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PowerA Moga XP7-Plus Bluetooth-Controller für Android im Test - Nette Ideen, fragwürdige Entscheidungen

Erfüllt seinen Zweck.

Ein Controller, der besser sein könnte, als er es letztlich ist. Gute Buttons und Sticks, aber Schwächen bei Triggern, Powerbank und USB.

Microsoft baut sein Angebot, Xbox-Spiele entweder direkt via Cloud-Streaming oder auch lokal von der Xbox via WLAN zu streamen, immer weiter aus. Letzteres ist etwa ganz nützlich, wenn eure bessere Hälfte den Fernseher für sich beansprucht oder ihr vielleicht bequem im Bett noch eine Runde zocken möchtet, ohne direkt vor Konsole und TV zu hocken. Mit dem Moga XP7-X Plus schickt nun PowerA seinen eigenen Controller fürs mobile Gaming in den Ring. Ist er seine 100 Euro wert?

Box & Zubehör: Die Verpackung des Moga XP7-Plus wurde definitiv gemacht, um etwas auszuhalten. Sie besteht aus stabiler, dicker Pappe und sorgt dafür, dass dem Android-Controller so schnell nichts passiert. Nachholbedarf herrscht noch bei den Plastikelementen, die bei der Verpackung verwendet werden, die ließen sich noch prima durch Pappkomponenten ersetzen. Ansonsten findet ihr in der Box natürlich den Controller selbst nebst Bedienungsanleitung. Ebenso umfasst das Gerät einen abnehmbaren Standfuß für euer Smartphone, ein zwei Meter langes USB-Kabel (Micro-USB zu Standard-USB) für den kabelgebundenen Modus oder das Aufladen am PC sowie ein 30 cm langes USB Kabel (Micro-USB zu USB-C / Micro-USB) für das mobile Spielen im kabelgebundenen Modus.

Der PowerA MOGA XP7-X Plus von oben.
Ein Blick auf den Controller von oben. Den Standfuß könnt ihr in der Mitte unterbringen.

Verarbeitung: Grundsätzlich hinterlässt der Moga XP7-Plus bei der Verarbeitung einen guten Eindruck. Für den Preis wirkt er angemessen stabil und robust, ebenso ist er sauber verbaut. Dass er zuweilen etwas wackelig sein kann, liegt eher an der Konstruktionsart solcher Geräte, bei denen man sein Smartphone in der Mitte anbringt. Das war bei anderen Android-Controllern, die ich in jüngster Vergangenheit getestet habe, aber nicht viel anders. Im Großen und Ganzen gibt es meiner Ansicht nach bei der Verarbeitung nichts Gravierendes zu bemängeln.

Tasten und Tippgefühl: Was das Tippgefühl der Tasten, Trigger und so weiter anbelangt, ist das Moga XP7-Plus ein zweischneidiges Schwert. Die vier Buttons auf der rechten Seite und auch die beiden Sticks fühlen sich beim Bewegen und Klicken jeweils gut an und hinterlassen ein ebenso gutes, taktiles Gefühl. Im Inneren setzt man dabei auf Rubberdomes, aber wie gesagt, schlecht fühlt sich das nicht an.

Der PowerA MOGA XP7-X Plus von unten.
Auf der Rückseite habt ihr zwei zusätzliche Tasten.

Nicht ganz so gut verhält es sich mit den Triggern. Die fühlen sich von Haus aus etwas zu weich an und sind so nicht die ideale Wahl, wenn es ums Spielen von Shootern geht. Es fehlt zu sehr an einem spürbaren Widerstand. Da ist definitiv Besseres möglich, erst recht für 100 Euro.

Wer an seinem Controller normale Controller-Griffe bevorzugt und weniger kleinere Varianten, die in Richtung Joy-Cons gehen, wird ebenfalls glücklich sein. Das Design der Griffe orientiert sich an einem normalen Controller, wodurch der Moga XP7-Plus gut in den Händen liegt und auch bei längerer Benutzung nicht unangenehm auffällt.

Auf der Rückseite der Griffe habt ihr wiederum noch zwei zusätzliche Buttons, die ihr direkt am Controller mit den Funktionen der anderen verfügbaren Buttons belegen könnt. Wenn ihr also lieber eine bestimmte Funktion in einem Spiel über euren Finger auf der Rückseite auslösen möchtet, stellt es einfach um und spielt effizienter.

Der PowerA MOGA XP7-X Plus mit Smartphone.
Das Smartphone steckt ihr, wie bei den meisten solcher Controller üblich, in die Mitte.

