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R.U.S.E.

Überraschend anders

Bei den Missionen erwarten euch dagegen keine großen Überraschungen. Ihr sollt Städte einnehmen, Stellungen halten oder gegnerische Luftunterstützung ausschalten. Mal müsst ihr dabei mit einer bestimmten Truppenzusammenstellung leben, mal dürft ihr frei nach Schnauze Gebäude platzieren und eure Armee selbst zusammenbasteln. Die taktischen Möglichkeiten sind enorm und bieten euch zum Ende hin dutzende Lösungsmöglichkeiten für die aktuelle Mission.

Das Besondere bei R.U.S.E. sind aber ganz klar die gewaltigen Karten. Eure Mission nimmt oft nur einen Bruchteil des gesamten Spielfelds ein. Ihr seht sowohl befreundete als auch feindliche Truppen, die sich einen erbitternden Kampf liefern. Dazu passend die extremen Zoom-Möglichkeiten der Karte und der Feldherrenlook, fertig ist ein wirklich ungewöhnliches Spielgefühl, das sich zum Ende hin wirklich erfrischend anders spielt.

Allein die namensgebenden Spezialfähigkeiten, frz. rusé, wirken aktuell immer noch nicht richtig ausbalanciert. Zwar ist im Grunde auch eine Papp-Armee äußerst hilfreich, aber warum Holzattrappen losschicken, wenn man stattdessen mit der Blitz-Taktik Nachschub und Panzer beschleunigt? Mag sein, dass man mit etwas Übung entsprechend wirkungsvolle Fähigkeiten-Kombinationen entdeckt, aktuell benötigt man sie in der Kampagne aber selten. Mal sehen, was am Ende die Profi-Spieler im Multiplayer damit anstellen. Erst dann wird sich herausstellen, ob R.U.S.E. seinen Titel zu Recht trägt oder ob die Fähigkeiten nochmal überarbeitet werden müssen.

Immerhin funktioniert der Basenbau relativ schmerzfrei. Ihr baut an bestimmten Feldern Nachschubbasen aus, errichtet Barracken, Abwehrtürme und Forschungsstationen. Dank dem jederzeit aufrufbaren Konstruktionsmenü und dem einfachen Drag-and-Drop-System, ist es einfach, an jeder Stelle der Karte Verstärkung in Form von Panzern und Infanterie zu platzieren.

R.U.S.E. - Gameplay-Video

Die Grafik-Engine macht dabei einen guten Job. Besonders wenn man weit hinauszoomt, ist der Ausblick atemberaubend. Hunderte Einheiten ziehen dabei über das Schlachtfeld, Artilleriegeschosse schlagen ein und Bomber werfen ihre Ladung ab. Im Detail wird es dann zwar etwas simpler, aber angesichts der guten Skalierbarkeit und den enormen Dimensionen hat Eugen Systems einen erstklassigen Job abgeliefert.

Die von uns gespielte Version war praktisch fertig und hinterließ einen überraschend guten Eindruck. Viele meiner anfänglichen Zweifel wurden inzwischen beseitigt und sogar die Einzelspielerkampagne macht bis jetzt überraschend viel Spaß. Obwohl ich eigentlich auf Micromanagment stehe, konnte ich mich für das erheblich langsamere Gameplay begeistern.

R.U.S.E. ist trotz der ausgelutschten Thematik eben kein weiteres 08/15-Echtzeitstrategiespiel, sondern bietet gerade durch die enormen Dimensionen und bis zu einem gewissen Punkt auch durch die Täuschungsfähigkeiten eine ganze Menge Innovationen. Ok, in der Kampagne braucht ihr diese Spezialkräfte kaum und in den Multiplayer-Gefechten wird bisher nur ein Teil genutzt. Trotz der eher mittelmäßigen Zwischensequenzen, dem langsamen Einstieg und den flachen Charakteren überzeugt R.U.S.E. durch seine Vielseitigkeit und seinem deutlich strategischeren Ansatz. Die Kampagne ist schon jetzt spannend und liefert genau die richtige Portion Abwechslung. Da kann fast nichts mehr schiefgehen.

R.U.S.E. erscheint am 17. September für PC, Xbox 360 und PS3.

In diesem artikel

R.U.S.E.

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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