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Mass Effect

Die Maschinen mucken auf!

Fragt man 100 Besitzer einer Xbox 360, auf welches exklusive Spiel sie sich in diesem Jahr am meisten freuen, dann antworten wahrscheinlich 90 von ihnen: Halo 3. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, allerdings hilft uns das gerade als Einleitung für eine Vorschau zu Mass Effect nicht viel weiter. Also fragen wir auch noch, auf welchen Exklusivtitel sich diese 100 Xbox-360-Besitzer denn am zweitmeisten freuen. Da lautet die Antwort vermutlich bei 90 von ihnen Mass Effect. Schön, endlich können wir zur Sache kommen.

Die helle Seite

Merkwürdiger Typ – heiße Frau an seiner Seite, aber er schielt lieber zu einem Typen rüber.

Ihr es leid seid, namenlose oder vorgegebene Helden zu spielen? Dann zu Mass Effect Ihr kommt! Für sein neues Rollenspiel hat BioWare nämlich einige grundlegende Veränderungen vorgenommen; angefangen mit der Charaktererstellung: Ihr verkörpert Commander Shepard, eine Art Elite-Soldat, auf dessen Schultern das Wohl allen menschlichen Lebens lastet. Soweit nichts Besonderes, aber aufgepasst: Ob der gute Commander ein Mann oder eine Frau ist, wie er aussieht und wie er spricht, das entscheidet ganz allein Ihr. Natürlich könnt Ihr auch zu einem vorgefertigten Charakter greifen, aber Ihr müsst es nicht - schließlich sollt Ihr Euch mit der Figur identifizieren könnt, mit der Ihr das folgende Abenteuer durchlebt.

Und was für ein Abenteuer das ist: Die Galaxie von Mass Effect wird alle 50.000 Jahre von mysteriösen Maschinen heimgesucht, die es sich zum Ziel gesetzt haben, sämtliches organische Leben zu vernichten. Blöderweise sind ausgerechnet jetzt diese 50.000 Jahre anscheinend mal wieder vorüber und so liegt es an Euch, den Maschinen den Kampf anzusagen. Nebenbei solltet Ihr außerdem herausfinden, was es mit diesem Feind überhaupt auf sich hat; woher er kommt, wer ihn erschaffen hat, was ihn antreibt.

Das neue Dialogsystem in Aktion: Sagen wir unserem Kollegen mal die Meinung?

Klar, dass Commander Shepard bei dieser bedeutsamen Mission nicht vollkommen auf sich allein gestellt ist: Er ist Befehlshaber des Raumschiffs SS Normandy und dessen Crew, mit der er durch das All reist. Ihr könnt dabei strikt der Geschichte folgen oder Planeten und Weltraumstationen auf eigene Faust erkunden, wie wir es zu einem gewissen Grade auch schon aus Star Wars: Knights of the Old Republic kennen. Dabei trefft Ihr selbstverständlich auf verschiedenste Charaktere. Einige davon sind Euch freundlich gesonnen, werden Euch helfen oder sich vielleicht sogar Eurer Mannschaft anschließen. Andere verfolgen Ihre eigenen Ziele und müssen davon überzeugt werden, für keine Probleme zu sorgen.

Gibt es doch einmal Schwierigkeiten, dann lassen sich diese häufig auch auf eine für Spiele ganz untypische Weise lösen: Per Kommunikation. Ganz besonders stolz ist BioWare nämlich auf ein neues Dialogsystem, durch das die Gespräche dynamisch und lebensecht wirken, fast schon an Zwischensequenzen erinnern sollen. Das funktioniert so ähnlich, wie es Quantic Dream bei Fahrenheit vorgemacht hat: Noch während Euer Gegenüber plappert, bietet Euch das Spiel schon mehrere Möglichkeiten an, wie Ihr auf das Gehörte reagieren wollt. Das sind keine kompletten, ellenlangen Sätze mehr, sondern kurze, prägnante Anweisungen.

Ein Beispiel: Ihr trefft auf einen Mann, von dem Ihr wisst, dass er eine wichtige Information besitzt. Aber weil er ein bisschen eigensinnig ist, rückt er nicht sofort damit heraus. Noch während er also um den heißen Brei herum redet, habt Ihr die Wahl zwischen verschiedenen Optionen: Wollt Ihr so nett sein, ihn auf die Bedeutung Eurer Mission hinzuweisen? Fragt Ihr ihn genervt, was er will, damit er die Information herausrückt? Oder zieht Ihr eine Waffe und droht ihm den Schädel wegzupusten, wenn er nicht bald den Mund aufmacht? Jede Reaktion ruft logischerweise eine andere Gegenreaktion hervor, die Ihr unter Umständen wieder beantworten könnt - und so nimmt jedes Gespräch einen anderen Verlauf.

Überhaupt ist "Handlungsfreiheit" mal wieder das Stichwort schlecht hin, denn schließlich ist man es von BioWare gewohnt, zwischen Gut und Böse pendeln zu dürfen. Das ist in Mass Effect nicht anders: Sicher ist es Euer Ziel, die Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren. Aber wie Ihr das schafft, bleibt Euch überlassen. Ihr könnt einen auf Jack Bauer machen, sämtliche Grenzen überschreiten und nach dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel" leben. Oder Ihr versucht Euch als Freund und Helfer, der für die Bedürfnisse anderer ein offenes Ohr hat und die Befehle seiner Vorgesetzen nach bestem Gewissen befolgt.

Aus Eurem Verhalten ergeben sich, wie üblich, auch unterschiedliche Sidequests und Einsatzziele: Hat es bei einem Angriff oberste Priorität, zunächst sämtliche Gegner auszuschalten und später nach etwaigen Überlebenden in der Zivilbevölkerung zu suchen? Oder versucht Ihr als erstes, jedes Menschenleben zu retten und anschließend den Feind zu vernichten - auch wenn es Eure Aufgabe erschwert? Die Entscheidung liegt bei Euch.

In diesem artikel

Mass Effect

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Fabian Walden

Freier Redakteur

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