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Resident Evil: Revelations HD – das Resident Evil, das ihr wolltet.

Es war die ganze Zeit schon da. Nur halt in klein.

Was zur Hölle ist los im Resident Evil Land? Wir mit den „großen" Konsolen und PCs bekommen Resi 5 und 6, was sich anfühlt, als wäre man ein Versuchskaninchen im Entwicklerland. Mal gucken, was geht, hier sind vier Storys, vielleicht gefällt eine davon ja. Und auf der anderen Seite, in der klein-screeningen 3DS-Welt gibt es da dieses Resident Evil, das eigentlich so ziemlich alles ist, was wir haben wollen. Zumindest bis Capcom die Versuchsreihe abbricht, um den nächsten großen Wurf zu landen.

Etwas mehr Komfort, sonst jedoch sehr, sehr vertraut

Resident Evil: Revelations erschien Anfang letzten Jahres und es mochte die 3DS-Hardware so sehr, dass es ihr zusammen mit seinem Kumpel Monster Hunter Tri G einen zweiten Analogstick schenkte: das Circle Pad Pro. Wer wiederum sein 3DS mochte, verzichtete dankend. Es ist schwer vorstellbar, dass Hardware andere Hardware so verschandeln kann, aber ja, dieses Teil schaffte es, als wäre es ein Mega Drive 32X. So oder so und was auch immer, ich erzähle ich das, weil ich keine Ahnung von diesem Spiel hatte, zumindest auf dem 3DS. Soll aber echt gut sein.

Dunkel, beengt und sich nie sicher fühlen.

Also startete ich eine kleine Runde Revelations HD auf der PS3 komplett unvorbelastet und ja, ja, ja: DAS ist Resident Evil. Zumindest größtenteils. Die Waffen lassen sich bequem durchschalten, Granaten auch, Heilkräuter liegen unkompliziert auf einer Taste. So viel Komfort bin ich nicht gewohnt, weil ich, bevor ich 5 oder 6 spiele, lieber noch mal 4 einwerfe. Und da wird noch der Koffer im Angesicht des heranrauschenden Zombies vorgeholt, um die Schrotflinte auszupacken. Ich stelle mir das immer sehr Rodriguez-mäßig vor. Zeitlupe, er lässt den Aktenkoffer vor sich auf den Boden fallen, wobei dieser aufgeht, die Flinte springt nach oben direkt in seine Hand, kaBÄM, Zombiekopf weg, Mariachi spielt auf.

Revelations zeigt sich also etwas komfortabler und das ist jetzt gar nicht mal so schlecht. Im Gegenteil. Durchschalten ohne zu pausieren heißt, dass der Zombie am Zug bleibt, während ihr die Schrotflinte sucht. Das kann in den engen, schlecht beleuchteten Gängen eines Kreuzfahrtschiffes schon mal für Panik sorgen. Gute Panik, Survival-Panik. Je nachdem ob ihr hardcore seid oder nicht, schaltet ihr dann zum Schießen selbst auf die Classic- oder Shooter-Steuerung. Der einzige Unterschied ist, dass ihr mit "Shooter" beim Zielen langsam laufen dürft. Wirklich langsam. Kein Run-and-Gun, aber durch das Zurückweichen wird es doch etwas einfacher. Falls es euch zu einfach wird: Schaltet es aus. Warum bieten nicht mehr Spiele solch wundervolle Optionen, wie ich ein Spiel spielen möchte, statt mir die Intention des Designers auf die Nase zu zwingen? Danke Revelations, ich weiß diese kleinen Gesten wirklich zu schätzen. Lass Dich kurz knuddeln.

Hübsch ... genug.

Bevor ich zu Deiner Grafik komme, denn die ist ... völlig ok eigentlich. Gerade angesichts der Tatsache, dass dies eine Umsetzungen ausgehend von einem Screen ist, der in Sachen Pixel mein altes Galaxy-Handy stolz die Brust schwellen lässt, wirkt es jetzt nicht wie State of the Art, aber doch ausgesprochen ansehlich. Die Monster wurden gut entworfen und bekamen ein paar Polygone extra, wie es aussieht, und der ganze Look, das Gefühl, das die Farben und das Design ausstrahlen, passt hervorragend zu der Serie. Es wirkt „sauberer" auf eine ganz eigene Art und der Low-Fi-Reiz dürfte gerade Nostalgiker, die wehmütig an die ersten Teile zurückdenken, glücklich machen.

