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Project Sylpheed

Japanischer Krieg der Sterne

Beeindruckende Gefechte, erstklassige Atmosphäre

Aber es ist nicht allein die bombastische Präsentation und die wirklich gewaltigen Schlachten, die punkten können. Selbst ein sinnvolles Squad-System wurde integriert, das bei einigen besonders heiklen Missionen wahre Wunder wirkt. Nachdem Ihr im Laufe der Story zum Team Leader ernannt wurdet, könnt Ihr Eure Kollegen zur Verteidigung oder zum Angriff herbei zitieren. Die Abschusszahlen Eures Elitefighters erreicht zwar keiner, doch wenn es eng wird, ist man froh, ein paar Kanonen an seiner Seite zu wissen.

Bei so vielen Zielen verliert man schon einmal den Überblick.

Denn Project Sylpheed hat sich nicht nur positive Eigenschaften von der Weltraum-Konkurrenz abgeschaut. Wie schon beim seligen X-Wing spielen sich Escort-Missionen meist eine ganze Ecke schwieriger als schlichte Großangriffe. Mit so viel Schiffen in der Luft ist es nahezu unmöglich, die Schützlinge im Auge zu behalten. Eine Mission konnten wir auch nach zig Neustarts bis zum Ende des Tests nicht abschließen und nur die Gnade der Entwickler bewahrte uns vor einem Nervenzusammenbruch. Denn nach drei Fehlversuchen darf man eine Mission ohne Punkte zu ergattern einfach überspringen. Schlecht für den Gamescore und das Waffenarsenal, gut für die Nerven.

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Frustriert ist man als erfahrener Weltraum-Cowboy von dem knackigen Schwierigkeitsgrad eher selten. Vielmehr erhöht er die Dramatik der einzelnen Missionen. Und wenn man in allerletzter Sekunde den letzten Jäger aus dem All bläst, kann man befriedigt im Sofa zurück sinken und sich selbst auf die Schulter klopfen. Ein weiterer Motivationsfaktor ist die enorme Steigerung der Feuerkraft. Während anfangs selbst die Vernichtung eines kleinen Zerstörers in harte Arbeit ausartet, erledigt Ihr, dank Gravitationskanone und Supertorpedos, am Ende im Handumdrehen sogar ein mächtiges Schlachtschiff. In diesen Momenten spielt der Titel seine ganze Stärke aus und lässt so manchen Mangel vergessen.

Mit ein wenig Schildenergie kann man alle Waffen auslösen und so selbst Schlachtschiffe in die Knie zwingen.

Apropos Mangel: Von der Technik darf man nicht allzu viel erwarten. Die meisten Modelle wären so auch auf der alten Konsolengeneration möglich gewesen. Nur die hohe Auflösung, die schicken Effekte und die schiere Masse an Einheiten machen den Titel Next Generation-würdig. In den späteren Missionen sorgen Kämpfe in der Atmosphäre und sogar in einem gewaltigen Sternenschiff für Abwechslung. Nur bei der Framerate bereitet der Titel in besonders heißen Gefechten etwas Probleme.

Außer dem eigenen Schiff, das man von hinten betrachtet, nimmt man die Gegner meist nur als kleine Punkte in der Zielerfassung wahr. Schön wäre es, wie bei der klassischen Konkurrenz, wenn man das aktuelle Ziel noch einmal in Nahaufnahme genießen könnte. So kann man nur die Großkampfschiffe in ihrer ganzen Pracht bestaunen, auch wenn sie nicht ganz so detailliert ausfallen, wie die Jäger.

Multiplayer gibt es leider keinen, was nicht nur unverständlich, sondern auch ziemlich dämlich ist. Es gibt wohl kaum ein Genre, das so von einer Mehrspieler-Funktionalität profitiert, wie die guten alten Flugsimulatoren. Da der Titel aber aus Japan kommt und dort der Multiplayer nicht so einen hohen Stellenwert besitzt, kann man hier wohl nur auf einen zweiten Teil hoffen.

Nach langen Jahren der Abstinenz konnte ich endlich wieder in die Rolle eines Elite-Piloten schlüpfen und gemeinsam mit meinem Team die Welt retten. Schon lange hab ich nicht mehr so viel Spaß gehabt und mich richtig auf die nächste Mission gefreut.

Deshalb meine Bitte: Gebt dem Titel ein Chance! Denn trotz der kleinen Mängel ist er eine einmalige Space Opera, die geradezu nach einer dicken Fortsetzung mit Multiplayer-Modus schreit. Wer das Genre liebt und trotzdem Zweifel hat, kann die Demo ausprobieren, die aber ohne Zwischensequenzen nicht ganz die Atmosphäre des Endprodukts wiedergeben kann. Wenn man erst einmal in die Story eingetaucht ist, wächst einem selbst der schwache Hauptcharakter Katana so richtig ans Herz und lässt einen stundenlang in dem Spiel versinken. Eines sollte jedoch klar sein, vor Innovationen sprüht Project Sylpheed nicht. Eigentlich hat man alles schon einmal gesehen. Es ist nur verdammt lange her. Und dadurch fällt das auch kaum ins Gewicht.

Ab dem 29. Juni kann man auf der Xbox 360 bei Project Sylpheed im Pilotensitz Platz nehmen.

8 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Project Sylpheed

Xbox 360

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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