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Mass Effect: Andromeda - Test

Stuck in Space

Ein schlechter Shooter kaperte ein grundsolides, allerdings viel zu ambitionsloses Rollenspiel: Bioware hängt fest.

Ich könnte sonst wo starten, die Galaxis ist groß genug und dieses Spiel sowieso, aber egal, wo ihr auch hinfliegt, am Ende läuft es immer auf ein Problem hinaus, das nie wirklich weggeht. Das mal für ein Weilchen in den Hintergrund tritt, fast in Vergessenheit gerät, nur um dann mit Macht zurückzuschlagen: Mass Effect: Andromeda ist ein mieser Shooter. Nicht in dem Sinne, dass es generell ein Shooter ist, damit hätte ich sicher kein großes Problem. Im Sinne von: Es ist ein inkompetenter Shooter.

Die Grenzen verwischen eh. The Division ist ein hervorragender Shooter mit vielen RPG-Elementen, Destiny genauso. Der große Unterschied zu Mass Effect ist, dass sie sich als Shooter auf dieses Element der Bewegung, des Trefferfeedbacks sowohl beim Gegner und noch mehr beim Spieler konzentrieren müssen, weil das nun mal der Hauptteil ihrer DNS ist und sie das auch wissen. Mass Effect dagegen hinterlässt die ganze Zeit den Eindruck, dass es genau weiß, dass nichts, aber auch gar nichts von all diesen Dingen, die einen guten Shooter ausmachen, hinten oder vorn passt. Und es zuckt einfach mit den Schultern: "'tschuldigung, ist ja nicht mein Genre, sei froh, dass die Trigger überhaupt richtigrum belegt sind". Nur wenn ein Rollenspiel eines seiner Hauptelemente, nämlich den Kampf, komplett gegen ein anderes Genre tauscht, dann sollte es sich bitte auch ein klein wenig mehr Mühe geben.

Neue Welten. Definitiv die Stärke von Andromeda.

Um konkret zu werden: Das mit Abstand größte Problem ist das extrem eingeschränkte Sichtfeld der im Kampf herangezoomten Third-Person-Perspektive in direkter Verbindung mit dem auf Spielerseite praktisch nicht vorhandenen Gefühl dafür, dass ihr angegriffen werdet. Schlicht, weil ihr es oft nicht mal merkt. Ein Gegner mit schwerem MG beginnt, mich von hinten zu beschießen, und sowohl das Sounddesign als auch die Screen-Signale sowie das Avatar-Verhalten sind dermaßen passiv, dass ich es erst merke, wenn der Schild schon praktisch weg ist und es an die Substanz geht. Die eigenen Bewegungen wirken oft schwammig und unpräzise, sowohl die der Bewegung als auch des Fadenkreuzes - egal ob mit Maus oder Stick, beides ist im Vergleich zu echten Shootern bestenfalls suboptimal. Da die Feinde auch wenig Gnade zeigen und punktgenau schießen, fühlt man sich immer wie ein Fremdkörper in der Spielwelt. Wie ein Geist, der physisch nicht ganz mit allem verknüpft ist, was um ihn herum passiert. Ein bisschen wie ein Durchschnitts-Shooter circa 2004.

Dort gab es dann natürlich seltener eine freundliche KI, die um euch rum hüpft. Hier ist das der Fall, ihr habt wieder zwei aus einem Pool möglicher Begleiter dabei und sie machen ihr Ding. Allein. Sicher, ihr könnt sie irgendwo hinschicken, aber das ist es auch schon, nicht dass es viel bringen würde. Ehrlich gesagt, sie sind insoweit hilfreich, dass sie nur selten total dämlich starben und die Feinde beschäftigt hielten. Dass wir da als Team unterwegs sind? Dass ich etwas koordiniere? Den Eindruck hatte ich in keiner Sekunde des Spiels. Das Gute ist, dass das auch bei den Gegnern der Fall zu sein scheint. Diese verhalten sich fast grundsätzlich als mal mehr, mal weniger verwirrte Einzelkämpfer und jeder echte Shooter würde sich für diese KI zumindest ein bisschen schämen. Wenigstens passt das Deckungssystem halbwegs. Lernt die goldene Regel "Gerade Kante gut, andere Kanten böse", dann wisst ihr, wo ihr automatisch zuverlässig in Deckung laufen könnt und das klappt dann auch. Am meisten habe ich eh den Boost benutzt, war viel in Bewegung und tröstete mich damit, dass sich das alles immerhin wie eine zweitklassige Version der letzten Call of Dutys oder Destiny spielte.