Hartnäckige Bosse halten euch in mehreren Runden auf Trab, ohne es jedoch zu überstrapazieren.

Ein Feature gab es, bei dem bin ich noch etwas unschlüssig. Ihr könnt jeden Raum scannen und so mehr Munition oder Gegenstände finden. Der Sinn des Ganzen hat sich mir im Zusammenhang mit den Survival-Aspekten noch nicht ganz erschlossen. Ressourcen sind in diesem Spiel deutlich knapper als in den letzten großen Serienteilen. Ihr braucht diese Extras und so seid ihr gezwungen in jedem Raum ein Minispielchen zu absolvieren, das keine Herausforderung beinhaltet. Die halbe Stunde hat es jetzt nicht gestört, mal sehen, wie sich das über die ganze Laufzeit anfühlt. Weit interessanter wird es, wenn ihr die Zombies selbst scannen müsst, und zwar am besten, bevor ihr sie angeschossen habt. Vollendet den Scan, was zwei wertvolle Sekunden dauert, und der Zombie hinterlässt nach seinem dann hoffentlich trotz größerer Nähe immer noch folgenden Ableben Munition oder Heilkräuter. Gerade auf den hohen Schwierigkeitsgraden ist das eine ungemein wertvolle Hilfe, die euch eben aber auch sehr schnell in Bedrängnis bringen kann.

Allein am stärksten: vorbei der Koop-Zwang.

Revelations ist ein Koop-Spiel, oder vielmehr: Es kann eines sein. In beiden Teilen der Geschichte, die zwischen 4 und 5 angesiedelt ist, sind zwei Figuren unterwegs, aber sie hocken nicht ständig aufeinander. Und das Beste: Spielt ihr es allein, seid ihr die meiste Zeit auch wirklich allein. Nur in manchen Szenen und einigen Kämpfen ist die KI an eurer Seite - ihr werdet ihr mitunter auch dankbar dafür sein -, sonst schleicht ihr ganz einsam durch dunkle, enge Gänge und lauert auf verdächtige Geräusche. Ganz ehrlich, so nah war ich dem guten alten Resident-Evil-Feeling schon lange nicht mehr.

Schon etwas zu nah für einen Scan.

Das gilt auch für die Rätsel. Sie sind immer noch herzlich dämlich. Nun, nicht die Rätsel selbst, die waren ok, kleine Denk-Puzzles eben. Drei unterschiedlich schwere Arten von Münzen habt ihr, wie viele braucht ihr von welcher Sorte, um ein bestimmtes Gewicht zu erreichen. Zeugs in der Richtung, klassische Resi-Denkaufgaben. Dämlich ist - wie immer - wie sie platziert sind. Ich meine, wer zur Hölle denkt, dass das ein guter Weg wäre, um den Zugang zum Personalbereich eines Kasinos abzusperren? Wenn gute Casino-Spieler etwas können, ist es komplexes Kopfrechnen. Behaupten sie zumindest immer.

Egal, Resident Evil Revelations ist sicher etwas kleiner, seine Grafik nicht das Tollste, was ihr euch auf die Konsole - oder den PC! - holen könnt, aber es fühlt sich an wie ein richtiges Resident Evil. Da es trotz einer Veröffentlichung auf Disc auch noch ein paar Euro weniger kosten wird als die meisten neuen Titel, scheint hier wirklich alles zu passen. Traditionelles Survival, klaustrophobische Umgebungen, die recht beliebten Figuren Jill und Chris, es fühlt sich an, wie das Spiel, das das ganze Geld und die Aufmerksamkeit anderer Entwicklungen hätte bekommen sollen. Obwohl, wahrscheinlich hätte es das nicht besser gemacht. So, wie Resident Evil: Revelations HD sich jetzt spielte, war es schon genau richtig.

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