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Pokémon Go: Niantics aktuelle Entscheidungen machen das Spiel schlechter

Weniger Flexibilität und Inklusivität.

Niantic, wir müssen reden. Schon wieder. Ich habe mich vor Kurzem bereits über den Rauch-Nerf in Pokémon Go aufgeregt und trotz andauernder kritischer Stimmen aus der Community ist das noch immer ein Thema, bei dem das Unternehmen nicht einlenkt. Und während die Kritik daran nicht abgeflaut ist, legt man noch einmal nach und trifft weitere Entscheidungen, die nicht gut ankommen.

Die betreffen den Community Day, angefangen mit dem kommenden Ende April, bei dem das neue Pokémon Velursi im Fokus steht. Nachdem Niantic den Rauch so nutzlos wie früher gemacht hat, kehrt das Unternehmen mit dem Event zum Pre-Covid-Ablauf zurück. Heißt: Ihr habt nur noch ein dreistündiges statt sechsstündiges Zeitfenster für die Teilnahme.

Begründet wird die Änderung übrigens mit Feedback aus der Community zum ersten Community Day Classic mit Bisasam. Einem Event, das wohlgemerkt nur drei Stunden dauerte. Auch die sogenannten Community-Leader – wer sind die eigentlich? - hätten sich für eine Rückkehr zum dreistündigen Format ausgesprochen.

In Wahrheit macht Niantic den Community Day aber genauso unflexibel, wie er es früher war. Ein weiterer Argumentationspunkt lautet, dass nur fünf Prozent aller Spieler und Spielerinnen länger als drei Stunden teilgenommen haben. Was Niantic dabei vergisst, ist, dass die sechs Stunden den Leuten insgesamt mehr Flexibilität geben. Was denkt man eigentlich? Dass es für jeden einfach ist, an einem Wochenende extra Zeit dafür freizuräumen? Manchen bleibt nur das Wochenende, um Dinge zu erledigen oder sich mit anderen zu treffen, wieder andere müssen arbeiten.

Und exakt all denen, die aufgrund des sechsstündigen Zeitraums mehr Flexibilität bei der Teilnahme hatten, stößt Niantic so vor den Kopf. Gatekeeping vom Feinsten. Da fallen wiederum zwei Probleme zusammen. Wer etwa auf der Arbeit war und etwas Zeit fand, konnte das zumindest mit den schnellen Rauch-Spawns bis vor Kurzem noch ausgleichen. Aber dank des Rauch-Nerfs funktioniert selbst das nicht mehr.

Dazu sagte Game Director Michael Steranka jüngst gegenüber Kotaku: "Wir wollen nicht, dass Pokémon Go ein Produkt ist, das man komplett von der Couch aus genießen kann. Und Tatsache ist, dass die stationären Spieler mit dem mächtigen Rauch in der Lage waren, das zu tun, oder?" Besser kann man gar nicht zum Ausdruck bringen, dass bestimmte Spieler und Spielerinnen hier nicht willkommen sind. Diejenigen, die nicht mobil sind, weil sie vielleicht krank sind, im Rollstuhl sitzen oder unter anderen Einschränkungen leiden, die es ihnen erschweren, sich wie von Niantic gewollt zu bewegen. Oder wenn man einfach mal keine Lust hat oder das Wetter zu bescheiden ist, um sich nach draußen zu begeben.

Mag sein, dass das alles dem eigentlichen Ziel widerspricht, das Niantic für Pokémon Go hatte: Nach draußen gehen und sich zu bewegen. Tatsache ist aber auch, dass die Neuerungen und Boni der vergangenen beiden Pandemie-Jahre es zu einem wesentlich besseren Spiel gemacht haben. Manche Spieler und Spielerinnen, die währenddessen anfingen, kennen es wahrscheinlich gar nicht anders. Und jetzt nimmt man ihnen diese Dinge wieder weg.

Fakt ist auch, dass diese ganzen Boni dem Spiel definitiv nicht geschadet haben. Im Gegenteil: 2020 und 2021 ging der Umsatz deutlich nach oben. Letztlich eine Win-win-Situation für beide Seiten. Umso unverständlicher sind die aktuellen Entscheidungen des Unternehmens. Wie wäre es damit? Behaltet all die in den vergangenen beiden Jahren eingeführten Boni, gestaltet einfach stattdessen das Spielen im Freien noch attraktiver für diejenigen, die großen Wert darauf legen. Aktuell war meine Motivation zu spielen jedenfalls noch nie so niedrig, zumal bei mir Zuhause keine wilden Pokémon spawnen. Da war der Rauch in den vergangenen Jahren eine gute Hilfe. Aber jetzt nicht mehr...

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