Ganz im Gegensatz zu praktisch jedem Moment, in dem ihr die Waffe zieht: Einen Alien-Saurier zu beschießen fühlte sich nie so langweilig an wie hier.

Wer jetzt sagt, dass das ja alles im Prinzip auch auf Mass Effect 3 und ein wenig auch die anderen beiden zutrifft, hat nicht ganz Unrecht, aber ein paar Dinge gilt es dabei doch in den richtigen Kontext zu rücken. Erst einmal ist es so, dass Andromeda , fast mehr noch als Teil drei, auf alle taktischen Elemente aus dem klassischen RPG-Bereich verzichtet. Selbst das Auswahl-Rad für die Fertigkeiten der gewählten Klasse, das bis zuletzt in Mass Effect durchgehalten hat, wurde gegen ein umständlich zu nutzendes Rollen-System getauscht. Mit diesem bleiben euch im Kampf ganze drei Fertigkeiten. Wollt ihr andere nutzen, müsst ihr euch erst in die Menüs versteigen. Damit bleibt noch ein reiner Perks-and-Powers-Shooter. Das ist jetzt nicht die reine Lehre dieses Genres, aber in den letzten Jahren wurde es fast zu einer Art Standard im Mainstream-Bereich. Auch bei The Division, Overwatch, Destiny und praktisch jedem anderen Shooter habt ihr mal mehr, mal weniger Kräfte, Magie, Extrawaffen hier und da. Mass Effect macht da nicht viel anderes und vor allem erfüllt es all das schlechter als diese Spiele es tun.

Damit ist auch der Multiplayer-Modus, das Vehikel für Mikrotransaktionen und Waffen-Modding-Wahn, praktisch hinfällig. Wer Interesse daran hat, ist mit so gut wie jedem anderen Spiel dieser Art, insbesondere einem Division oder Destiny, so viel besser bedient. Diese Spiele kosten weniger als jedes Extra-DLC-Paket hier, der Shooter-Spaß ist so viel höher. Am Ende repräsentiert der Multiplayer wenig mehr als sinnlos vergeudete Entwicklungsressourcen, die besser darauf verwendet worden wären, einen in seinen Grundlagen auf der Höhe der Zeit stehenden Shooter hinzubekommen. Ist ja nicht so, dass es selbst In-House bei EA keine Vorlagen gäbe. Jedes Battlefield und vor allem das fantastische Titanfall 2 - spielt es, verdammt noch mal! - hätten da viel Lehrstoff zu bieten gehabt.

Zumindest der Space-Rover enttäuscht nicht. Das Ding kommt praktisch überall lang, ohne euch auch nur ein Mal zu ärgern.

Mass Effect ist schon lange nicht mehr allein im Neuland des Genre-Crossovers unterwegs und bestenfalls blieb es 2012 stehen. Schlimmstenfalls bieten sich wirklich Vergleiche mit weit älteren Shootern an und zwar nicht den ewigen Klassikern dieses Genres, mehr den Krams, der heute zu Recht vergessen ist. So wie man Mass Effect: Andromeda rein als Shooter gesehen einfach als inkompetenten Ausrutscher abhaken würde. Aber natürlich ist es mehr als ein Shooter.

Dumm nur, dass wir auch im RPG-Bereich in einer Zeitschleife zu stecken scheinen, wenn BioWare draufsteht. Inquisition zuletzt konnte das noch ein wenig kaschieren, indem es ein deutlich kompetenteres Kampfsystem bot, was ihm Absätze wie die Vorangegangenen erspart hat. Auch waren seine Geschichten viel tiefer in die Welt der Vorgänger eingebettet und spann sie fort. Dazu kam, dass große, offene Gebiete, ob man sie nun mochte oder nicht, für BioWare neu waren. Andromeda dagegen fasziniert für ein Spiel, das von seiner Grundprämisse her eigentlich den Anspruch haben müsste, vieles umzubrechen und neue Wege zu suchen.

Die neue Rasse, die Angara. Erstaunliche Langweiler, denen selbst einfache Klischeecharakterzüge abgehen.

