir, nach dem Erstellen eines 3D Modells, zuerst in einer Simulation am PC. Wenn an der digitalen Vorlage alles optimiert wurde, testen wir jedes Case mit verschiedenen Hardwarekonfigurationen und führen, gegebenenfalls, so lange Änderungen durch, bis alles perfekt zusammenpasst. Wir überarbeiten und aktualisieren permanent unsere bestehenden Designs, damit unsere Gehäuse auch in Zukunft den Anforderungen und dem Platzbedarf moderner Hardware gewachsen sind.

Eurogamer: In Krisenzeiten wie diesen spart die Kundschaft als erstes an Luxusgütern. PC-Hardware dieser besonders attraktiven Machart dürfte auch in diese Klammer fallen. Wie geht ihr mit der Herausforderung rundum Corona um?

Gosman:Die momentane Situation stellt uns alle vor Herausforderungen, die wir uns zu Beginn des Jahres noch nicht einmal im Ansatz haben vorstellen können. Wir, als Gesellschaft, haben nun die Verantwortung, selbstbestimmt aber mit Rücksicht auf die soziale die Schwere, dieser Herausforderung als Einheit zu begegnen, um den Verlauf der Pandemie in Deutschland und Europa so mild wie möglich zu gestalten.

Bei INVASION Labs nehmen wir diese Situation an, wie sie sich zur Zeit darstellt. Menschen verbringen durch die Einschränkungen mehr Zeit zuhause als sonst. Wir möchten den Menschen mit unserem Service zur Seite stehen, wenn der Urlaub in die virtuellen Realität verlegt werden muss, oder man sich einfach nur selbst eine Freude machen möchte.

Wir wünschen allen da draußen viel Gesundheit, passt auf andere und auf euch auf!


Mehr Infos findet ihr unter invasion.eu.

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Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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