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Lost Planet: Extreme Condition

Arschkalte Kammerjäger

In den Eislandschaften des Spiels könnte es gar nicht wuchtiger knallen, so atemberaubend sind die Feuergefechte in Lost Planet. Ob nun zu Fuß oder im Vital Suit: Die Szenerien wirken überfüllt mit hochexplosiven Tonnen, Gegnern und Power-Ups. Verständlich also, dass jede Mission für sich ein kleiner Krieg mitsamt Schlachtfeld ist. Passend dazu treten Euch auch vereinzelt riesige Endgegner gegenüber. Enttäuschend ist allerdings, dass man sich bei Capcom hier zu sehr auf bloße Waffengewalt verlässt, anstatt herausfordernde Denkaufgaben walten zu lassen, um den Boss zu knacken.

Die passende Schnulzen-Story darf natürlich nicht fehlen.

So reicht leider einzig allein nur der schnelle Finger am Abzug und das richtige Timing. Absolutes Highlight ist aber dennoch der Kampf gegen den „Green Eye“, ein übergroßes Akridenmonster, dem man mit Daddy's Vitual Suit (ein Roboterkampfanzug) ordentlich Saures geben muss, dabei aber aufpassen sollte, vom extrem voluminösen, aber nichtsdestotrotz tierisch flinken Vieh nicht auf die Hörner genommen zu werden.

Bei all der Opulenz der Grafik solltet Ihr über einen mächtigen Rechner verfügen: Wirklich flüssig läuft Lost Planet mit hohen Details bei Euch nur, wenn Ihr einen flotten Dual-Core-Prozessor Euer Eigen nennen könnt. Gerade bei den oft meterhohen Bossgegnern ist ausreichend Rechenleistung vonnöten, da sich die minutenlangen Fights über teils große Areale erstrecken. Ein wirklicher Hingucker sind die Explosionen: Selten gab es in einem Spiel solch feurige Detonationen! Wer es richtig knackig will, spielt Lost Planet per DirectX 10 auf allerhöchstem Genuss, nur wenige Rechner können momentan jedoch dieses Leistungspotential erfüllen.

Gerade noch so entkommen: Solche Moment gibt es zuhauf in Lost Planet.

Überhaupt spielt Lost Planet optisch in der ersten Liga: Eine riesige Weitsicht, gelungene Animationen und...äh leider hier und da etwas matschige Texturen. Angesichts der restlichen Pracht kann man dieses Manko aber durchaus verzeihen. Und sobald man sich den Bombast-Sound von Lost Planet zu Gemüte führt, ist eh alles vergessen. Wer da kein Surround-System besitzt, verpasst einiges: Ständig kracht es irgendwo, über Euren Köpfen krabbeln Akriden an der Decke, Schneepiraten ballern aus allen Rohren auf unsere Position und inmitten dieses Gefechts befinden sich viele, viele gefährliche Fässer, die bei Beschuss explodieren.

Da Monogamie langweilig ist, dürft Ihr natürlich auch im Mehrspieler-Modus von Lost Planet ran – sofern Ihr passende Mitspieler findet. Bisher herrscht regelrecht Mangelware an Servern. Für einen solchen Top-Titel eigentlich ein trauriges Bild. Rutscht Ihr dann doch endlich in ein Match, ist aber eine satte Portion Spaß angesagt. Vor allem der Wechsel zwischen Kämpfen zu Fuß und Vital Suit-Duellen kann überzeugen. Darüber hinaus profitiert die PC-Version vornherein von zusätzlichen Bonuskarten, die es für Konsoleros nur als nachträglichen Download gab. Wenn sich jetzt nur mehr Spieler zu Online-Gefechten überreden lassen würden....

Das ist sie also, die optimale Umsetzung? Leider falsch gedacht. Auch Lost Planet: Extreme Condition hat die Portierungszeit nicht genutzt, alte Wogen zu glätten. Story und Handlung präsentieren sich nach wie vor einfacher, als sie es durch eingestreute Nebenstränge tatsächlich sind und auch kleine optische Patzer wie teils vorhandene Wischiwaschi-Texturen muss man hinnehmen. Und dann noch der Hardware-Hunger: Liebe Entwickler, nicht jeder Spieler hat einen topmodernen Rechenknecht zu Hause! Hohe Details bleiben daher Dual-Core-exklusiv.

Abseits dieser Mankos ist Lost Planet eine astreine Konsolenumsetzung geworden: Eine vorbildliche Maus- und Tastatursteuerung, verbesserte Grafikeffekte – vor allem Einschüsse und Lichteffekte sehen nun noch besser aus – sowie das, was schon vorher drin war, münden in einem umfangreichen Action-Spektakel, das seines Gleichen sucht. Aufgrund einiger kleinerer und größerer Mängel reicht es jedoch nicht für die Bestnote. Vor allem dem Multiplayer-Modus fehlen bislang einfach genug Spieler.

Leute mit einer Vorliebe für Gewalt an Insekten dürfen in den Laden schlendern: Die PC-Version von Lost Planet ist seit dem 27. Juni im Handel erhältlich.

8 / 10

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In diesem artikel

Lost Planet: Extreme Condition

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Christopher Link

Contributor

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