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Might & Magic Heroes VI

Traditionsbewusst

Warum eigentlich Might & Magic Heroes VI und nicht Heroes of Might & Magic VI? Eine gute Frage, die sich der eine oder andere Spieler bei der Ankündigung des Titels in der vergangenen Woche sicher zurecht gestellt hat. Der Grund dafür, dass man den Namen verändert hat, ist die Marke selbst. Wie man während der Präsentation auf der gamescom verriet, sollen dadurch einfach die Welt von Might & Magic und die Marke an sich mehr in den Vordergrund gerückt werden. Anders gesagt: So ähnlich wie es bei den Tom-Clancy-Spielen der Fall ist, die ja ihrerseits zum Beispiel Tom Clancy's H.A.W.X. 2 oder Tom Clancy's Splinter Cell: Conviction heißen.

Auf keinen Fall soll der neue Name auf eine generelle Umgestaltung des Spielprinzips hindeuten. Kurz gesagt: Auch Might & Magic Heroes VI setzt auf das bewährte, rundenbasierte Gameplay, will aber verständlicherweise auch wieder einiges besser machen als sein direkter Vorgänger.

Apropos Vorgänger. Might & Magic Heroes VI spielt ganze 400 Jahre vor Heroes V. Im Mittelpunkt steht die Griffin-Dynastie, wobei man allerdings weniger von einem friedlichen Familienleben sprechen kann. Herzog Pawel wird von seiner Tochter Anastasia ermordet, die daraufhin hingerichtet wird, aber als untoter Vampir wieder zurückkehrt. Thronfolger wird ihr Bruder Anton, der seit seiner Jugend die Simmen von Engeln in seinem Kopf hört und deshalb nicht mehr ganz bei Sinnen ist, während ein weiterer Bruder namens Kiril sich dazu überreden lässt, seinen Körper als Hülle für die Seele eines Dämonen anzubieten.

Perfekte Vorzeichen für ein friedliches Miteinander sehen jedenfalls anders aus. Schließlich kommt es zum Krieg zwischen Engeln und Dämonen und die Familie steckt auf beiden Seiten mittendrin. Insgesamt wird es in Might & Magic Heroes VI fünf verschiedene Fraktionen und zugehörige Helden geben, von denen auf der gamescom die ersten drei enthüllt worden: Anton (Zuflucht), Kiril (Inferno) und Anastasia (Nekropolis). Dementsprechend will man fünf verschiedene Kampagnen anbieten, die wiederum miteinander und mit einer großen Geschichte im Hintergrund verbunden sind.

Die Entwickler von Black Hole Entertainment sind nach eigenen Aussagen übrigens große Fans von Might & Magic und werkeln bereits seit zwei Jahren an dem Titel. Und obwohl es die eine oder andere Gameplay-Änderung geben wird, möchte man doch „die Seele und den Spirit der Serie beibehalten“, was Fans sicherlich freuen wird. Die Community selbst spielt nämlich eine ebenso große Rolle bei der Entwicklung. Die Macher haben ein eigenes VIP-Forum eingerichtet und es für spezifische User zugänglich gemacht. Auf Basis ihres Feedbacks hat man beispielsweise verschiedene Spielssysteme nochmal überarbeitet. Derzeit nähert man sich mit dem Spiel dem Alpha-Status, bis es erscheint, dürfte es also noch ein wenig dauern.

Wie schon gesagt, bleibt Might & Magic Heroes VI der Reihe weitestgehend treu und setzt weiter auf ein rundenbasiertes Spielerlebnis. Auf den in 3D dreh- und in diversen Stufen zoombaren Karten selbst, darunter Dschungellandschaften, frabenfrohe und düstere Gebiete, sammelt ihr unterdessen Schätze, Rohstoffe und bekämpft Kreaturen. Was die (besonderen) Ressourcen anbelangt, streiten sich sämtliche Parteien nur um die Kristalle – neben dem grundlegendem Holz, Erz und Gold natürlich. Um Zugriff auf diese Rohstoffe und andere Dinge zu erlangen, müsst ihr Forts erobern und unter eure Kontrolle bringen.

Ebenso mit von der Partie sind Städte. Hier seht ihr nun direkt auf der Kampagnenkarte, was darin gerade gebaut wird und welche Ausbaustufe sie erreicht haben. Es wird sogar möglich sein, eroberte Städte des Feindes anschließend auf eure Seite zu konvertieren.

Was die Kämpfe selbst betrifft, orientiert sich Black Hole mehr an Heroes III und setzt auf dessen bekannte Rundenabfolge in den Kämpfen. Soll heißen: Pro Runde kann sich jede Einheit nur einmal bewegen oder attackieren. Nekromanten beleben unterdessen gefallene Truppen noch auf dem Schlachtfeld wieder und abgesehen davon gibt es unter anderem Area Heals, diverse Spezialattacken und magische Fähigkeiten. Größtenteils also alles wie gewohnt.

Jede Fraktion soll sich aber auf jeden Fall anders anfühlen, was auch durch das Sammeln von Erfahrungspunkten und die allgemeine Verbesserung der Rollenspiel-Erfahrung verdeutlicht wird. Mit Skillpunkten levelt ihr euren Charakter hoch und könnt nach und nach die Fähigkeiten auswählen, die ihr haben wollt. Später stehen euch zusätzlich noch Spezialisierungen zur Verfügung, die ihrerseits das Aussehen eures Helden verändern und weitere Besonderheiten mit sich bringen.

Ebenso versicherte man, dass es im Spiel eine Reihe von Bosskämpfen geben wird. Live gezeigt wurde das leider nicht, lediglich ein kurzes Video gab einen kleinen Vorgeschmack darauf und zeigte eine Art drachen- und schlangenähnliches, blaufarbiges Wesen, das sich in den Gewässern einer saftig grünen Landschaft herumtreibt.

Wirklich viel sah man an diesem Tag noch nicht vom Spiel, oder anders gesagt: Noch nicht viel Neues. Fans dürften aber sicher froh darüber sein, dass sich der Nachfolger an den vergangenen Titeln orientiert, keine unnötigen Experimente wagt oder das Spiel gewaltig umkrempeln will. HoMM-Spieler bekommen also auch unter dem neuen Namen genau das, was sie erwarten. Alles in allem eine Fortsetzung mit bewährtem Spielprinzip und ein paar Neuerungen, die man aber zu einem späteren Zeitpunkt nochmal etwas genauer unter die Lupe nehmen muss.

Might & Magic Heroes VI soll 2011 für den PC erscheinen.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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