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RedMagic Nova Pro Gaming Tablet im Test - Wenn das Tablet 144Hz nicht nur als Theorie sieht

Egal ob Genshin Impact, oder Photoshop, dieses Tablet ist jeder App gewachsen.

Für einen fairen Preis bekommt ihr all die Leistung, die ihr euch von einem Android-Tablet nur wünschen könnt. 144Hz, großer Speicher und Akku, tolle Verarbeitung: Wenn ihr auf Android spielt, seid ihr hier genau richtig.

Dass RedMagic sehr schicke, ausgezeichnete und vor allem sehr, sehr schnelle Gaming-Smartphones baut, ist etwas, das ich regelmäßig bewundern darf. Auch, dass sie nicht unbedingt so starteten, die ersten Modelle waren noch nicht bei dem Stil und der Qualität, die sie heute erreicht haben. Nun habe sie ihr erstes Gaming-Tablet veröffentlicht, das RedMagic Nova. Sicher, ein Tablet ist am Ende ein Smartphone mit einem großen Screen, aber eben auch ein paar Möglichkeiten und Erwartungen. Schließlich hat der Hersteller viel mehr Platz in dem Gerät. Mal gucken, was RedMagic damit anstellt. Übrigens, das Nova heißt manchmal auch Tablet Pro. Manchmal auch Gaming Tab Pro. Es ist mitunter kompliziert mit diesen chinesischen Produkten und ihren weltweiten Benennungen. Ich bleibe mal bei Nova, unter diesem Namen wird es scheinbar hierzulande verkauft.

RedMagic Nova: Preis, Modelle, Design

Der Preis hängt etwas davon ab, was ihr an Speicherplatz benötigt: Das kleine Modell mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher liegt bei 499 Euro, wollt ihr lieber 16 GB und 512 GB haben, dann steigt er auf 649. Als Testgerät habe ich hier zwar das große Modell, aber ausgehend davon, wie Android auf einem RedMagic 9S mit 12 GB läuft, braucht kaum jemand wirklich das große Modell, solange Geld irgendeine Rolle spielt. Im Vergleich nimmt Apple für sein reguläres iPad 11 mit 256 GB 600 Euro, Samsungs Tab S9 (Zusätze) liegt bei etwa 600–650, so wie auch Googles Pixel Tablet.

Die dezente Box, in der das Nova daher kommt, verzichtet weitgehend darauf, dass einen „Gaming“ anspringt und das nahm ich zu Recht als gutes Zeichen für das Design des eigentlichen Gerätes. Ein Tablet kann auch für Gaming da sein, aber es wird auch auf dem Wohnzimmertisch für alles Mögliche liegen. Von Musik bis Surfen und sollte daher schon her neutraler daherkommen. Kann man anders sehen, aber so meine Hoffnung. Und sie wurde nicht enttäuscht.

RedMagic Nova Gaming Tablet - Test

Erst einmal ist es vom Gewicht und den Maßen nicht grundlegend anders als zum Beispiel Apples regulärer 10“-Konkurrent. Das Nova wiegt 530 Gramm, ist damit etwas mehr als 50 Gramm schwerer als Apples Gerät und ziemlich auf einer Linie mit Samsungs Tab S9 FE. Auch die Maße entsprechen denen anderer Tablets: 25,3 x 16,4 x 7,3 Zentimeter lässt dem 10,9“ Screen nicht viel Platz für einen Rahmen und der ist mit drei bis vier Millimetern schön schmal, aber breit genug, um das Tablet sicher zu halten und den Bildschirm nicht unbedingt mit dem Daumen zu verdecken. Weniger wichtig beim Gaming offensichtlich, aber für Filme nicht unwichtig.

Aber gehen wir mal auf die Rückseite des Nova und es wird herrlich gesagt wie schon bei ihren 9S-Handy-Modellen ein kleines bisschen Gaming, aber auf eine stilvolle Art. Ihr habt einen langen längs einsetzten Glasstreifen, der einen kleinen Blick auf das Innere gibt und dann mit einem Huckel endet. In diesem sitzt die Kamera-Linse, aber auch der auf Wunsch beleuchtet Lüfter. Auf Wunsch leuchtet hier auch ein wenig mehr, nämlich der Red-Magic-Schriftzug und alle beide sogar in RGB-Farben, wenn euch das wichtig ist. Aber wie gesagt, kann abgeschaltet werden und verbraucht eh nur Strom.

