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Playstation Plus-Premium ist eine Menge, aber kein moderner Abo-Service

Die neuen, im Sommer kommenden Erweiterungen zu PlayStation Plus bieten viel, aber nicht das, was einen modernen Abo-Service erst attraktiv macht.

PlayStation Now ist tot, lang lebe PlayStation Plus Extra und Premium. Zum offiziellen Preis von 100 beziehungsweise 120 Euro im Jahr - erfahrungsgemäß am Black Friday die Hälfte - bekommt ihr bis Mitte des Jahres viel mehr Spiele im direkten Zugriff. Hat damit Sony auch seinen Game-Pass? Nun... ja. Und eigentlich ganz dolle nein.

Zugegebenermaßen: Noch hält man mit den letzten Details hinter dem Berg, aber wenn das drin wäre, was den Game Pass auszeichnet, dann hätte man es wohl in einem Nebensatz erwähnt. Es sind nämlich nicht die 400 oder so Spiele, die auf PC und Xbox im Pool sind, die das Besondere sind. Sondern das Wissen, dass ich mir über alle aktuellen und kommenden Titel der Microsoft-Studios keine Gedanken machen muss. Dazu gehören bekanntermaßen mittlerweile ein paar mehr als nur Halo und Forza.

Bei PlayStation Plus ändert sich eigentlich nichts. Zwei Spiele im Monat, solange man Abonnent ist, Online-Services, Cloud-Saves und ein paar Rabatte. Das kennt man seit zig Jahren. Niemand - sehr übertrieben gesprochen - dagegen kannte das PlayStation-Now-Angebot. Der Streaming-Service, der nur halb einer war, flog immer ein wenig unter dem Radar und verschwindet nun in der oberen Preis-Ecke. Die PS4- und PS5-Titel des Extra-Pakets (100 Euro im Jahr) werden heruntergeladen, wer ein wenig PS3/PS3/PSP-Retro on Top möchte, zahlt noch mal 20 Euro extra. Alles nett. Wenn man sonst nix zum Zocken hat.

PlayStation Plus wird um zwei Stufen erweitert, Now gestrichen, aber für einen zeitgemäßen Service fehlt noch ein letzter Baustein.

Aber das alles ist nicht mehr das Streaming/Download-Modell von heute, sondern stammt eher aus der Zeit als Netflix gerade Beta lief und Amazon Prime erste Gehversuche machte. Altes, durchaus oft genug gutes Zeug, aber wer den aktuellen Kram wollte, musste draufzahlen. Mittlerweile hat sich das konkurrenzbedingt geändert. Jeder Service lockt mit exklusivem Material, für das man ganz sicher nicht extra zahlen soll, sondern welches überhaupt erst der Grund ist, warum jemand zu einem der Dienste geht.

Bei PlayStation Plus bleibt es bei dem Bonus, dass ich zum essenziellen Online-Dienst ein paar alte Games nachholen kann. Was ich gern tue, God of War, Spider-Man und Returnal sind fantastisch. Aber würde ich die PlayStation kaufen, um den Service zu haben? Bei dem Game Pass kann ich diese Frage mittlerweile bejahen. Spätestens durch die Studio-Zukäufe ist eine Xbox und ein Game Pass alles, was ich bräuchte, um als jemand mit einem normalen Zeit-Kontingent mein Gaming-Leben zu bestreiten. Für eine PlayStation selbst mit Premium-Plus gilt das noch nicht, denn hier sind mehr Käufe fällig als nur das gelegentliche Elden Ring.

PlayStation Plus mit seinen Ausbaustufen ist eine sinnvolle und sinnvoll abgestufte Konsolidierung der alten Services mit ein paar kleinen Boni. Aber zum "PlayStation Pass", also einem zeitgemäßen Abo-Service, fehlte noch ein wenig Mut. Aber keine Sorge. Es gibt da noch einen anderen japanischen Konzern, der davon bei seinem letzten Service-Upgrade noch viel weniger gezeigt hat und der auch sehr erfolgreich ist. Und wie bei Nintendo auch darf niemals die überragende Qualität Sonys eigener Exklusivtitel sinken.

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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