Darum geht es ja in der Geschichte. Alle vier großen Rassen der Mass-Effect-Welt starten ein gemeinsames Projekt, in dem jede eine Arche mit 20.000 Bewohnern im Kälteschlaf auf eine Jahrhunderte dauernde Reise in die nächste Galaxis - Andromeda - schickt, um diese zu besiedeln. Ein kompletter Cut, ein Neuanfang. Neue, unbekannte Welten und so. Warum dann fühlt sich das alles an, wie sonst immer auch? Ich hatte mehr den Eindruck, dass ich eine Art verlorenes Mass Effect spiele, das älter ist als die erste Trilogie. Diese erzählte eine mutiger werdende Saga, der man stets abkaufte, dass alles auf dem Spiel stand, immer. Hier? Alles dümpelt so vor sich hin, ein, zwei etwas dramatischere Momente reißen einem kaum aus dem Trott des Abklapperns heraus, den es bedeutet, ein halbes Dutzend Planeten urbar zu machen.

Das ist nämlich der Anker. Es gibt ein paar Welten, die alle irgendwie nicht so siedlungstauglich sind. Es gibt gute Aliens, böse Aliens, ein paar Abtrünnige, damit man auch mal auf was anderes schießt - ehrlich, tiefgreifender scheint diese Fraktion kaum durchdacht. Es ist Star Trek: Voyager, wenn sie beschlossen hätten, es einfach sein zu lassen, weil eigentlich alles doch der bekannten Heimat so ähnlich ist, dass es die weite Reise kaum lohnen dürfte. Das Geplänkel zwischen den Figuren kennt man mittlerweile so gut, dass sich manche Zeilen fast mitsprechen lassen, keine der Figuren hat was Interessantes zu sagen oder wirklich neue Charakterzüge, die einen überraschen. Wenn man für ein "Highlight" wie eine kleine theologische Diskussion mit der Bord-Wissenschaftlerin schon dankbar ist, dann lässt das tief blicken. Man plaudert, man zofft ein wenig, man flirtet, man kennt das alles seit Ewigkeiten. Und da es zwischendurch Dinge wie Witcher 3 gab oder auch das alte Erzählrollenspiel mit Titeln wie Wasteland 2 oder Torment erfolgreich wiederbelebt wurde, fragt man sich schon, wo der Platz für einen Titel ist, der zwar redselig wie sonst was ist, aber eigentlich nichts zu sagen hat. Selbst die Entscheidungen wirken wenig dramatisch, viel mehr auf Teufel komm raus erzwungen und konstruiert.

Viele Systeme, noch viel mehr Planeten...

Dabei habe ich an der neuen Truppe um den Helden sonst nicht so viel auszusetzen. Es ist erfrischend, dass sie eben keine harte Militär-Bande sind, sondern eher ein etwas zusammengewürfelter Haufen, etwas jünger und eigenwilliger. Das heißt anscheinend auch, dass sich Charaktere noch formen müssen und sie sich dies für etwas später im Leben als dieses Spiel aufsparen, aber der etwas übermütige Abenteurer-Esprit der manchmal und in den guten Momenten durchkommt, macht schon Spaß. Dabei hilft ungemein, dass das schizophrene Edel-/Aggressiv-System der Vorgänger über Bord ging und durch ein vielschichtigeres Emotionssystem ersetzt wurde. Die meiste Zeit war mein Ersatz-Kirk eher locker drauf, manchmal wurde er auch ernster, an einer Stelle verlor er sogar passend die Fassung und lies nicht nur eine satte - und für das Spiel sonst untypische - F-Bombe fallen, sondern schoss auch dem Bösen in den Rücken, NACHDEM dieser seinen Teil eines Deals eingelöst hatte. Die Option gab mir das Spiel und in dem Moment machte es alle in einem zuvor mal wieder unbefriedigenden Schlauch-Level-Kampf eingebüßten Sympathie-Punkte doppelt wett.