Um das Glas hier müsst ihr euch keine Sorgen machen. Es wurde etwas genutzt, das sich Aluminium-Silikon-Glas nennt und ausgesprochen stabil daherkommt. Um das Glas herum liegt dann ein sich fantastisch anfühlendes gebürstetes Aluminium, das einen sehr wertigen Eindruck macht. Auch die Passgenauigkeit zwischen Screen und dem eingelassenen Glasstreifen ist perfekt. Ich hatte teilweise gar nicht mal so preiswerte „China“-Tablets in der Hand, das Nova hat aber zum Glück nichts mit diesen gemein, sondern liegt auf dem haptischen und zumindest von dem, was ich innerhalb eines Test-Zeitraums bewerten kann, Verarbeitungs-Niveau der Geräte von Samsung oder Apple. Das Gerät ist nicht ganz billig, aber nichts daran wirkt irgendwie billig, sondern ausgesprochen edel. Es ist ein Gerät, das ich gern in die Hand nehme. Was es nicht ist, ist wasserdicht. Das ist wie beim 9S dem Lüftungssystem geschuldet, das natürlich einen Luftstrom durch das Gehäuse befördern muss und damit muss es offene Stellen am Gehäuse geben. Wer also in der Badewanne oder am Strand spielen will, sollte zu einem anderen Gerät greifen.

Das Design ist schon Gaming, aber dezent genug. (RedMagic Nova Gaming Tablet - Test)

Dafür könnt ihr das Nova an den Kühlschrank heften. An der Seite habt ihr einen erstaunlich starken Magnet, der das Tablet problemlos auf metallischen Oberflächen stehen lassen kann. Es bleibt sogar problemlos an der Seite des Kühlschranks in Position. Sicher, Gegenstoßen sollte man nicht, dann geht der Kontakt schnell verloren und deshalb bin ich zu feige, um es beim Kochen da anzuheften. Aber trotzdem witzig. Wofür das wirklich da ist, das ist natürlich entweder ein Keyboard oder eine Screenschutz, den ihr bei RedMagic bekommt.

RedMagic Nova: Akku, Laufzeit, Screen

An Anschlüssen gibt es genau einen, USB-C natürlich und der unterstützt auch 80-Watt-Schnellladen, was bei dem nicht kleinen 10.100mAh-Akku auch Pflicht ist. Zum Vergleich, ein Apple Pro Akku hat etwa 8000 mAh, die sich bei unterschiedlicher Architektur nicht 1:1 umrechnen lassen, aber schon andeuten, dass RedMagic beim Akku des Nova nicht geknausert hat. Dass er trotzdem gut geforderte wird, werden wir später sehen, erst einmal habt ihr an der Seite noch die Lautstärke-Wippe und um die Ecke davon den Power-Schalter. Dieser ist auch der Sensor für den Finger-Scan, der erstaunlich gut funktioniert und einmal mehr die Frage aufwirft, warum diese Platzierung bei Telefonen aus der Mode kam.

Der große Akku macht sich natürlich in der Laufzeit bemerkbar: Gerade bei den harten 3D-Anforderungen mancher Spiele leert sich auch ein großer Akku schnell, und das ist hier nicht anders. Aber immerhin konnte ich drei bis vier Stunden Diablo laufen lassen, bevor Schicht war. Für normale Anwendungen hält das Nova ewig. Oder sollte es zumindest. Sicher, eine Woche für E-Mails, Surfen, ein wenig Spielen oder mal einen Podcast nebenbei laufen lassen, wird es reichen, aber vielleicht wären es 10 Tage oder mehr, wenn das Nova besser darin wäre, seine Hintergrundprozesse zu bremsen. Über Nacht verliert man fünf bis sechs Prozent Ladung, manchmal auch etwas mehr. Nur, wenn ihr aktiv alle Apps schließt, sinkt dieser Wert auf die üblichen ein bis zwei Prozent. Entweder kostet es generell mehr Energie, zwei große Games im Speicher zu halten… Ja, wahrscheinlich ist das der Fall, aber das sollte in Zeiten von KI-Energiesteuerung besser in den Griff zu bekommen sein.

