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ROCCAT Isku

Das Keyboard, das mit der Maus redet

ROCCAT Talk? In einem Keyboard? Ein neuer Headset-Anschluss vielleicht? Nicht ganz. Hinter dem markanten Aufdruck auf ROCCATs Isku-Keyboard steckt nicht weniger als ein Konzept für eine integrierte Lösung, um alle Steuereinheiten am PC miteinander abzustimmen, sie über die Treiber kommunizieren zu lassen und durch diese Verbindung neue Eingabe-Möglichkeiten nutzbar zu machen. Den Anfang machen dabei das Isku und die immer noch sehr aktuelle ROCCAT Kone[+]-Maus. Diese beiden reden miteinander. Aber über was?

ROCCAT Isku

Preis: ca. 80 Euro

Hersteller: ROCCAT

Erhältlich über: ROCCAT

Das Isku-Keyboard unterstützt wie auch die Kone[+] ROCCATs Easy-Shift[+]-Funktion. Wir erinnern uns, auf der Maus war es das, was die Shift-Taste für das Keyboard ist. Mit ihr lassen sich einige der Tasten doppelt belegen. So eine Funktion bringt das Isku zusätzlich zur normalen Shift-Taste mit, um noch mehr Funktionen in die Nähe des beliebten WASD-Blocks legen zu können. Da der Wechsel zwischen verschiedenen Shift-Tasten, alle auf der linken Hand, ganz schön gewöhnungsbedürftig wäre, kann man sich beispielsweise eine Art Master-Shift-Taste auf die Kone[+] legen, die dann auch die für Easy-Shift[+]-konfigurierten Tasten des Isku mit umschaltet. Umgekehrt lässt sich das Ganze auch belegen, sodass ihr die Zahl der Mausfunktionen durch einen Druck des kleinen linken Fingers auf die per Default dafür vergebene - weil in Spielen eigentlich nie benötigte - Caps-Lock-Taste verdoppeln könnt, ohne einen Maus-Finger zu binden.

Mit seiner integrierten Handauflage nimmt das Isku ein wenig mehr Platz ein, als das normale Keyboard. Die Bequemlichkeit ist den extra Platz wert.

Nicht jede Taste auf dem Isku ist als Easy-Shift[+] nutzbar, es gibt sattdessen drei Bereiche. Der Erste und Größte ist mit 20 Tasten die Umgebung um WASD, der zweite Block sind die fünf Makro-Tasten links und zuletzt gibt es noch die drei extrem praktischen, weil gut erreichbaren Daumen-Tasten unterhalb der Space-Taste. Warum nicht mehr Keyboards solche Tasten haben oder nicht schon viel früher sich diese etablieren konnten, ist mir nach ein paar Tagen mit dem Isku ehrlich gesagt nicht klar. Die Idee ist so simpel und effektiv, nicht nur für Easy-Shift[+].

Man muss ein wenig damit experimentieren, wie es einem am besten gefällt. Begeistert könnten zum Beispiel alle Liebhaber von MMOs sein, die so ihr ganzes Arsenal in Fingerreichweite haben, ohne den Mauszeiger bewegen oder zum Tastenblock umgreifen zu müssen. Hierfür ist dieses "Super"-Easy-Shift[+] oder vielmehr die erste Anwendung von ROCCAT Talk wie geschaffen. Ein weiteres nettes Beispiel wäre Easy-Aim[+], eine belegbare Taste, die die Maus-DPI-Zahl verzögerungsfrei verändert. Diese Funktion gibt es bereits auf der Kone[+], aber dank Talk lässt sich eine Keyboard-Taste zum Umschalten nutzen, was mancher als angenehmer empfinden könnte. Könnt ihr jetzt dagegen von euch behaupten, dass ihr bisher immer noch einen Finger und eine Taste freihattet, dann könnt ihr interessiert abwarten, was Talk in Zukunft noch zu bieten hat.

Das muss euer Interesse am Isku-Keyboard an sich aber nicht schmälern. Was auf den ersten Blick erstaunt, ist die Größe oder vielmehr die Fläche, die das Isku auf dem Schreibtisch beansprucht. Ein Großteil am Südende geht für die Handauflage drauf, die hier fest integriert wurde. Der Hersteller wollte unbedingt eine Handauflage haben und ich persönlich stimme ihm zu. Ich tippe und spiele lieber mit einer. Das Dumme war laut Entwicklungsabteilung nur, dass keine Ansteckbare so richtig saß, also wurde fest verschraubt. Die Handballen liegen gut, die Oberfläche ist angenehm aufgeraut, so kann man arbeiten.

Dieses Bild verdeutlicht die drei Bereiche, die für Easy-Shift[+] gedacht sind.

Die Tasten, die man so mit einem perfekten Abstand erreichen kann, sind dafür, dass die Isku nicht mechanisch, sondern mit Rubberdomes arbeitet, ein kleines Wunderwerk. Ja, ich bleibe bei meinen mechanischen Cherry-Tasten, die frühkindliche Prägung kriegt man nicht so schnell raus. Aber wenn ich mich nicht wirklich drauf konzentriere, dann könnte ich glauben, dass ich im Falle der Isku solche Mechanik unter den Fingern habe. Der Druckpunkt ist sehr präzise und liegt tief, und selbst wenn der Kontakt noch mal einen vielleicht-Millimeter tiefer sitzt - es ist halt immer noch Gummi im Weg -, gehört dieser Anschlag zu den Besten, die man sich im ganzen Segment wünschen kann. Das 1000 Hz Polling sorgt für Instant-Feedback, ist in dieser Klasse aber inzwischen Standard. Mit den Wabbel-Anschlägen der sehr weichen Logitechs beispielsweise hat das hier nichts zu tun, und selbst wenn mein Razer-Black-Widow-Liebling in dieser Disziplin immer noch gewinnt, muss man bedenken, dass die Isku mit 80 Euro deutlich günstiger ausfällt und mehr Funktionen bietet.

Mein einziger echter Kritikpunkt hängt leider auch mit den Tasten zusammen. Die Beleuchtung ist grundsätzlich hell genug, in einem angenehmen Blau und in sechs Stufen regulierbar. Die Typographie wurde gut gewählt, alle Zeichen sind gut lesbar, keine Probleme hier. Mein Problem ist, dass mein Schreibtisch hoch ist und ich dementsprechend tief sitze. Der Blickwinkel von oben auf das Keyboard bis geschätzt zu 60 Grad ist ziemlich perfekt. Dahinter reicht die Leuchtkraft durch die Tastenausschnitte grad noch so aus, aber die Beschriftung ist weniger gut lesbar. Wer blind übers Keyboard fliegt, den wird das nicht stören, wer dabei gelegentlich hinguckt und tief sitzt, muss ein klein wenig blinzeln. Ihr seht, ich muss schon sehr spezifisch werden, um hier etwas Kritisierbares zu finden.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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