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Retro auf Raten - Wii Virtual Console

Super Mario Bros. 3, Blues Journey & Power Golf

Ihr kennt das sicher auch: Ihr habt die ganze Nacht durchgezockt, seid so richtig weit und es geht einfach nicht mehr, ohne zu Hallowach 500 SL Tabletten greifen zu müssen. Bis zu diesem Punkt rockt Ihr. Eure Reflexe sind genau auf das Spiel trainiert, die Steuerung wurde irgendwann nach Mitternacht eins mit Euch und in Trance bewältigt Ihr Passagen, die Euch selbst während der Ausführung in Erstaunen versetzen.

Dann ist es einfach zu spät. Ihr fallt fast mit dem Pad in den Schlaf. Also schnell die Pausetaste gedrückt, den Fernseher ausgeschaltet und nach einer Nacht erholsamen Schlafes geht es genauso phantastisch weiter. Richtig? Falsch! Absolut falsch!!!

Am nächsten Morgen verabschiedete der Flow sich zusammen mit der Nacht und jeder Spielversuch wird Euch so erscheinen, als hättet Ihr zum ersten Mal ein Pad in der Hand. Nichts gelingt mehr und alle hart erspielten Leben verschwinden schnell wie der Morgentau.

Hätte ich damals doch einfach die Zähne zusammengebissen und Super Mario Bros. 3 in einer solchen schicksalhaften Nacht beendet. Dann hätte ich vielleicht den Abspann nach der achten Welt gesehen. Gut, dass ich jetzt auf dem Wii einen neuen Versuch starten kann...

Super Mario Bros. 3

  • Plattform: NES
  • Entwickler: Meister Miyamoto (Nintendo)
  • Erschienen: 1988
  • Kostenfaktor: 500 Punkte
  • Wii-Mote Unterstützung: Ja

Dies war eine schmerzhafte Lektion, die mich Super Mario Bros. 3 lehrte, aber ich kann dem Spiel nicht böse sein. Der dritte Teil der Hüpfserie beförderte Mario endgültig in den Olymp der Videospiele und kann getrost als absolute Sternstunde des NES, nein, der 8-Bit-Spiele überhaupt betrachtet werden. Es ließen sich beliebig Superlative zu diesem Spiel aufzählen und sich vorzustellen, dass Miyamoto mit dem Leibhaftigen einen Deal eingehen musste, um die Hardware bis an diese Grenzen zu treiben, fällt nicht schwer.

Selbst nach 20 Jahren wirkt das Spiel nicht hässlich oder gar veraltet. Die Designer fanden einen fast zeitlosen Stil mit klaren Formen und ausdrucksstarken Figuren, die durchweg den Test der Zeit mit einem Lächeln bestanden. Ebenfalls über jeden Zweifel erhaben, gibt sich die Steuerung. Habt Ihr erst einmal das „Prinzip Mariobremse“ verinnerlicht, werdet Ihr über viele Jump´n´Runs der letzten 20 Jahre verständnislos den Kopf schütteln. Kaum eines bietet diese Präzision und Variation.

Abwechslung wird hier sowieso größtmöglich geschrieben. Dass die acht Welten alle mit eigenen Motiven wie „Lavaland“, „Welt der Riesen“ oder „Wasserwelt“ aufwarten, versteht sich ja fast von selbst. Da aber auch jeder der zahlreichen Sublevel diese Motive für sich geschickt abwandelt, seid Ihr bei diesem Spiel von der Langeweile so weit entfernt, wie es nur geht. Jede Menge versteckte Bonuslevel und kleine Herausforderungen zwischendurch lockern alles noch ein wenig auf und in Verbindung mit perfekter Spielbarkeit und perfekter Fairness und perfekter...

Und perfekter „alles, was man hier aufzählen kann“. Mario 3 stellt einen der ganz wenigen echten Angriffe auf meine persönliche Theorie dar, dass jedes Spiel mindestens ein paar kleine Mängel hat. Mario 3 gibt sich keine Blößen. Es ist ... vollkommen. Das hellste Juwel in der Krone der guten Spiele. Und insoweit kann es schon fast als Majestätsbeleidigung gewertet werden, dass Nintendo für dieses Spiel – was für banales Wort in Bezug auf dieses Kunstwerk – nur 500 Punkte haben möchte. Genug gesagt, zur Wii gehen, Punkt bezahlen und genießen.

Goldmünzen: 5,1/5

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Über den Autor
Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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