Es ist natürlich auch so, dass wenn man die Leistung auf Anschlag und die Helligkeit auf Maximum dreht, diese Laufzeiten ganz schnell in den Keller purzeln. Genshin Impact auf allen Details, hohe Helligkeit und 60 Frames saugen auch diesen Akku in 90-120 Minuten leer. Aber unter normalen Bedingungen macht der große Akku das Nova zu einem echten Dauerläufer und einem guten Medienbegleiter, selbst bei langen Reisen. Aufladen lässt sich das Nova übrigens auch zügig, zumindest, solange ihr den 80-Watt-Schnellader nutzt. In 20 Minuten war ich von 70 Prozent wieder auf 100, eine volle Ladung von 0 auf 100 war in etwas über 80 Minuten erledigt.

Die erste Frage ist natürlich, ob der Screen was taugt, vor allem, nachdem der Screen des RedMagic 9S zum Besten gehört, was einem passieren kann. Dieser ist farbstark, aber trotzdem farbecht, lebendig und mehr als hell genug. Nun, all diese Dinge treffen zum Glück auch auf das 10,9-Zoll-Display des Nova zu. Die Auflösung liegt mit 2880×1800 höher als die meisten anderen Tablets mit 11 Zoll und 144Hz bieten jetzt auch nicht so viele. Das macht sich schon bei banalen Dingen wie Scrollen deutlich bemerkbar, wo der Screen keinerlei Verzögerungen bei Reaktion und Anzeige zeigt. Die Touch-Rate liegt bei 840Hz, was natürlich vor allem für Lag-freie Spieleeingaben gedacht ist, aber auch sonst zu einem sehr unmittelbaren und reaktionsfreudiger Screen-Haptik führt.

Mit 550 Nits ist der Screen des Nova nicht so leuchtkräftig wie Apples oder Samsungs Pro Modelle, aber mehr als hell genug für jeden normalen Gebrauch außerhalb von direktem Sonnenlicht. Dort kann man dann noch alles lesen, aber hier zeigen sich dann doch die Vorteile manch anderer – und deutlich teurerer – Geräte. HDR10 wird auch geboten und auch wenn das Display hier keine Wunder vollbringt, der Effekt ist ansehnlich bei entsprechender Unterstützung und kann überzeugen. Also ja, insgesamt und zusammengefasst, der Screen des Nova wird dem guten Ruf der aktuellen RedMagic Screens mehr als gerecht. Damit kann man arbeiten!

RedMagic Nova: CPU + GPU, Benchmarks

Und natürlich auch spielen, denn der aktuell immer noch schnellste Chip, der Snapdragon 8 Gen 3 Leading Version, also leicht übertaktet auf 3,4 GHz, steckt auch im Nova. Das macht Sinn, RedMagic hat Erfahrungen mit dem Chip und der Architektur und auch wenn man in die Passform eines Tablets sicher noch schnellere Chips verbauen könnte, wäre es die Frage, ob das Sinn macht. So kostet ein Surface Table mit einem Snapdragon X Plus mindestens das Doppelte und bringt, wenn überhaupt, auch nicht viel mehr. Kurz gesagt, mehr Leistung in einem bezahlbaren Rahmen bietet aktuell kein Chip.

Die Benchmarks entsprechen dem, was man vom Snapdragon 8 Gen 3 OC erwartet. (RedMagic Nova Gaming Tablet - Test)

Ein Teil des Erfolges in Sachen Leitung kam bei RedMagic aber auch immer dank eines Lüfters. Das ist kein alltägliches Feature in Handys oder Tablets, um nicht zu sagen, mir fällt jetzt kaum eines ein, das damit aufwartet und kein seiner Tastatur beraubter Pro-Laptop ist. Wie auch das 9S hat das Nova einen komplexen, aus neun Schichten bestehenden Kühlungsaufbau, der dann noch einmal aktiv über den auf der Rückseite sogar sichtbaren Lüfter unterstützt wird. Der Luftstrom geht dabei einmal auch das halbe Gerät und das macht sich bemerkbar. Nicht nur bei der Leistung, dazu später auch mehr, auch in der Akustik. Selbst auf maximaler Drehzahl ist der Lüfter nicht so laut, dass er stören würde, selbst wenn es sonst keine Geräuschquelle im Raum gibt. Aber erst ab mehr als einem Meter – oder sogar mehr, je nach Qualität der eigenen Ohren – hört man ihn nicht. Wer hier sehr empfindlich ist, der sei gewarnt. Aber sobald ihr auch nur leise den Spielstand anschaltet oder gar mit einem Headset spielt, merkt ihr garantiert nichts mehr davon. Und die Vorteile lassen sich nicht von der Hand weisen, wie auch die Benchmarks gleich zeigen werden.

