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League of Legends

Der DotA-Killer

Am wichtigsten sind aber zwei Zauber, die ihr zu Beginn auswählt. Diese könnt ihr alle paar Minuten einsetzen und sie entscheiden über Sieg oder Niederlage. Neben einfach Heilsprüchen, stehen Teleportationskräfte, eine verstärkte Turm-Verteidigung, Manaregeneration oder das Aufdecken der Karte im Programm. Durch dieses Metagame bekommt League of Legends eine Spieltiefe, die im ersten Moment schwindelerregend ist.

Doch im Gegensatz zu DotA, in dem ihr Rezepte und die Position der verschiedenen Shops auswendig lernen musstet, schlägt euch League of Legends zumindest auf dem Spielfeld passende Gegenstandskombinationen vor und hilft euch so beim eigentlichen Kauf. Ihr braucht zwar trotzdem noch eine ganze Weile, um die komplexen Zusammenhänge aus Schaden, Lebensenergie und die für euch wichtigen Verstärkungen zu erlernen, doch der Einstieg fällt deutlich harmloser aus. Außerdem wurde die Steuerung etwas vereinfacht und jeder Held nutzt die gleichen Hotkeys. Zusätzlich werden die Zauberreichweiten angezeigt. Ideal, um den eigenen Angriff genau zu timen.Ein Segen für ambitionierte Spieler.

Bei den Karten bietet Riot Games momentan noch Altbewährtes. Die Kluft der Beschwörer ist eine nahezu Eins-zu-eins-Kopie der DotA-Karte. Alternativ wurde eine 3vs3-Map namens "Der gewundene Wald" integriert. Nach und nach wird die Auswahl aber erweitert. Wenn man der Übersicht vertrauen kann, wird es bis zu zwölf unterschiedliche Schauplätze geben.

In der Basis bekommt ihr im Shop alles, was ihr braucht.

Genug Material für die nächsten Monate oder gar Jahre. Und auch bei den Helden klotzen die Entwickler mit einer breiten Palette. Schon jetzt wurden 40 Kämpfer integriert. Die Zahl soll aber noch gehörig wachsen. Kein Vergleich zu Demigod, bei dem mit gerade mal acht Halbgöttern schnell Langeweile aufkam.

Doch League of Legends möchte ja nicht nur das eigentliche Gameplay aufmotzen, auch das System dahinter wurde an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst. Neben einem recht gut funktionierenden Matchmaking-System wurden auch Freundeslisten integriert, die momentan leider immer noch Probleme bereiten. Die Technologie hinter dem Frontend nennt sich Adobe Air und ist eine Art Flash. Leider werden momentan selten anwesende Freunde angezeigt, deshalb muss man auf Übungsspiele ausweichen. Da der Titel sich momentan aber noch in der Pre-Season befindet – später gibt es ein Online-Turnier mit Preisen – und kostenlos ist, sind solche Anfangsschwierigkeiten aber noch zu verkraften.

Auch die Grafikqualität erreicht nicht ganz den aktuellen Strategiestandard. In der Beta war das Spiel noch schrecklich bunt. Riot Games hat zum Glück die Effekte etwas runtergedreht. Man bekommt also keine Zahnschmerzen mehr, wenn man seine zum Teil skurrilen Helden über das Schlachfeld manövriert. Im Gegensatz zu Heroes of Newerth, das beim Design eher auf gewohnte Fantasy-Themen und deutlich hübschere Zaubereffekte setzt, gleitet League of Legends oft ins Absurde ab.

Der Ultima-Zauber von Gangplank unterstützt seinen Mumienfreunde Amumu.

Ein Eichhörnchen mit Pfadfinderuniform kommt genauso zum Einsatz wie ein kleines Mädchen mit einem magischen, brennenden Bär. Bei einigen Helden trifft Riot Games genau meinen Geschmack, bei anderen landen sie aber ebenso grandios daneben.

Bei League of Legends fällt es leicht, eine Empfehlung auszusprechen, schließlich ist es über weite Strecken kostenlos. Da auch noch die Qualität stimmt, sollte jeder DotA-Veteran, aber auch Neueinsteiger einen Blick darauf werfen. Es ist ein großartiges Gefühl, mit den später übermächtigen Kämpfern eine Schneise der Verwüstung durch die Gegnerhorden zu schlagen. Außerdem funktionieren die ganzen Detailverbesserungen: Das Gegenstandssystem ist deutlich zugänglicher, das Metagame mit den Beschwörern verspricht Langzeitmotivation und die neuen Helden liefern eine gehörige Portion Abwechslung. Nun muss nur noch das Freundesystem funktionieren und der fehlende Inhalt nachgeliefert werden, schon bin ich nahezu wunschlos glücklich.

Einen kleinen Wermutstropfen hat die ganze Geschichte dennoch: Das Design ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Ja, der Comic-Look fängt besonders harte Geschmacksverirrungen auf, doch einige Figuren wirken leider total unpassend. Die direkte Konkurrenz Heroes of Newerth zeigt hier deutlich mehr Stil. Doch dafür findet ihr dort nur Eins-zu-eins-Kopien der DotA-Helden, während die League-of-Legends-Truppe ihrem Charakter treu bleibt. Außerdem kommt es bei einem solch komplexen Strategietitel wirklich nur auf das Gameplay an. Und das schmeckt so gut, dass das Auge ausnahmsweise mal nicht mitessen muss und ich DotA gelöscht habe. Eine wirklich stolze Leistung.

League of Legends kann kostenlos gespielt werden. Einfach auf der offiziellen Website herunterladen, Account eröffnen und loslegen. Mit dem Start der Saison wird es ein Runensystem geben, über das man per Mikropayment kleine Spielhilfen erwerben kann. Außerdem gibt es eine Box-Version mit integrieren Punkten für den Erwerb von Runen.

8 / 10

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Kristian Metzger

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