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Die Sims 2: Haustiere

Abgespeckter Flohzirkus für unterwegs

Same procedure as every day

Im späteren Spielverlauf kommt zwar das Geld wegen der größeren Anzahl an Patienten schneller in die Kasse, aber an der ständig gleichen Prozedur ändert sich nichts. Untersuchen, behandeln, kassieren. Immer und immer wieder. Auf lange Sicht gesehen vermisse ich bei dem Spiel die Abwechslung, schließlich bekommt man als Tierarzt doch normalerweise deutlich mehr Tiere zu sehen. Wo sind Hamster? Wo sind Kaninchen? Wo sind Vögel?

Für den Sim selbst gibt es auch außerhalb der Arbeit nicht viel zu tun. Er (oder Sie) hat keinen Partner und kann höchstens mal einen Ausflug in den Park machen. Nebenbei kümmert man sich noch um seine Bedürfnisse, wie Hygiene oder Hunger. Letzteres bietet dem Spieler noch ein kleines Minispielchen. Im Einkaufsmenü besorgt Ihr erst verschiedene Zutaten und Rezepte. Anschließend kippt Ihr entweder alles nach eigener Wahl in die Pfanne oder kocht entsprechend Rezept. Das Kochgerät haltet Ihr dann per Stylus auf dem Herd und achtet dabei unter anderem auf die Temperatur oder die vergangene Zeit. Ganz nett für zwischendurch, nur wirkliche Begeisterung kommt dabei nicht auf. Die Spiegeleier reichen an sich für den gesamten Spielverlauf aus.

Eine weitere „Beschäftigungsmaßnahme“ ist Euer eigener Vierbeiner. Zwar bringt Ihr dem kleinen Freund relativ schnell ein paar Tricks bei, spielerisch relevant sind diese jedoch nicht. Mit den Patienten kann man ebenso verfahren, nimmt allerdings wiederum kostbare Zeit in Anspruch, die für wichtige Untersuchungen und Behandlungen drauf gehen. Denn eine Stunde im Spiel dauert gerade mal eine reelle Minute, gearbeitet wird von 8 bis 17 Uhr. Eine weitere Frage, die sich mir beim Test stellte: Warum bringen die Sims ihre Vierbeiner zum Tierarzt, wenn Sie lediglich ein neues Outfit für sie haben wollen? Im echten Leben verpasst der liebe Doktor den Tieren doch auch keine Kleider oder Accessoires, ist ja schließlich auch nicht sein Aufgabenbereich. Ich persönlich finde solche Sachen, wie etwa eine Sonnenbrille, Shorts oder Socken relativ albern. Meiner Katze würde ich das jedenfalls nicht antun.

Genuschel und Gescrolle

Tricks lernen die Vierbeiner relativ schnell.

Mit den Besitzern der Patienten unterhaltet Ihr Euch wie üblich auf Simlisch. Das Kauderwelsch versteht zwar niemand, doch dafür gibt’s ja die Untertitel. Auf Dauer etwas nervig ist in meinen Augen, oder besser gesagt in meinen Ohren, die Musik des Spiels. Vor allem der Standardsong lässt mich mit seinem Gedudel am liebsten gleich den Soundtrack ausschalten, was zum Glück ganz einfach per Knopfdruck an der Stereoanlage im eigenen Haus erledigt werden kann. Dort wählt Ihr zudem einige andere Stücke aus, die dann ebenfalls in Endlosschleife auf Euch einwirken, bis Ihr sie wieder von Hand umstellt oder Euch die Hörmuschel abfällt.

Die Steuerung von Die Sims 2: Haustiere funktioniert indes recht komfortabel. Zu 95 Prozent erteilt man dem Arzt per Touchscreen Befehle im typischen Sims-Auswahlmenü. Nur mit dem unteren Bildschirm ist das Spiel allerdings nicht zu bewältigen, denn Scrollen müsst Ihr über das Steuerkreuz. Mit den vier Buttons auf der rechten Seite dreht oder vergrößert Ihr die Ansicht, wobei das Spiel den Zoom leider immer wieder auf die Standardperspektive zurücksetzt, sobald ein Ereignis stattgefunden hat.

Eher negativ fallen die Unterschiede zur PC-Version von Die Sims 2: Haustiere auf. Dort gibt es nicht nur eine größere Auswahl an Tieren, sondern insgesamt viel mehr Möglichkeiten, was den Titel in dieser Version deutlich abwechslungsreicher gestaltet. Der Spieler kümmert sich wie im Hauptspiel um seine Sims und gleichzeitig noch um die tierischen Bewohner. Auf dem Nintendo DS hingegen sitzt Euer Liebling jedoch fast nur im Zwinger, außer man holt ihn – wenn es die Zeit zulässt – zum kurzen Spielen heraus. Warum besitzt man dann überhaupt einen? Mit genügend Training machen sie auf dem PC sogar Karriere, indem sie zum Beispiel in der Sicherheitsbranche zum Einsatz kommen. Das alles fehlt leider auf dem Handheld von Nintendo. Schade eigentlich, denn ich fände es allemal spannender als das, was stattdessen geboten wird.

Mein erster Eindruck von Die Sims 2: Haustiere war eigentlich noch recht optimistisch. Nach einigen Stunden kam sie aber dann doch, die Ernüchterung. Ist das etwa alles? Warum ist das Gameplay hier vergleichsweise so begrenzt? Mit dem Umfang der PC-Version würde mir das Spiel wohl wesentlich besser gefallen, weil es dort deutlich mehr Interaktionsmöglichkeiten mit den Sims und ihren Tieren gibt. Wenn das beim nächsten Versuch gegeben ist, dann verbringe auch ich gerne mehr Zeit in der Welt der Sims. Und an weiteren Umsetzungen wird es, so wie ich Electronic Arts kenne, garantiert nicht mangeln.

Die Sims 2: Haustiere ist bereits für PC, Nintendo DS, PlayStation 2, Game Boy Advance und GameCube erhältlich. Für die PSP erscheint das Spiel am 14. Dezember.

5 / 10

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