Die Benchmarks sprechen auch eine eindeutige Sprache. Fast 23.000 Punkte im PCMARK Work 3.0 liegen auf dem Niveau des X Plus und auch leicht über den Smartphones mit dem übertakteten Gen 3. In 3D-Marks Nomad Light werden keine neuen Bestleistungen aufgestellt, mit 1800 Punkten liegt das Nova weit im oberen Bereich für Gaming-Phones und auch Tablets, aber ganz die Spitze ist es nicht. Dafür überzeugt die Kühlung mit Lüfter einmal mehr: Im 20-Runden-Dauerlauf erreichte es eine Stabilität von fast 99 Prozent und beendete den letzten Durchgang mit 1790 Punkten. Solar Bay erreicht 9160 Punkte, Wild Life Extreme 5400. Antutu bringt es auf stattliche 2,16 Millionen Punkte, aufgeteilt in 484k für CPU, 909k für GPU (Go, Adreno 750!), 407k für den Speicher und 360k für UX. Alles Werte im Spitzenbereich, vor allem die GPU-Leistung. Die Temperatur steig während des Antutu-Tests von 26 Grad auf 33, was einmal mehr zeigt, wie gut die Kühlung funktioniert. Bleibt noch AItutu, der KI-Benchmark, der auf 1,44 Millionen Punkte kommt. Das ist im Android-Bereich ausgezeichnet und Spitze, Apples neue Geräte erreichen hier noch mal andere Zahlen (1,9 – 2,5 Millionen), wenn ihr ein iPhone 16 oder einen M-Prozessor habt. Insgesamt überrascht beim Nova nichts, im Gegenteil: Das sind exakt die Zahlen, die man aktuell von diesem Chip mit guter GPU und Speicheranbindung erwarten darf. Spitzenwerte halt.

Können sich diese beeindruckenden Werte im Alltagsleben widerspiegeln? Ja, absolut. Ich benutze viel die Adobe-Apps und wie alles, was diese Firma veranstaltet, sind sie ausgesprochen Ressourcen-hungrig. Ich will jetzt nicht sagen, dass auf dem Nova Photoshop oder Premiere zu nutzen vergleichbar mit der Nutzung auf einem hochgezüchteten Rechner ist, weil das ist es nicht. Aber ich kann problemlos nebenbei ein Foto bearbeiten, ohne dass ich mich über den Lag bei den Eingaben wie auch einem Pixel 8 oder iPad 2022 ärgern muss. Würden die neuen Geräte dieser Hersteller auch diese Performance bringen? Hoffe ich doch, bei dem, was sie kosten. Aber für 500 Euro ist das Nova eine valide Alternative, wenn man denn solche Schwerlast-Aufgaben, zumindest was Tablets angeht, stemmen möchte.

RedMagic Nova: Gaming-Leistung

Und bei Spielen rennt das Ding einfach! Das ist keine große Überraschung, der Snapdragon Gen 3 zusammen mit der Adreno 750 GPU ist genau dafür gemacht. Ich habe auch fast vergessen, wie viel mehr Spaß manche Spiele auf einem Tablet im Vergleich zu einem Handy machen. Schlicht, weil man lesen kann, was einem da erzählt wird. Spiele wie Ys-Online oder auch Diablo sind ganz schön textlastig und vor allem ersteres in keiner Weise auf ein 6-Zoll-Handy-Display ausgelegt, jetzt, wo ich wieder 11 Zoll vor mir habe. Gut, das trifft auf alle Tablets zu, aber wer jetzt kein dedizierter Android/iOS-Gamer ist, der vergisst gern immer mal wieder, dass es auf der Couch mehr als 6 Zoll sein dürfen.

