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Iron Man

Reich mal den Dosenöffner

Besonders intelligent: Für das Schweben in der Luft müsst Ihr die linke Schultertaste nur halb durchdrücken, was gerade in harten Feuergefechten unlösbar ist. So hüpft Ihr wie ein Flummi durch die Gegend, kracht unkontrolliert gegen Hauswände und wisst in der ersten halben Stunde nicht, wo oben und unten ist.

Ähnlich misslungen ist auch das Zielsystem: Eure Hauptwaffe, der Repulsorstrahl, nimmt bei durchgedrückter Schultertaste automatisch das nächste Ziel aufs Korn. Leider springt er dabei wie wild durch die Gegend, versaut Euch die Orientierung und ist komplett ungeeignet, um wichtige Ziele ins Fadenkreuz zu nehmen. Mit der Zeit gewöhnt Ihr Euch zwar an die seltsame Mechanik, komfortabel sieht aber ganz anders aus.

Das Spielfeld selbst gestaltet sich immer nach dem gleichen Prinzip: Ihr düst in einem recht großen, quadratischen Areal umher und sollt bestimmte Ziele ausschalten. Die meiste Zeit ist der frisch gebackene Gutmensch jedoch damit beschäftigt, seine dunkle Vergangenheit auszurotten. Seine alten Projekte - mächtige Panzer, Hubschrauber und Raketen - werden nämlich von der Terrororganisation Maggia missbraucht.

Diese Charaktermodelle...

Also schlüpft Tony in seine High-Tech-Hausmeisterausrüstung und räumt kräftig auf. Die meiste Zeit müsst Ihr Euch dabei konventionellem Kriegsgerät entgegenstellen, das die Entwickler gleich dutzendfach auf Euch loslassen. Gerade bei starker Luftabwehr ist es sinnvoll, so niedrig wie möglich durch den Level zu fliegen oder gar per pedes die Militärbasen und Hügellandschaften unsicher zu machen.

Rast eine Rakete auf Euch zu, habt Ihr zu Beginn nur eine Abwehrmaßnahme: Drückt im richtigen Moment die Nahkampftaste und befördert das Geschoss zurück zum Absender. Mit den regelmäßigen Rüstungsupgrades gibt es dann auch ein Raketenabwehrsystem oder gar einen Energieschild.

Zusätzlich kann man Energie umleiten und so zum Beispiel seine Waffen verstärken, die Flugeschwindigkeit beeinflussen oder alles in die Lebenserhaltung pumpen. Im Notfall geht man in den Nahkampf und erledigt per Quick-Time-Event die jeweiligen Gegner. Meistens kommt Ihr aber mit dem Repulsor, Eurem Raketenwerfer und dem aufladbaren Unibeam zurecht.

Die Endgegner erfordern leider nur selten eine richtige Taktik. Meistens hält man einfach nur drauf und betet, dass die vier System-Restarts pro Level ausreichen. Dabei kann es sehr frustrierend sein, nach einer halbstündigen Mission wieder von vorne anzufangen. Gelegenheitszocker, die sich das Spiel nur wegen dem Film zulegen, werden es sicherlich schwer haben, bis zum Ende zu kommen. Und das, obwohl der Umfang mit knapp vier Stunden nicht gerade üppig ausgefallen ist.

Die Hulkbuster-Rüstung macht ohne Hulk wenig Sinn.

Habt Ihr die Kampagne bezwungen, steht Euch eine Art Arena-Modus zur Verfügung, in dem Ihr Euch noch andere, abgefahrenere Rüstungen erspielt. Ohne einen Hulk ist so ein Hulkbuster-Kampfanzug aber ziemlich sinnlos. Die PS3-Fassung ist derweil mal wieder etwas schlechter gelungen. Es treten zwar auch bei der Xbox360-Fassung Slowdowns auf, aber auf Sonys Konsole fallen sie deutlich heftiger aus.

Ich mag Iron Man. Ehrlich. Ich finde den Film gelungen und kann mich auch für das grundlegende Spielprinzip der Versoftung begeistern. Doch leider hören damit meine Sympathien auf. Ob Steuerung, deutsche Sprachausgabe oder das einfallslose Gameplay, die Entwickler haben sich wirklich alle Mühe gegeben, die netten Ideen in den Sand zu setzen. Besonders seltsam ist der angebliche Einsatz der Havok-Engine, obwohl sich nicht ein Gebäude vernichten lässt. Es gibt zwar ein paar ganz nette Explosionen, aber das wars auch schon. Das Gefühl, ein unbesiegbarer Superheld zu sein, ging also gründlich daneben.

Mit etwas mehr Sorgfalt, ein paar Monaten zusätzlicher Produktionszeit und einer vernünftigen Sprachausgabe hätte aus Iron Man eine angenehme, spielbare Filmumsetzung werden können. In einigen kurzen Momenten kommt nämlich so etwas wie Spielspaß auf. Für eine durchschnittliche Wertung reicht es aber trotzdem nicht. In diesem Zustand ist das Spiel eine absolute Katastrophe, die man nur echten Fans empfehlen kann. Liebt Ihr die Comics und den Film? Dann leiht Euch das gute Stück aus oder wartet, bis es etwas günstiger zu haben ist. Zum Vollpreis ist der Titel eine Frechheit.

Iron Man ist für Xbox 360, PS3, Wii, PSP und DS erhältlich.

4 / 10

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In diesem artikel

Iron Man

PS3, Xbox 360, PS2, Nintendo Wii, PSP, PC, Nintendo DS

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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