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Monster Hunter Generations Ultimate - Test: Die definitive Version

Das Ultimative der Pre-World-Ära.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Die definitive Version von Generations. Offen für Einsteiger und doch kein leichtes Spiel, technisch okay und mit massenhaft Inhalten.

Gemeinhin bezeichnen Monster-Hunter-Veteranen die Reihe als schwieriges Pflaster für Neueinsteiger. Dementsprechend neugierig war ich auf Monster Hunter Generations Ultimate, denn es ist mein erster Kontakt mit der Reihe. Während World gerade zum bislang erfolgreichsten Capcom-Titel avanciert, blicken Switch-Spieler ein bisschen neidisch in Richtung der anderen Plattformen. Leer gehen Besitzer von Nintendos Konsole jedoch nicht aus. Als Ersatz erhalten sie mit Ultimate die definitive Fassung der erweiterten Generations-Version Monster Hunter XX, die vor einem Jahr ausschließlich in Japan für den 3DS erschien.

Ausführliche Informationen zur Basis von Generations Ultimate findet ihr zum einen im damaligen Test zu Monster Hunter Generations, zum anderen schildere ich euch hier ein wenig meine Erlebnisse als Neueinsteiger und gehe mehr auf die Qualität der Portierung ein. Meine ersten Erfahrungen fielen nicht positiv, vielmehr ein wenig frustrierend aus. Wie ich im Nachhinein zugeben muss, lag das nicht am Spiel, sondern an mir. Nachdem ich mit dem NPC plauderte, der mich im ersten Dorf begrüßte, schickte er mich weiter zum nächsten Teil des Dorfes. Dort angekommen, führte ich ein Gespräch mit dem nächsten NPC und widmete mich anschließend dem Questboard dahinter.

Ein friedlicher Moment, wenn ihr nicht gerade jagt oder sammelt. (Monster Hunter Generations Ultimate - Test)

Und das war der Fehler. Ich schnappte mir dort einen Auftrag zur Jagd auf einen großen Maccao und stürzte mich ins erste Jagdgebiet. In mehreren Anläufen zwang ich das Vieh nicht in die Knie. Mehr aus Zufall bemerkte ich bei einem späteren Spielstart, dass es im allerersten Bereich eine Questgeberin gibt, die ich zuvor übersehen hatte. Und siehe da, seitdem klappt es wunderbar mit dem Einstieg in Generations. Anstatt es sofort mit dem großen Maccao aufzunehmen, führen euch die Quests hier Stück für Stück heran. Ihr sammelt Erfahrung mit kleineren Gegnern, besorgt Rohstoffe und verbessert in ersten Schritten eure Ausrüstung. Ein paar Stunden später war dann der große Maccao kein großes Problem mehr.

Was nicht heißt, dass Monster Hunter Generations es euch leicht machte. Es gibt viele Menüs beziehungsweise Menüunterpunkte mit Zahlen und Texten. Wo andere Spiele euch durch Kartenmarkierungen und andere Komfortfunktionen herumführen, begebt ihr euch hier mit mal mehr, mal weniger dezenten Hinweisen auf die Suche nach euren Zielen. Und die erledigt ihr dann ohne bequeme Lock-on-Funktion. Es schadet nicht, beim Spielen einen kleinen Notizblock neben euch liegen zu haben, um aufzuschreiben, wie viele Teile ihr für ein gewünschtes Ausrüstungsteil benötigt. Und dann geht es ans Grinden, wie Björn es damals in seinem Test ausführlich erklärte. Das Spiel schmeißt euch nichts hinterher. Es verlangt, dass ihr für Erfolge arbeitet und Zeit investiert. Es ist kein Titel für jedermann. Und schämt euch nicht dafür, wenn ihr regelmäßig einen Blick auf Wiki-Seiten oder andere Quellen werft, um Dinge herauszufinden, die ihr nicht wisst.

Eine fehlende Lock-on-Funktion macht es nicht immer einfach. (Monster Hunter Generations Ultimate - Test)Auf YouTube ansehen

Generations verpackte damals beliebte Monster, Maps und Charaktere aus der Reihe zu einem neuen Spiel. Ultimate setzte da noch einen drauf mit lässt euch zum Beispiel die Palicos spielen oder führte die Jagdstile ein. Hinzu kommen massenhaft Inhalte, die nachträglich für Generations und die erweiterte Fassung erschienen. Insgesamt bietet Ultimate auf der Switch 93 große Monster, die zur Jagd freigegeben sind. Das sind dreimal so viele wie in Monster Hunter World. Ursprünglich gab es durch die Jagdstile vier verschiedene Movesets für jeden der 14 Waffentypen, heute sind es jeweils sechs. Zu sagen, Generations Ultimate platzt inhaltlich aus allen Nähten, wäre nicht übertrieben. Achtet dabei auf den Punkt "Herunterladen" im Hauptmenü, darüber erhaltet ihr viele Extras wie Titel, Ausrüstungspakete und Quests.