Aber solche Momente sind rar und vieles ist eben das übliche Kurz-Quest-Geplänkel ohne nennenswerten Tiefgang oder ein Gefühl für die Größe dessen, was eigentlich stattfindet. Ein großer Trost allerdings sind die Welten selbst, schon weil sie einfach schön sind. Nicht etwas, was sich über das Spiel generell sagen lässt, aber die großen Areale laden ausgiebig zum Sightseeing ein und es gibt genug 70s-SciFi-Cover-Momente, um mich bei Laune zu halten. Diese Welten nicht nur zu bewundern, sondern auch mit Freude zu erkunden hat das Spiel demjenigen zu verdanken, der für die Steuerung des neuen Autos zuständig war. Ihr bleibt nie groß hängen, das Ding lenkt sich einfach smooth und so muss es sein. Kein Vergleich zum ersten Teil, in dem das Lenken des Rovers eine Seuche war. Kudos für Andromeda, um es in Rennspiel-Terminologie zu packen.

...aber 95 Prozent davon sind nur eine kurze Zeitverschwendung wie dieser hier. Zu Ehrenrettung: Die Sechs, die ihr besucht, sind riesig.

Was dann allerdings mit der Gießkanne über die Welten von Andromeda verteilt wurde, das bringt uns wieder zu dem Thema zurück, dass hier alles ein wenig zu altbekannt ist. Es gibt viele schlecht getarnte Fetch-Quests, die hier und da mal einen Extrahaken schlagen, der aber ihre Natur nicht ändert. Es gibt die Macht der Drei. Auf jedem Planeten gibt es drei Monolithen. Für jeden braucht ihr jeweils drei Schlüssel. Immer wieder mal müsst ihr drei von irgendwas holen, finden oder abschießen. Alles, was bei dem ersten und auch noch zweiten Planeten wie ein Abenteuer wirkt, ist bei den folgenden dann längst Routine, ihr seid im Alltagsgeschäft der Besiedlung unbekannter Welten angekommen. Dumm nur, dass da dann noch 75 Prozent des Spiels vor euch liegen. Egal ob Waffen, Crafting, Perks, Andromeda überrascht euch nie, es verzaubert euch nie, es ist ein solider Händler, der euch - zumindest außerhalb eines Kampfes - erprobte Mechaniken anbietet und diese dann zuverlässig liefert. Es gibt Schlechteres als das, sicher. Aber ist das der Anspruch, den ihr an ein solches Spiel stellt?

Immerhin hat es einen Showdown, der einer großen Serie würdig ist. Nicht der letzte Kampf, der ist Schrott und nervig wie sonst was, aber die zwei Stunden des Weges dahin haben ganz große Momente und es gibt einen ausgiebigen Epilog, der alles nett abschließt und einen kleinen Cliffhanger, der offensichtlich bestrebt war, Rekorde dabei aufzustellen, wie wenig er überrascht. Es passt zum Ende alles ganz gut. Bis auf die Überlegung, die sich nicht aus dem Hinterkopf drängen lässt, dass das, was man all die Stunden zuvor tat, diesmal noch weniger eine Rolle spielte als sonst. Mein erster Gang zum Finale war ein hektisches Rennen, in dem ich kaum Nebenmission erfüllte, mich wenig um meine Truppe kümmerte und auch sonst das Universum einen netten Mann sein lies. Meine zweite Runde dauerte weit länger, beinhaltete die Rolle des großen Problemlösers für eine Horde von Aufgabenstellern, die oft genug den Eindruck hinterließen, zu faul für jede Welt zu sein und am Ende... Es war nicht groß anders. Ein paar mehr Zeilen hier und da, nichts Essenzielles, nichts, was das Gute am Finale besser machen würde, nichts, was den elendigen Bosskampf aufwertete. Ein wenig runder insgesamt vielleicht, aber das ist mager für all die Extra-Arbeit, die sich oft genug auch einfach nur danach anfühlte.

Space-Tortuga gibt es auch.

Nicht, dass es wenig davon gäbe. Das Spiel ist mit allem vollgestopft, was große Titel dieser Art heute leider so haben müssen: Tonnen an Ressourcen, Crafting Waffen- und Rüstungs-Modding, Punkte, die euch mehr andere Punkte geben, Punkte, die euch neue Punkte erforschen lassen, Punkte, die ihr in Zeugs verwandelt, Punkte, die ihr bekommt, wenn ihr Zeugs anguckt, um dann mit weiteren Punkten neues Zeugs zu bauen. Das Gute ist, dass ihr diese fehlgeleite Warenwirtschaftssimulation größtenteils ignorieren könnt, zumindest ein Punkt, in dem Andromeda Witcher 3 ähnelt. Aber wenn ihr es nutzen, wollt, ist es da und es kann euch Stunden beschäftigen, all diesen Kram zu nutzen. Ich freue mich lieber, dass es da die Händler gibt, die mir am Ende des Tages einfach die Knarren verkaufen, die ich brauche. Selbst wenn sie dann 7,347 Prozent schlechter sind als das Optimum.

