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Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: London 2012 - Test

Gipfeltreffen auf der Insel

Da ist es wieder, das Team-Up, das zu 16Bit-Zeiten niemals jemand für möglich gehalten hätte, waren sich Klempner und Igel in den 90er Jahren doch noch spinnefeind. Natürlich war es da ein großes 'Hallo', als Mario & Sonic auf einmal gemeinsam mit ihrer ganzen Ménagerie zu den Olympischen Spielen in Peking aufbrachen. Das launige Sportspiel erwies sich zur großen Freude aller Beteiligter als Millionenseller, brachte es zwei Jahre später auf einen unterhaltsamen Wintersport-Nachfolger und noch in diesem Weihnachtsgeschäft rüstet sich die bunte Rasselbande für die nächstjährigen Sommerspiele im schönen London.

Neben den meisten aus dem Erstling bekannten Disziplinen wie 100-Meter-Lauf, Bogenschießen oder Fechten hat Entwickler SEGA natürlich auch wieder ein paar neue Sportarten implementiert. Darunter finden sich amüsante Zeitvertreibe wie Badminton, Kanufahren, Beach Volleyball, Synchronschwimmen und sogar König Fußball gibt sich dieses Mal die Ehre. Es wäre ja auch eine Schande, wenn der Rasensport in seinem Heimatland nicht mit von der Partie wäre. Und tatsächlich wurden besonders die Teamsportarten recht spaßig umgesetzt.

Abgerundet wird das Paket mit den schon seit dem Erstling beliebten Traum-Disziplinen, netterweise sind die bereits von Anfang an freigeschaltet. Leider sind die im Vorgänger aber dann doch ein wenig kreativer ausgefallen. Spielereien wie beispielsweise das Trampolinspringen machen schon Spaß, lassen aber Raum nach oben. Zum Teil liegt das sicher auch daran, dass sich auch die aktuelle Olympia-Episode ein wenig vor Nintendos aktueller Hardware verschließt: Wii MotionPlus wird ebenso wenig unterstützt wie das Balance-Board.

Der Grund dafür liegt sicherlich in der Familienfreundlichkeit des Gesamtpakets. Wie schon die Vorgänger will auch die Olympiade in London primär gesellige Gruppenspieler und Eltern mit Kindern ansprechen. Da wäre es dann eher lästig, wenn man permanent mit Zusatzhardware hantieren müsste, auch wenn gerade der MotionPlus-Controller sich doch mittlerweile einer sehr ordentlichen Zirkulation erfreut.

So kommt es dann auch, dass viele der Disziplinen eher einfach ausfallen und, sollte man gerade keinen Nunchuk zur Hand haben, sogar noch weiter versimplifiziert werden können. Das verhindert natürlich Frust bei jüngeren oder weniger geschickten Spielern, gleichzeitig sorgt diese bewusste Design-Entscheidung aber auch dafür, dass erfahrene Spieler hier nicht allzu lange beschäftigt sein werden.

Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: London 2012 - Trailer

Für Fleisch auf den spielerischen Rippen sorgt noch ein Party-Modus, in dem ihr in klassischer Mario-Party-Manier durch die Straßen eines bunten Comic-London zieht und allerlei Mini-Spiele absolviert. Frustgeplagte Naturen seien allerdings gewarnt: Hier ist Geschick mit der WiiMote ebenso essenziell wie eine gute Portion Glück!

Bei ihren London-Eskapaden geben sich Mario und Sonic routiniert. Klar, nicht jede Disziplin ist gleich spaßig und wer ein anspruchsvolles Sportspiel sucht, der wartet doch lieber auf die reguläre Versoftung der kommenden Olympiade. Dafür ist aber auch das jüngste Sport-Crossover der beiden ehemaligen Konkurrenten liebevoll gemacht, ordentlich mit Inhalten vollgepackt und wie schon die beiden Vorgänger mit netten Anspielungen auf die Geschichte der beiden Hüpf-Koryphäen gespickt.

Die Art von Spielern, die sich bevorzugt durch die weiten Steppen von Skyrim schlagen oder beim aktuellen FIFA stundenlang an Taktik und Aufstellung feilen, werden sich hier natürlich eher unterfordert fühlen. Wer aber weiß, dass die Familie über Weihnachten wieder einmal zusammentrifft und auch Enkel, Neffen, Nachwuchs, Omas und Tanten vor der Wii unterhalten möchte, der ist hier allemal an der richtigen Adresse. Die neue Igel-Klempner-Olympiade ist vielleicht mittlerweile sogar einen Tick zu routiniert, aber gerade im Vier-Spieler-Modus immer noch ein abendfüllendes Vergnügen.

7 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Thomas Nickel

Autor

Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.

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