Und Capcom denkt dabei an die Spieler, die das Original auf dem 3DS besitzen. Ihr habt die Möglichkeit, euren Spielstand auf die Switch zu übertragen und dort weiterzumachen, wo ihr aufgehört habt. Auf der Switch findet ihr dann eure vorherigen Questfortschritte, Gegenstände und Waffen sowie individuell erstellte und benannte Loadouts. Für sich genommen stellt Generations Ultimate den Höhepunkt der Monster-Hunter-Generation vor World dar. Den Zugang dazu zu finden, ist nicht einfach. Vor allem für Neueinsteiger, wobei Generations beziehungsweise Generations Ultimate als der einsteigerfreundlichste Ableger der Prä-World-Zeit gilt. Wie gesagt stellt euch das Spiel in manchen Situationen eine Hürde in den Weg und ihr vermisst Komfortfunktionen. Verbeißt euch darin und beschäftigt euch mit der Materie und im Umkehrschluss ist es so viel befriedigender, wenn ihr ein Monster nach hartem Kampf endlich in die Knie gezwungen habt. Monster Hunter Generations Ultimate gelingt es - und das ist eine seiner Stärken -, dieses Gefühl nach jedem größeren Kampf zu vermitteln.

Die technische Umsetzung ist solide. Generations Ultimate sieht auch auf 4K-Fernsehern noch vernünftig aus. (Monster Hunter Generations Ultimate - Test)

Mit vom 3DS übernommen haben die Entwickler die Multiplayer-Optionen. Ihr bildet mit anderen Spielern Jagdgruppen, sucht nach spezifischen Jagden oder schließt euch einem Team an, dem es primär ums Farming geht. Ganz wie ihr es möchtet oder braucht. Weiterhin ist es möglich, im lokalen Multiplayer-Modus gemeinsam Monster zu Fall zu bringen. Im Splitscreen funktioniert das nicht, beide Spieler benötigen dafür jeweils die Switch und ihr eigenes Exemplar des Spiels.

Was die technische Umsetzung anbelangt, liefert Capcom mit der Switch-Version solide Arbeit ab. Es gibt optische Verfeinerungen und das Spielerlebnis haben die Entwickler an den einzelnen Bildschirm der Konsole angepasst. Es ist keine komplette visuelle Überarbeitung, es sieht okay aus. Natürlich seht ihr den Unterschied zwischen den hochauflösenden 1080p der Switch auf dem Fernseher und den 240p auf dem 3DS. Wie gesagt, es ist eine vernünftige Umsetzung und ich spielte sie neben dem Handheld-Modus zum Teil auf meinem 4K-Fernseher, ohne Augenkrebs zu bekommen, was ein gutes Zeichen ist. Es gibt deutlich hübschere Switch-Titel da draußen, was nicht überrascht und dass es stabile 30 statt optimaler 60 Bilder pro Sekunde sind, dürfte den einen oder anderen nicht auf die beste Art überraschen. Werft am besten einen Blick auf die Videos und Screenshots.

Mit jedem erlegten Monster lernt ihr etwas dazu. (Monster Hunter Generations Ultimate - Test)Auf YouTube ansehen

Nach einem ruppigen, selbstverschuldet schweren Einstieg hat Monster Hunter Generations Ultimate bei mir noch die Kurve gekriegt. Geht ihr richtig an das Spiel heran, führt es euch behutsam in die Reihe ein und beschert euch schnell die ersten Erfolgserlebnisse. Von dahin bis zum ultimativen Monsterjäger ist es noch ein langer, langer Weg. Auf diesem Pfad sammelt ihr mit jedem erledigten Gegner Erfahrung und verbessert eure Fähigkeiten nebst eurer Ausrüstung. Die Menüs sind zwar bisweilen verschachtelt und unübersichtlich und die Hinweise kryptisch, am Ende findet ihr aber immer einen Weg - und wenn es mithilfe des Internets ist. Generations Ultimate ist die definitive Monster-Hunter-Edition der Prä-World-Ära und inhaltlich eine Wucht. Sucht ihr auf der Switch den Einstieg in die Monster-Hunter-Welt und möchtet euch dieser Herausforderung - und das ist sie - stellen, greift zu!


Entwickler/Publisher: Capcom - Erscheint für: Switch - Preis: ca. 55 Euro - Erscheint am: erhältlich - Getestete Version: Switch - Sprache: Deutsch, Englisch - Mikrotransaktionen: nein

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