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Ratchet & Clank: Size Matters

Fast wie eine Wundertüte

Eine davon sind die Schreckensagenten, die sich nach Abwurf direkt aufmachen, jeglichen Gegnern das Leben zu erschweren. Weniger zerstörerisch, dafür nützlich, ist eine kleine Gießkanne. Ein paar Tröpfchen auf eine in der Nähe stehende Pflanze und danach auf die entsprechende Markierung, schon wandert das Gemüse an die richtige Stelle und offenbart sich als kleines Helferlein. Die meisten der Gemeinheiten, mit denen Ratchet um sich feuert, sind an einem Verkaufsautomaten zu erstehen. Bezahlt wird mit dem Metalschrott, den eliminierte Widersacher hinterlassen. Recycling wird hier eben groß geschrieben.

Ein weiterer Anreiz, seine Waffensammlung möglichst häufig und extensiv zum Einsatz zu bringen, ist ein nützliches Upgrade-System. Genau wie Rachtet durch konsequentes und konstantes Geballer aufsteigt und mehr Lebenskraft einheimst, besitzen auch die einzelnen Schussapparaturen ein Recht auf Weiterentwicklung. Bei entsprechender „Erfahrung“ verwandelt sich die Wumme in eine neue Version mit mehr Durchsetzungsvermögen. Das beliebteste und daher am meisten genutzte Destruktionsinstrument kann auf diese Weise schnell seine Feuerkraft erhöhen – weniger gebräuchliche Waffen verkümmern allerdings. Das ist nicht nur sehr reizvoll, sondern fördert auch persönliche Vorlieben. Zudem ist taktisches Vorgehen gefragt: Welche Knarre wie und wo Ratchet einsetzt, entscheidet über Sieg oder Niederlage.

Nicht nur die in Sachen Gegnervernichtung ist Abwechslung das höchste Prinzip bei Ratchet & Clank: Size Matters Auch das Spiel selbst ist weniger einförmig als der erste Level suggerieren mag. Das, was vorher schon das viel gelobte Beyond Good and Evil oder das absolut unterbewertete Starfox Adventure boten, wird in Ratchet & Clank: Size Matters zu einem Potpourri zündender Spielideen. Der Spieler ist immer auf der Lauer, was als nächstes um die Ecke biegen mag, womit wir wieder bei der Wundertüte wären.

Nein, ausnahmsweise mal keine Waffe. Eine echte Kamera, ehrlich.

Es sind jedoch keine kurzen Zwischenspielchen, die einfach nur ein paar Extras bereithalten. Das Spiel lebt vielmehr von höchst unterschiedlichen Spielprinzipien, die harmonisch zusammengebunden wurden. So muss Clank alleine losstapfen und mit ein paar kleinen Robotern diverse Schalter auslösen – Lost Vikings lässt grüßen - oder sich in einer Kampfarena bewähren und andere Roboter mit seinen Klingen ihrer Energie berauben. Ratchet hingegen muss im Sonic-Grind-Style knifflige Parcours absolvieren, um Schlösser zu öffnen. Ähnlich wandlungsfähig wie die Story ist also auch das gesamte Game ausgefallen. Ständig sprudelt ein neues Element daraus hervor. Natürlich ist nicht jedes davon ein absolutes Highlight. Bestes Beispiel: Das vollkommen vermurkste Hoverboard- Rennen, das mit einer schwammigen Steuerung und einer katastrophalen Kollisionsabfrage ausgestattet ist. Glücklicherweise ist dieser Ausrutscher jedoch eine absolute Ausnahme.

Ein weiterer Kritikpunkt: Die Level-Architektur bietet nur wenig Motivation für Entdecker. Linear geht es voran, links oder rechts mag sich mal ein kleines Extra verbergen, im Große und Ganzen ist die Umgebung aber keines weiteren Blickes wert. Trotz der grafischen Pracht wirkt Ratchet & Clank: Size Matters innerhalb der Level ziemlich leblos, auch der Dauerbeschuss hinterlässt keine Spuren. Schade, hier wäre mehr Atmosphäre angebracht gewesen.

Da lernen sogar Krebse fliegen.

Die findet sich hingegen im Sound, den der ist richtig gelungen. Die Stücke passen, die Synchronisation geht in Ordnung, auch wenn sie ab und an etwas bemüht klingt und nicht ganz mit dem englischen Originalton mithalten kann. Nicht wirklich erwähnenswert ist der Mehrspielermodus, der lediglich vier Arenen für Deathmatch, Iron Lombax und Capture the Flag bereithält – macht zwar mit drei weiteren Freunden für ein paar Runden Spaß, ist aber definitiv etwas zu dürftig ausgefallen. Der Ideenreichtum des Solo-Abenteuers hätte ruhig auf die Multiplayer-Option abstrahlen dürfen. Dann wäre es – bis auf kleine Mankos hier und da – eine rundum gelungene Wunderpackung geworden.

Gäbe es mehr Spiele wie das Abenteuer von Ratchet und Clank, müsste sich die PSP nicht mehr den Vorwurf gefallen lassen, kaum interessantes Futter zu bieten. Ratchet & Clank: Size Matters kann man problemlos neben Daxter stellen, ähnlich ausgefuchst und humorvoll bekommt man Action selten geboten. Das fünfte Abenteuer zeigt die Reihe auf der Höhe ihrer Zeit. Es bleibt zu hoffen, dass sich in Zukunft mehr Spiele dieses Kalibers auf Sonys kleiner Schwarzen einfinden.

8 / 10

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Über den Autor

Martin Kreischer

Contributor

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