Und, da es sich nach all den Vorschusslorbeeren, die sich die Animationen, Gesichtszüge und Texturen eingefangen haben, nicht umgehen lässt: Technisch ist Andromeda ein komplettes Chaos, bestehend aus zwei Polen. Die Umgebungen, seien es das Schiff oder die Landschaften, sehen fantastisch aus. Sagte ich bereits, aber in dem Falle sage ich es gerne noch einmal: Über die Planeten zu fahren gibt euch immer genau das Gefühl, das es braucht, damit ihr weiter erkunden wollt. In den Gesprächen dann... es hängt schwer davon ab, wer redet. Aliens sind okay, wenn auch kein so großer Schritt nach vorn. Die Menschen dagegen sind ein Kletterunfall im Uncanny Valley. Ja, sie sehen besser als in vorigen Mass Effects, aber vielleicht ist das genau das Problem. Alles wirkt künstlich, wie eine hochwertige Puppenshow. Ich weiß nicht, wie viel sich davon mit Patches beheben lässt, aber selbst wenn nicht: Der Rest des Spiels sieht wirklich gut aus, ich habe keine Probleme damit. Der Sound ist ebenfalls vertretbar, solange ihr mit englischen Stimmen spielt. Selbst hier gibt es angesichts der schieren Masse an Rollen und Sprechern viel Licht, aber auch ein wenig Schatten. Die deutsche Synchro dagegen scheint ebenfalls ein Produkt von vor einigen Jahren zu sein. Manchmal zu motiviert, manchmal zu hektisch, manchmal unpassend und oft genug auch völlig okay, wenn auch nicht mehr als das. Wenn es für euch in Frage kommt, dann nutzt die deutschen Untertitel und lauscht den Originalstimmen, ansonsten: Kann man mit leben, aber es bringt das Spiel sicher nicht nach vorn.

A star to steer her by? Den braucht Mass Effect jetzt. Tall ship ist vorhanden.

Je nach Spielweise, Schwierigkeitsgrad und eigener Ambition, alle Nebenquests zu sehen, egal wie belanglos, verbringt ihr hier 30 bis 60 oder 80 Stunden eures Lebens in einem neuen Universum, bei dem man stets ein Gefühl von Déjà Vu hat. Dessen Figuren einem keine neuen Geschichten zu erzählen haben und die ihre Kriege als vergessenen PS2-Shooter austragen. Okay, schlecht ist Mass Effect: Andromeda nur dann, wenn es sich für einen Shooter hält, aber auch der Rest ist so... unambitioniert. Es hakt brav alle seine Checkboxen ab, es ist ohne Frage riesengroß, aber was bringt euch das? In einer Welt, wo die echten Shooter mehr RPG-Elemente als dieses Spiel bieten und die Rollenspiele immer mehr echte Ambitionen zeigen, den Idealen dieses Genre-Namens gerecht zu werden, welchen Sinn hat da ein Spiel, dass sich so anfühlt, als hätte man Star Trek: Voyager mit Stargate: SG-1 gekreuzt und alte Geschichten noch mal aufwärmt?

Das ist natürlich immer noch ein völlig legitimes Nerd-SciFi-Wochenende ohne allzu viel Reue. Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass ich keinen Spaß an all seinen Klischees und belanglosen Nettigkeiten gehabt hätte. Im Gegenteil, wenn die Waffen schwiegen, hat es nett meine Zeit gefressen, wie das ein solches Spiel halt tut. Aber da ist nichts, worüber ich in zwei Jahren noch mal nachdenken würde. Oder mich daran erinnern könnte, es gespielt zu haben.


Entwickler/Publisher: BioWare - Electronic Arts Erscheint für: PC (getestet), PS4, Xbox One - Preis: ca. 60 Euro - Erscheint am: erhältlich - Sprache: Deutsch (Sprache und Text), Englisch, weitere wählbar - Mikrotransaktionen: Ja (nur Multiplayer-Komponente)

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In diesem artikel

Mass Effect: Andromeda

PS4, Xbox One, PC

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Martin Woger

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Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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