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ROCCAT Kulo Stereo & Alumic

Wer will ein Headset? (Gewinnspiel)

Manche Features sollten auf den Seiten eines Herstellers einfach genauer erklärt werden. Das neue Headset von ROCCAT bekam für seine Lautsprechereinheiten eine Mylar Membran spendiert. Was bitteschön ist das? Eine kurze Suche förderte lediglich zutage, dass diese Membran in vielen Kopfhörern benutzt wird, unter anderem auch in den High-End-Geräten der Engländer von B&W. Kann also nicht Schlechtes sein. Aber was es ist, bleibt ein Geheimnis. Auch die Seite eines Industrielieferanten in der Nähe von Oldenburg verwirrt mehr als dass sie hilft. Dort erfährt man, dass Mylar ein Flächenisolierstoff der Isolierstoffklasse B ist, aus dem dieser Betrieb Unterlegscheiben aller Art und gewickelte Rohre baut. Fein. Was genau davon steckt jetzt in dem Headset? Spielt es für den Käufer eine Rolle? Nö. Es klingt einfach nur professionell, da jedoch Mylar in vielem verbaut wird, vom Klein-Lautsprecher aus dem Hause Teac bis hin zu Spitzen-TV, ist die Aussage an sich wertfrei. Ergo sollte hier einfach eine Erklärung dazugeliefert werden, was das Zeug denn jetzt tut, wenn es schon als Feature gepriesen wird.

ROCCAT Kulo Stereo

Preis: ca. 60 Euro

Hersteller: ROCCAT

Erhältlich über: Razer

Warum ich darauf so herumreite? Weil es eben eines der Features ist, die beim Kulo-Headset angepriesen werden. Nach diesem Ausflug in die Mylar-Mythen werfe ich lieber mal einen Blick auf die restlichen Features des Headsets und da wird es auch wesentlich konkreter. Den Tragekomfort kann zumindest jeder selber leicht prüfen und ich muss sagen, dass dieses Set trotz meiner Aversion zu Hörern, die direkt auf den Ohren sitzen statt sie zu umschließen, durchaus angenehm sitzt.

Leicht und dezent.

Der Andruck ist hoch genug, sodass das Set nicht zu leicht verrutscht, aber leicht genug, um auch nach ein paar Stunden nicht zu nerven. Die Polsterung ist atmungsaktiv genug, um Ohrenschweiß zu verhindern und der natürlich verstellbare Bügel sitzt ebenfalls locker genug.

Auch die Haltbarkeit des innen verbauten Metallbügels und des Sets im Allgemeinen machte einen sehr ordentlichen Eindruck. Auch nach wenig zartem Hin- und Herbiegen fand das Set in seine Form zurück und verlor schon gar nicht irgendwelche Teile. Das Gewicht der Konstruktion mit etwas über 170 Gramm belastet in keiner Weise und die rein äußerlichen Werte des Kulo fallen damit zwar nicht besonders aufregend, aber sehr kompetent aus. Abgerundet wird das durch einen Regler am Kabel, mit dem sich die Lautstärke verstellen lässt. Es zeigt sich mal wieder, dass die traditionellere Variante eines Drehrädchens in der Regel präziser zu handhaben ist als ein wie hier verbauter Schieber. Da dieser jedoch qualitativ hochwertig genug für kleine Regulierungen gebaut wurde, fällt es nicht zu sehr ins Gewicht.

Sitzt ein Headset gut, dann zählt nur noch der Klang. Ich weiß zwar nicht genau, welchen Anteil die Mylar-Membranen daran haben, aber hier kann das Kulo durchaus erneut punkten. Mit 60 Euro liegt das Set im Einstiegsbereich der besseren Geräte dieser Art, aber was hier erklingt, kann durchaus auch mit den Besseren mithalten. Die Bässe könnten ruhig kräftiger kommen, aber sonst wird hier ein sehr sauberer Frequenzverlauf geboten, der nirgendwo groß abfällt. Die Maximal-Lautstärke, bevor verzerrt wird, liegt deutlich über den Werten, denen man seine Ohren längere Zeit aussetzen sollte und insoweit könnt ihr selbst bei unruhigen Umgebungen alles ausblenden.

Der Bügel und auch das restliche Set halten einiges aus.

Das klappt übrigens auch recht anständig, ohne das Gehör zu schädigen, da die Bauweise des Sets eine leichte passive Geräuschdämmung bietet. Für lange Flüge würde ich immer noch andere Kopfhörer bevorzugen, die sich auf ein solches Feature spezialisiert haben, aber zumindest das Gröbste hält auch das Kulo von euch ab.

Die Aussteuerung des Sets würde ich insgesamt vor allem für Sprache empfehlen, wo Tiefenbässe nicht so gefragt sind. Auch bei der Musik-Wiedergabe zeigt sich dieser Effekt. Rock, Klassik und Soundtracks werden sehr klar wiedergegeben, Elektrobeats oder Hip-Hop leiden ein wenig an den nicht ganz so heftigen Bässen. Es bleibt immer noch genug übrig, um das Hör-Vergnügen auch als solches zu erhalten, aber hier ist man mit anderen – meist jedoch teureren – Sets und Hörern besser bedient. Für LAN- oder Multiplayer-Chats mit dem Sound des Spieles im Hintergrund ist dieses Set jedoch perfekt geeignet.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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