Egal, wichtiger ist, dass Spiele auf dem Nova auch gut laufen und, keine echte Überraschung, das tun sie. Warum auch nicht, das Ding ist bis zu diesem Punkt im Grunde ein 9S mit einem großen Screen. Andererseits, die Auflösung ist beim Tablet ein gutes Stück höher - 2880 x 1800 im Vergleich zu 1116 x 2480 – und irgendwann kommt jeder Chip an seine Grenzen. Nun, jetzt noch nicht. Dead Cells läuft mit 144 Frames, Genshin Impact mit 60, so auch Grid Autosport. Sie sehen alle fantastisch aus. Und der Eindruck täuscht nicht.

Es gibt leider nicht so viele Spiele, die die 144Hz auch bieten. (RedMagic Nova Gaming Tablet - Test)

Diablo hat jede Menge Grafikeinstellungen und während auf 6 Zoll eine Reihe davon meiner Wahrnehmung nach keine echte Rolle spielen, sieht das auf 11 Zoll schon anders aus. Ich muss mich auch nicht entscheiden, was ich davon haben will, denn ich kann alle einschalten und bleibe bei zementierten 60 Frames. Nun, fast, es gibt eine Ultra-Auflösung, die aber iPad vorbehalten bleibt. Ich vermute, weil Apple Geld zahlte, denn die Leistung und Auflösung eines iPad 2019 ist deutlich kleiner und da läuft dann Ultra. Der Unterschied? Ich will Diablo-verdammt sein, wenn ich es weiß, ich habe ein 2020er-iPad hier liegen und es sieht auf dem Nova alles deutlich besser auf und läuft flüssiger. Whatever.

Call of Duty gibt sich auch verwirrend, was seine Ultra-Einstellungen angeht, bei 120 Frames lässt sich die Auflösung nur auf Mittel stellen, während bei maximaler Auflösung zwangsweise 60 Hz gewählt werden. PC ist manchmal doch einfacher. So oder so, beide Versionen, mit allen optionalen Grafik-Features an, läuft ohne auch nur einmal zu zucken. Real Racing 3 dann zeigt die ganze Eleganz der 144 Hz, das nicht limitierte Rennspiel läuft in aller Pracht mit 144 Hz flüssig und es ist ein Rennspieltraum. Zumindest, so nah man einem solchen mit einer Touch-Steuerung kommen kann. Letzter Ausflug im Detail, Genshin Impact und Honkai Starrail und beide laufen auf maximalen Einstellungen mit 60 Frames. Aktuell ist es die größte Bremse für das Nova, dass die meisten Android-Spiele ihre Framerate auf 60 oder 120 Frame begrenzen.

Eine Sache, die auch im realen Gaming-Leben wirklich auffällt, ist, dass das Nova bei all der Leistung nicht wirklich warm in der Hand wird. Der Lüfter hilft ungemein dabei, dass auch nach einer Stunde oder mehr Diablo mit maximalem Grafikeinsatz das Nova nicht sonderlich warm wird. Der einzige Punkt, der sich merklich erwärmt – nicht kritisch, nur im Vergleich zum Rest – liegt hinten unten Mitte, also da, wo man vergleichsweise selten beim Spielen hingreift. RedMagics Kühlkonzept mit Lüfter mag eigen sein, aber es funktioniert.

Alle Details und felsenfeste 60Hz sind überhaupt kein Problem. (RedMagic Nova Gaming Tablet - Test)

Wie bei den Smartphones von RedMagic habt ihr auf dem Nova die komplette Suite der Gaming-Softwarefeatures. Leider fehlt der dedizierte Schieberegler, um diese einzuschalten, und das ist etwas seltsam, schließlich soll das Nova explizit für Gaming da sein. Ein Gaming-Starter-Button wäre also nett gewesen. Egal, so startet ihr es über die App direkt (was anderes passiert beim Schiebeschalter ja auch nicht) und ihr kommt in die Liste eurer Spiele, könnt diverse Makro-Funktionen belegen, Leistungsfeatures definieren und einiges mehr, bevor das Spiel überhaupt startet. Im Spiel dann wird wie gehabt über die Ränder links und rechts per Ziehen das Gaming-Overlay aufgerufen und hier wählt ihr direkt die Leistung aus, richtet Controller ein, mapped diese, zeichnet Makros auf, nutzt Sound-Features wie Schritt-Verstärkung oder nutzt im Multiplayer eher fragwürdige Mittel wie KI-gestütztes Schießen. Es ist eine ganze Barrage an Optionen und Features, einige davon sind immer noch nicht ganz ideal, aber zumindest immer verständlich übersetzt – ändert bitte niemals den „Brathähnchen“-Modus für die Maximal-Einstellungen, RedMagic – und ihr könnt euch hier nach Belieben austoben.

