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James Cameron's Avatar: The Game

Wer hat schon 3D?

Grämt euch also nicht, gegenüber viel zu reichen Menschen ein wenig zurückstecken zu müssen und mit der normalen Ansicht von Avatar vorliebzunehmen. Es stellt sich die Frage, wie sich denn das Ganze so schlägt, sobald man jetzt mal den Cameron-3D-Big-Movie-Super-Hype aus der Berechnung herausnimmt? Wisst ihr, was ein Third-Person-Shooter ist? Fein, das nimmt viel Arbeit ab. Avatar ist genau das - im Dschungel, mit Monstern und Indianer-artigen Aliens. Oder menschlichen Soldaten, sollte das mehr eure Richtung sein.

Damit es im Ergebnis nicht zu sehr nach Halo oder Gears schmeckt, verlagerte man die Zieltaste vom linken Trigger weg. Mit dieser hechtet der aktuelle Held der unabhängig von dem Film eingebunden Handlung zur Seite. Als Mensch setzt ihr modernste Technik ein, um die Oberhand zu behalten – einen Luftangriff, Unsichtbarkeit dank Anzug oder Heilung per Medipatch. Die Gegenseite verfügt über sehr ähnliche Fertigkeiten, nur dass die Label dort die auf die Kräfte der Natur getrimmte Namen tragen. Springen ist kein Problem. Und auch dank des schnellen Schrittes, den beide Seiten an den Tag legen, spielt sich Avatar beim ersten Antesten sehr angenehm und vor allem vertraut.

Der Ablauf bietet so ziemlich alles, was man kennt. Und eine Präsentation, die auf die Existenz einer Mini-Map mit eingezeichneten Missionszielen eingeht, zeugt schon von leichter Verzweiflung, sobald es um das Anbieten von Features geht.

Verschiedene Fraktionen, verschiedene Technik und doch irgendwie ähnlich.

Leider fiel praktisch kein Wort über den Multiplayer, wobei man sicher davon ausgehen kann, dass dieser zu umfangreichen Matches der beiden Fraktionen einladen wird. Die ähnlichen Kräfte dürften dabei für ein ausgewogenes Spiel sorgen. Die Menschen vertrauen dabei generell auf Reichweite und überlegene Feuerkraft, während die Na'vi mit extrem starken Nahkampfattacken kontern. Über mögliche Modi wurde nicht zu viel verraten, auch nicht, ob die zahlreichen Fahrzeuge alle hier zum Einsatz kommen werden.

Bereits gezeigt wurden ein Flugschweber, ein Mini-Mech und ein Buggy, welche sich durch die Bank ordentlich, wenn auch unspektakulär dirigieren ließen. Auf was die Aliens große Strecken zurücklegen, um die 14 verschiedenen Terrains der wohl recht umfangreichen Kampagne zu durchqueren, wird man noch sehen.

Den Look der von Cameron im Film erschaffenen Welt hat man dabei sehr gut getroffen. Mit massiver Farbenpracht und stimmigen Tageszeitwechseln zeigt sich das mit bunten Farben durchzogene, dichte Grün und strotzt zwar nicht unbedingt vor endlosen Details, wirkt aber lebendig genug. Die absurde Detailvernarrtheit der Zelluloid-Vorlage konnte allerdings nicht ganz erreicht werden. Um euch ein wenig darüber hinwegzutrösten, erlebt ihr in „Avatar – das Spiel“ eine ganz neue Seite der Geschichte, die einen anderen Blickwinkel auf die fremde Welt von Pandora wirft. In Einzelheiten dazu verliert man sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, aber man sollte wohl ein Prequel zum Kinostreifen erwarten.

Warthog meets Jurassic Park.

Ich gebe zu, dass mich Avatar etwas verwirrt zurückließ, was nicht nur an den klimatischen Bedingungen lag. Als reines Actionspiel, als Third-Person-Shooter, scheint hier alles in die richtige, wenn auch in keine umwerfende Richtung zu laufen. Die Gefechte der beiden Gruppen und Bestien zwischen ihnen lassen es krachen. Die Fahrzeuge machen einen witzigen Eindruck, es bietet sich jede Menge Potential für eine ordentliche Story und einen grundsoliden Multiplayer-Modus mit zwei Fraktionen. Wunderbar, selbst wenn man das alles schon irgendwie kennt.

Das größte Gimmick des Spiels ist aber kein Gameplay-Feature, sondern ein technisches. Nur dummerweise setzt man auf eine Technik, die niemand im Haushalt stehen hat. Es dürfte nahezu unmöglich sein, auf breiter Basis all den in den letzten Jahren frischgebackenen und ziemlich stolzen Eignern von TFT- und Plasmageräten klarzumachen, dass es das Ganze jetzt nochmal in 3D gibt und mindestens ebenso viel kostet. Und wenn dann – vielleicht – in einigen Jahren entsprechende Geräte halbwegs verbreitet sind, wer wird dann noch groß über das Spiel reden, das schon heute genug Mut mitbringt, so viel technische Innovation zu zeigen?

Avatar soll im Dezember 2009 für Xbox 360, PC, PS3, Wii und DS erscheinen.

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