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Operation Flashpoint: Red River

„Halt die Fresse“

Ich für meinen Teil schaltete die wirklich nervigen Wegpunkte aus, die wirklich alle 50 Meter eine rote Flagge auf den Boden platzierten. Über die Zielhilfe war ich dagegen dankbar. Wie anfangs erwähnt, bereiten die doch recht großen Kampfentfernungen auf den Konsolen Probleme. Ein vier Pixel großer Kopf ist nicht nur schwer zu treffen, sondern auch schwer zu erkennen.

Mit angeschaltetem Auto-Aiming springt das Fadenkreuz wie bei Red Dead Redemption zu einem nahegelegenen Ziel. Das funktioniert auch, wenn der Gegner 500 Meter entfernt steht. Auf dem PC geht es natürlich auch ohne. Im Hardcore-Modus gibt es dagegen praktisch keine Anzeigen. Von dem Realismusgrad des originalen Operation Flashpoints ist der Titel dann zwar immer noch weit entfernt, doch so wird das Taktik-Geballer zu einer echten Herausforderung.

Es gibt sogar kleine Rollenspiel-Elemente. Der jeweils von euch gespielte Charakter gewinnt an Erfahrung. So könnt ihr den Schützen mit seinem Sturmgewehr, den Grenadier mit Granatwerfer und Panzerfaust, den Scout mit seinem Scharfschützengewehr und den Automatik-Schützen mit seinem MG über Perks und neue Waffen effektiver machen. Ganz wie im Online-Modus von Call of Duty werden eure Schüsse aus der Hüfte zielgenauer, ihr ladet schneller nach oder bekommt mehr Munition mit auf den Weg. Gerade letztere Fertigkeit hätte mir bei der dritten Mission sehr geholfen. Ein Bug sorgte dafür, dass ich keine feindlichen Waffen aufnehmen konnte. Doof nur, dass ich mir weder im Jeep noch sonstwo Nachschub besorgen konnte. Vier Wochen vor Release ein absolutes No-Go.

Nach der dritten Fahrt mit dem Jeep und dem dem dritten ausgeräucherten Dorf wurde es dann deutlich spannender. Ein Entschärfungsteam soll Sprengfallen aus dem Weg räumen. Ihr sollt sie dabei sichern und dafür sorgen, dass sie bei ihrer dreckigen Arbeit nicht erschossen werden. Um ein Gefühl für den Koop-Part zu bekommen, ging es diesmal mit einem Kollegen in die Kampagne. Im fertigen Spiel könnt ihr wie beim Vorgänger zu viert antreten. Einen Versus-Modus gibt es nicht, stattdessen könnt ihr wieder vier spezielle Koop-Modi unsicher machen. Einige Fans wird das zwar stören, aber angesichts der eher durchwachsenen Qualität der Competitive-Variante des Vorgängers bin ich froh, dass sie sich auf den Rest konzentrieren.

Operation Flashpoint: Red River - Gameplay-Trailer

Außerdem macht das gemeinsame Taktieren und Vorkämpfen deutlich mehr Spaß. Das Spiel gewinnt dadurch wirklich enorm und verwandelt sich von einem guten, aber aktuell noch verbuggten Taktik-Shooter in ein sehr gutes Koop-Spiel. Mit ein wenig Absprache kann sich jedes Mitglied auf seinen Job konzentrieren. Während der Scout gegnerische Scharfschützen ausschaltet, sorgt der MG-Schütze für Deckungsfeuer, der Grenadier für zerstörte Fahrzeuge und der Schütze nimmt Stellungen ein. Angesichts der Koop-Flaute in den letzten Monaten eine gute Nachricht, auch wenn Codemasters kurz vor Release noch eine Menge zu tun hat.

Und genau darin liegt momentan auch noch das größte Problem. Im Ansatz könnte Operation Flashpoint: Red River ein guter, vielleicht sogar ein sehr guter Taktik-Shooter werden, doch das Spiel wirkt gerade mal drei Wochen vor Release einfach noch zu unfertig. Okay, die gezeigte Version ist vier Wochen alt und die Bug-Liste laut Codemasters inzwischen schon deutlich kürzer, angesichts der vielen kleinen Fehler, der mageren KI und der auf Konsolen eher mittelprächtigen Grafik wird es aber schwer, sich wirklich um alle Probleme zu kümmern.

Außerdem sind die bisher spielbaren Missionen nur Durchschnitt. Später dürfte es zwar mit den hochtechnisierten Chinesen als Gegnern deutlich spannender werden, bis dahin muss man sich aber durch viel Standard-Ware kämpfen. Gäbe es nicht den wirklich interessanten Koop-Modus, könnte man Red River fast schon abschreiben. Dank des gemeinsamen Taktik-Ballerns drücke ich kräftig die Daumen, dass es dem Team gelingt, das Ruder noch herumzureißen und Bugs und KI unter Kontrolle zu bringen. Vielleicht ist ja dann auch noch ein virtueller Maulkorb für Sergeant Knox drin. Ich hab ja nichts gegen Schimpfwörter, aber der gute Mann geht mir einfach einen Schritt zu weit. Oder um in seinem Jargon zu bleiben: „Knox, Fresse!".

Operation Flashpoint: Red River erscheint am 21. April auf PS3, Xbox 360 und PC.

In diesem artikel

Operation Flashpoint: Red River

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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