RedMagic Nova: Studio, Kamera, Zubehör

Was ebenfalls funktioniert, ist die RedMagic Studio Suite, über die sich RedMagic auf der Produkt-Seite wie immer ausschweigt. Ich habe keine Ahnung, wie oft ich den letzten Halbsatz noch schreiben muss, bis sie verstehen, was für ein cooles und immer noch ungewöhnliches Feature sie haben, über das man ruhig reden darf. Per USB ein Echtzeitscreening mit bis zu 120Hz auf den PC-Screen zu bringen, ohne zusätzliche Kosten oder Probleme, kann nicht jedes Gerät, das Nova schon. Leider nur skaliert auf 1080p, aber für die meisten Dinge, die ihr auf die Weise erledigen wollt, sollte das reichen. Eingabegeräte wie Controller, die am PC hängen, funktionieren auch. Ebenfalls funktioniert ein simpler USB-C-Adapter, um das Nova in einen funktionalen Mini-PC zu verwandeln, Maus, Keyboard, Controller und Monitor inklusive. Genug Speicher und Rechenleistung sind auf jeden Fall da, um es mit kleinen Gaming-PCs aufzunehmen, selbst wenn ihr natürlich auf Android reduziert seid.

Eine Sache, die bei einem Tablet weit weniger relevant ist als bei Smartphones, ist die Kamera. Sah man vor ein paar Jahren noch manchmal Touristen ihr iPad hochhalten, weil dessen Kamera jede zu der Zeit aktuelle Smartphonekamera abhängte, tut das heute empirischen Beweisfindungen zufolge niemand mehr - soll heißen, ich habe in den letzten Urlauben niemand mehr gesehen. Insoweit ist es nicht so relevant, ob die Kamera im Nova mit guten Phones mithalten kann und das ist auch gut für das Pro, denn das kann sie nicht. Im Nova steckt auf der Rückseite ein 50MP Hauptkamera und eine 20MP Frontkamera. Diese ist nicht hinter dem Screen, wie bei den 9S-Phones, sondern sitzt ganz konventionell im schwarzen Rahmen, aber nicht oben, wenn ihr das Tablet hochkant haltet, sondern rechts. Das macht Sinn, denn als Gaming-Tablet sollt ihr das Gerät ja waagerecht halten und dann sitzt sie mittig oben, ideal, um eher erhabenes Antlitz zu filmen, während ihr spielt.

Es ist noch nicht viel, aber erst mal alles, was man so braucht und das ist für das Thema Zubehör bei RedMagic ein großer Schritt nach vorn. (RedMagic Nova Gaming Tablet - Test)

Die Qualität kann dann auch nicht mit guten Smartphone-Kameras mithalten, nicht mal mit dem bis heute eher in der oberen Mittelklasse angesiedelten des 9S-Phones. Die Farben wirken natürlich, das passt, aber den Bildern fehlt eine gewisse Lebendigkeit und Detailfreude. Es wirkt halt alles gut genug, aber zwei oder drei Generationen zurück im Vergleich zu dem, was ihr bei einem Google- oder Apple-Gerät bekommt. Da hilft auch die umfangreiche Software und KI-Bildsteuerung nicht so viel, wenn die Linse nicht mitmacht. Ein Kollege irgendwo drückte es perfekt aus: Man wird damit keinen Fotowettbewerb gewinnen, aber um gute Bilder der Katze zu schießen, reicht es allemal. Das fasst die Lage bestens zusammen. Die Frontkamera ist den Anforderungen der Videotelefonie gewachsen. Um unauffällige Video-Chats zu führen, ist sie wunderbar, aber kein Pro-Streamer, der mit dem Gerät vor dem Gesicht lebt, wird auf die Idee kommen, dafür ein Nova zu nutzen.

