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Lost Planet 2

Koop-Mania

Mein persönliches Highlight: Das Bullet-Time-Emote. Euer Charakter kopiert dabei den Spezialeffekt aus Matrix. Ihr beugt euch nach hinten, wedelt langsam mit den Armen und weicht imaginären Kugeln aus. Eine sinnlose kleine Animation, die aber den gesamten Saal zum Lachen brachte. Zusätzlich könnt ihr Waffenpräferenzen festlegen, euren Held in Strapse kleiden oder als gigantische Biene durch die Gegend rennen.

Außerdem gibt es ein paar interessante Gastauftritte, die für ungläubiges Staunen sorgten. Neben Marcus Fenix und Dom aus Epics Kettensägenshooter feiert auch Albert Wesker aus der Resident-Evil-Serie sein Comeback. Wenn ihr wollt, könnt ihr die kompletten Kampagen mit diesen ungewöhnlichen Modellen bestreiten. Kurz: Man sieht, wie viel Spaß das Entwicklerteam mit dem Titel hatte.

Doch auch optisch ist Lost Planet 2 ein absolutes Meisterwerk. Der Detailgrad der einzelnen Figuren erreicht zwar nicht ganz Resident-Evil 5-Regionen, dafür begeistern die wunderschönen Landschaften mit fein gerenderten Blättern, glaubwürdigen Schneeverwehungen und zerstörbarer Leveleinrichtung. Untermalt von bombastischen Orchesterstücken und prachtvollen Soundeffekten zieht ihr durch dichte Industriekomplexe, weitläufige Wüstenareale, Unterwasserbereiche und Sümpfe. Abwechslung pur.

Die allgegenwärtigen VS-Mechs sind das Salz in der Lost-Planet-Suppe.

Und auch bei den schicken Grafik-Effekten, wie etwa Tiefenunschärfe, Motion-Blur und HDR, hat sich Capcom selbst übertroffen. Die neue MT Framework Engine 2.0 überzeugt auf der ganzen Linie und liefert eine wirklich erstklassige Atmosphäre. Die Immersion eines Dead Space wird durch die vielen Anzeigen, Ladebildschirme und Trophäen aber nicht erreicht. Hier geht es um die Team-Erfahrung, nicht um eine kinoreife Präsentation.

Die Kampagne selbst könnt ihr bis ins letzte Detail konfigurieren. Neben dem Schwierigkeitsgrad lässt sich festlegen, wie viele KI-Charaktere euch begleiten, wo ihr anfangt, wie sich Friendly Fire auswirkt und wie ihr miteinander spielt. Neben einem versetzten Zwei-Spieler-Offline-Splitscreen funktioniert auch der System-Link oder eben der Online-Koop-Modus. Die Aufträge variieren dabei stark. Ihr müsst feindliche Basen einnehmen, Akrid-Monster erledigen oder Einrichtungen aussondieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Datenposten, die es auch im ersten Teil gab. Diesmal bieten sie nicht nur wertvolle Thermal-Energie, die euch vor dem Erfrieren schützt, sondern auch Einstiegspunkte nach eurem Ableben, zusätzliche „Leben“ für das Team und das lebenswichtige Radar.

Manche Level erinnern stark an eine Multiplayer-Partie. So müsst ihr zum Beispiel erst spezielle Einrichtungen einnehmen und aktivieren, nur um sie hinterher vor mehreren Angriffswellen zu schützen. Neue Elemente wie Alarmanlagen, Suchscheinwerfer und die omnipräsenten Vital Suit-Kampfanzüge sorgen für Abwechslung. Ihr bewegt auch auf Laufbändern fort, klettert mit eurem Enterhaken von Turm zu Turm oder mäht euch durch einen gepanzerten Zug. Die oben erwähnten Miniabschnitte kommen zwar wirklich etwas zu dünn daher, dafür werden andere Missionen und die Bosskämpfe umso packender präsentiert.

Dieser gewaltige Sandwurm ist das Highlight der dritten Episode.

Wie schon im ersten Teil besitzt jedes Akrid-Monster unterschiedliche Schwachstellen. Diese werden oft orange hervorgehoben und machen die Jagd zu Beginn recht einfach. Im Verlauf der Kampagne werden die Monster aber immer größer und benötigen die richtige Taktik, um bezwungen zu werden. Der gewaltige Lindwurm der Demoversion war aber bis zur Hälfte der Kampagne das spielerische Highlight.

Natürlich lässt sich das schwarze Ungetüm auch durch das relativ simple Abschießen von Beinen und Rückenstacheln erledigen, deutlich schneller geht es aber, wenn ihr euch Fressen lasst und das Herz mit Raketen bearbeitet. Größer ist nur der Sandwurm aus Episode 3. Andere Monster setzen auf Eisstrahlen, Raketenattacken oder besonders harte Schilde. Gerade im Team ein wirklich einmaliges Erlebnis.

Einen weiteren Teil der Faszination machen die Waffen aus. Die Auswahl ist wirklich gigantisch und geht weit über den üblichen Militärkram hinaus. Es gibt allein ein halbes Dutzend unterschiedliche Granaten, Fernzünder, Diskus-Sprengkörper und Plasma-Schocker. Ihr könnt die gewaltigen Knarren der Kampfanzüge abmontieren und herumschleppen, Raketenwerfer, Riesenschroflinten und Lasergeschütze einsetzen.