Features & Sonderfunktionen: Eines der interessantesten Features des Moga XP7-Plus ist die in den Controller integrierte Powerbank (2.000 mAh), mit der es möglich ist, unterstützte Smartphones via Qi-Standard drahtlos aufzuladen. Einziger Nachteil ist in dem Fall, dass sich euer Smartphone recht schnell aufheizen kann, wenn ihr das Aufladen zusätzlich zu einem 3D-Spiel einsetzt. Ihr müsst diese Funktion aber auch nicht nutzen, wenn ihr nicht möchtet oder euch Sorgen macht, dass ihr somit Strom vom Controller selbst abzapft. Das Feature lässt sich jederzeit an- und abschalten, während euch eine LED auf der Vorderseite den Akkustand anzeigt.

Ein anderes Problem: Wenn ihr die Verbindung des Controllers aufhebt, bleibt die Powerbank an, auch wenn ihr gerade nichts mehr macht, und zieht aktiv Strom vom Gerät weg. Wenn ihr nicht aufpasst und die Funktion manuell abschaltet, ist euer Controller womöglich leer, wenn ihr das nächste Mal spielen möchtet. Grundsätzlich also eine nette Idee, die aber den Eindruck hinterlässt, als hätte man sie nicht hundertprozentig zu Ende gedacht.

Kompatibel ist der Controller wiederum mit Smartphones bis zu einer Größe von 7,13 Zoll (181,1 mm). Je nachdem, welche Hülle ihr für euer Handy verwendet, müsst ihr diese aber eventuell abnehmen, um das Gerät in der Mitte zu platzieren. Es ist aber durchaus Spielraum vorhanden. Wer möchte, kann auch eine Micro-USB-Verbindung zum Smartphone statt Bluetooth verwenden. Der Nachteil hierbei ist, dass das Handy dann nicht wirklich in die Mitte passt und ihr eher auf den enthaltenen Standfuß zurückgreifen müsst, um das Handy auf den Tisch zu stellen. Davon abgesehen stellt sich die Frage, warum man heutzutage noch auf Micro-USB statt USB-C setzt.

Der Tisch-Modus des PowerA MOGA XP7-X Plus.
Mit dem Standfuß könnt ihr euer Smartphone auch auf den Tisch stellen.

Der Standfuß lässt sich ganz gut transportieren, da ihr ihn in die Mitte des Controllers stecken könnt, wenn sich dort kein Handy befindet. Je nach Hülle und Gerät steht es relativ stabil auf dem Standfuß, allerdings ist dieser selbst leicht beweglich, wenn etwa jemand dagegen stößt, kann er sich schnell ein Stückchen drehen. Hängt aber auch vom jeweiligen Untergrund ab. Mein Smartphone saß mit Hülle ziemlich stabil, ein Zweitgerät ohne Hülle rutschte aber deutlich stärker herum. Nutzt ihr keine Hülle, müsst ihr also mehr aufpassen.

Zu kaufen gibt es den PowerA Moga XP7-Plus bei Amazon.de.

PowerA Moga XP7-Plus - Fazit

Im Grunde hatte PowerA ein paar nette Ideen beim Moga XP7-Plus, aber in mancher Hinsicht fällt der Controller leider nicht ganz so gut aus, wie er es insgesamt hätte sein können. Die schwachen Trigger versauen das Gesamtbild ebenso sehr wie die Verwendung des veralteten USB-Micro-Anschlusses. Auch die enthaltene Powerbank ist im Kern keine schlechte Idee. Effizienter wäre es, wenn sie sich selbstständig abschalten und nicht Strom vom Controller ziehen würde, wenn man die Abschaltung vergisst. Und wenn ihr ein 3D-Spiel spielt und euer Gerät gleichzeitig aufladen möchtet, solltet ihr aufpassen, dass es nicht überhitzt. Auf der anderen Seite fühlen sich Sticks, Buttons und Griffe gut an, auch die zusätzlichen Buttons auf der Rückseite sind nützlich.

Letztlich also kein Totalausfall, der Moga XP7-Plus funktioniert in den Grundzügen, aber er ist nicht so gut, wie er es hätte sein können. Insgesamt herrscht noch etwas Aufholbedarf gegenüber anderen Herstellern von Xbox-Android-Controllern. Gerade bei einem Preis von rund 100 Euro ist eigentlich mehr zu erwarten.

PowerA Moga XP7-Plus - Pro und Contra

Pro:

  • Gute Sticks und Buttons
  • LED-Akkuanzeige auf der Vorderseite
  • Große, bequeme Griffe
  • Integrierte Powerbank
  • Zwei zusätzliche Buttons auf der Rückseite

Contra:

  • Trigger fühlen sich nicht gut an
  • Kein Screenshot-Button
  • Verwendet noch USB-Micro
  • Drahtloses Aufladen erzeugt im Zusammenspiel mit 3D-Spielen viel Hitze
  • Powerbank bleibt aktiv und zieht Strom, wenn ihr sie nicht abschaltet

Hersteller: PowerA - Kompatibel mit: Android, PC (Windows 11 und Windows 10), Xbox Series X/S, Xbox One - Release: 2022 - Preis (UVP): rund 100€

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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