Ein ewig leidiger Punkt bei RedMagic ist die Zubehörsituation, die sich bei den Telefonen insoweit gebessert hat, als ich mittlerweile auch über das hiesige Amazon Zubehör bekomme und nicht nur über Ali gehen muss. Und beim Nova wurde endlich mein Wunsch erhört und es gibt zumindest ein wenig Zubehör vom Start weg. Für 35 Euro gibt es eine magnetische Schutzhülle, für 110 Euro ein in eine solche Hülle integriertes Keyboard und für 25 einen Screenschutz. Das sind relativ übliche Preise für die Premium-Kategorie, ob diese Sachen auch in diese Kategorie fallen, dazu kann ich noch nichts sagen. Aber dass es sie überhaupt gibt, werte ich schon mal als echten Fortschritt.


Ihr könnt das RedMagic Nova direkt auch der Seite von RedMagic bestellen.


RedMagic Nova im Test - Fazit

Und ja, das RedMagic Nova Pro Gaming Tablet ist ein echtes Premium-Tablet. Sicher, wer nur ein wenig surft, mal eine E-Mail abruft oder Netflix im Bett laufen lässt, ist mit anderen, deutlich preiswerteren Geräten besser bedient. Nun, vielleicht nicht besser, aber sehr viel billiger. Wer aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen mit seinem Tablet großartige Fotos machen will, wird woanders fündig. Wenn es aber um Leistung und Games geht, dann ist das hier die Waffe der Wahl. Egal, ob ich Adobes stromhungrige Apps gerne flüssig und länger als für eine Stunde nutzen will oder eine ausgiebige Session mit Diablo suche, viel besser wird es nicht.

Ein riesiger Akku, ein fantastischer Screen, sehr hochwertige Verarbeitung, die gewohnt ausufernde Spiele-Feature-Suite, und vor allem die dank ausgezeichnet funktionierender Kühlung nicht nur absurd hohe, sondern kontinuierlich stabile Leistung ohne Hitzewallungen machen das das Nova zum perfekten Leistungs-Tablet. Sicher, im Pro-Bereich gibt es da noch etwas mehr, es wird noch ein wenig schneller, größer und was auch immer, aber nicht zu dem Preis. Denn auch wenn 500 oder 650 je nach Speichergröße für ein Tablet ohne Sim-Karte heute nicht nach einem Super-Schnäppchen klingen, bezüglich der Qualität und Leistung überzeugt das Nova absolut. Wenn es diese Features sind, die ihr in eurem Tablet sucht, dann werdet ihr schwerlich etwas Besseres für das Geld finden.

RedMagic Nova - Technische Daten

Grundlegende Parameter Gewicht: 530g
Dürn: 7.3mm
Farbe: Mattschwarz
Speicher: 12+256 GB / 16+512 GB
Display Bildschirmgröße: 10.9 Zoll
Bildschirmauflösung: 2.8K 2880 x 1800
Maximale Bildwiederholrate: 144 Hz
Helligkeit: 500 Nits
Touch-Sampling Rate: 240 Hz
Augenschutz: SGS-zertifiziert
Verhältnis: 16:10
Hardware 8. Generation, Version 3
Software: REDMAGIC Space 9.5
CPU: Big Core auf bis zu 3.4 GHz
GPU-Frequenz: auf 1 GHz erhöht
Aktualisierungsrate: 144 Hz
Kapazität RAM: LPDDR5X
ROM: UFS 4.0
Konnektivität WiFi 802.11 a/b/g/n/ac/ax
Bluetooth: BT 5.4
Kameras Front: 20 MP
Rückseite: 50 MP
Audio Immersiver DTS:X Ultra Sound für ein vollständiges 3D-Audioerlebnis
4 symmetrische Lautsprecher
Zwei 0510-Motoren für 4D-Vibration
3 integrierte Mikrofone, um jedes Geräusch aufzunehmen
Sensoren Elektronischer Kompass, Gyroskop, Näherungssensor, Beschleunigungssensor, Hall-Sensor
Betriebssystem REDMAGIC OS 9.5
Batterie und Schnellladung 10100mAh Batterie
80W Schnellladung
Anschlüsse Type-C USB 3.1 Gen2
Unterstützte Audioformate MP3, FLAC, APE, AAC, OGG, WAV, AMR, AWB
Unterstützte Videoformate mp4, 3gp, 3gpp, 3gpp2, webm
Im Lieferumfang Nova Tablet X1
80W Adapter X1
USB-C zu USB-C Kabel X1
Schnellstartanleitung X1
REDMAGIC-Aufkleber X1

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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