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Red Steel 2

Der mit der Wiimote tanzt

Red Steel 2 hat meinen Arm getötet. Im Ernst: Während ich diese Zeilen schreibe, schmerzt mein rechter Arm vom vielen Red Steel 2 spielen in den letzten Tagen. Stunde um Stunde, in denen ich die Wiimote in alle möglichen Richtungen geschwungen und gehalten habe, bis auch der letzte der Gegner endlich das Zeitliche segnete.

Ein Weg, auf dem zweifelsohne viel geschnetzelt wird. Fast an jeder Ecke. Die Kämpfe sind es auch, die dank der Verwendung von MotionPlus den meisten Spaß am Spiel bereiten. Ob ihr nun vertikal, horizontal oder irgendwo dazwischen zuschlagt, Red Steel 2 erkennt es und setzt es entsprechend um. Und das ist zuweilen auch erforderlich. Hält euer Gegenüber sein Katana vertikal vor sich, bringen euch horizontale Schläge nicht viel – und umgekehrt.

Die wichtigste Frage lautet natürlich, ob sich das alles auch wie richtiger Schwertkampf anfühlt? Es fällt wahrscheinlich schwer, aus der First-Person-Perpektive diese Art von Agilität zu realisieren, wie man sie bei ähnlichen Situationen in Film und Fernsehen sieht. Was das anbelangt, steht man den Widersachern hier einfach gegenüber, weicht aus und greift an, aber wie eben bereits erwähnt, ist die Schlagrichtung dabei dennoch entscheidend. Und dank MotionPlus fühlt sich das eben doch ein gutes Stück realistischer an als es ohne das kleine Zubehörteil überhaupt möglich wäre. Sicher, Red Steel 2 ist keine Schwertkampfsimulation, sondern immer noch ein Actionspiel, aber dafür macht es seine Sache sehr gut und fühlt sich währenddessen sehr natürlich an. Wo auch immer ihr hinschwingt, euer Katana folgt euch. Die Macher stellen euch dazu allerlei Möglichkeiten beziehungsweise Manöver offensiver und defensiver Natur zur Verfügung, mit denen ihr im Kampf bestehen könnt.

Kann ein Spiel mit Ninjas wirklich schlecht sein?

Eine Kombination der einzelnen Fähigkeiten ist dabei definitiv empfehlenswert, denn nur so lässt sich wirklich effektiv kämpfen. Zum Beispiel erst den Gegner abblocken, indem man Wiimote und Nunchuck nach vorne drückt, dann nathlos zu zwei, drei harten Schwungschlägen ansetzen und schlussendlich noch einen kleinen Stich durch eine Armbewegung nach vorne hinterschicken. Man kann sich zwar mehr oder weniger auch hauptsächlich auf das Standardrepertoire beschränken, doch das macht die Sache nur unnötig komplizierter.

Neben den anfänglichen Attacken bekommt ihr im Verlauf der Story einige mächtige Aktionen von eurem Meister beigebracht, die den Kampf mitunter wesentlich angenehmer gestalten. Wobei, das wäre noch untertrieben. Ihr braucht sie, um zu überleben. Diese sogenannten „Kusagari Powers“ bestehen zum Beispiel aus dem „Bären“. Hier müsst ihr A und B gleichzeitig drücken und dann die Wiimote nach unten schwingen. Der Held rammt dann sein Schwert in den Boden, was eine Schockwelle auslöst und nahe Gegner von den Beinen reißt. Durch die passende Bewegung, die exakt so auf dem Bildschirm dargestellt wird, habt ihr dann auch wirklich das Gefühl, dieses kleine Erdbeben selbst verursacht zu haben.

Haltet ihr indes A und B gedrückt und schwingt die Fernbedienung dabei horizontal, löst ihr den „Drachen“ aus. Damit schleudert ihr Feinde zurück und könnt sogar die Richtung bestimmen, indem ihr am Ende des Schlages mit dem Fadenkreuz schnell einen beliebigen Bildschirmabschnitt anpeilt. Das klappt zwar nicht immer perfekt, aber doch zuverlässig. Auch für die Schusswaffen steht ein solches Spezialmanöver zur Verfügung. Mit der Pistole könnt ihr die „Kobra“ verwenden. Dadurch ladet ihr einen besonders starken Schuss auf und visiert währenddessen einen oder mehrere Gegner an, auf die anschließend automatisch gefeuert wird.

Sag gute Nacht.

Damit haut man zwar nicht alle, aber doch manche der Fiesewichte mit nur einem Treffer aus den Socken. Der Wechsel zwischen Schießeisen und Katana geht übrigens nahtlos vonstatten, beide Varianten lassen sich so munter miteinander kombinieren, wie ihr es wollt. Nur in sehr wenigen Situationen seid ihr zwingend auf eure Kanone angewiesen, etwa um bestimmte Türen zu öffnen oder sonst unerreichbare Feinde zu erledigen.

Speziell bei den Bossgegnern, aber ebenso bei einigen stärkeren Zwischengegnern braucht ihr ein gutes Timing und müsst eure Fähigkeiten geschickt einsetzen, um etwa die Angriffe des Gegenüber zu blocken und direkt zum Gegenschlag anzusetzen. Als das A und O entpuppt sich in jedem Fall eine gute Verteidigung. Euer Katana kann selbst die Projektile der Schusswaffen abblocken, weswegen man in den Kämpfen stets die entsprechende Taste gedrückt und die Fernbedienung nach oben halten sollte. Je nach Bedarf weicht ihr dann aus oder haltet die Wiimote entsprechend der Angriffe in der richtigen Position. Das ist besonders bei stärkeren Schlägen wichtig, erkennbar an dem roten Leuchten des Schwertes. In dem Fall müsst ihr das Katana schnell horizontal oder vertikal ausrichten, je nachdem aus welcher Richtung der Feind angreift. Trifft euch ein solcher Hieb, geht eure Deckung kurzfristig verloren, ihr taumelt ein wenig zurück und seid für einen Augenblick verwundbar.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Red Steel 2

Nintendo Wii

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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