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S.T.A.L.K.E.R.: Call of Pripyat

Gameplay-Wiederaufbereitung

Zusätzlich hat GSC an der Rollenspiel-Schraube gedreht. Ihr habt nun endlich Schnell-Zugriffstasten für Lebensenergie-Boosts, einen Slot für Kopfbedeckungen, sowie eine Schleichanzeige. Außerdem müsst ihr regelmäßig essen, um fit und gesund zu bleiben. Selbst das Waffen-Upgrade-System aus dem Vorgänger funktioniert diesmal einwandfrei. Es scheint so, als ob die einzelnen Bruchstücke an die richtige Stelle fallen und ein Gesamtsystem liefern, das überzeugt. Natürlich nerven noch immer das etwas ungelenke Interface, die unübersichtliche Gebietskarte und die unvertonten Gespräche. Trotzdem bewegt sich die Stalker-Reihe endlich wieder einen Schritt nach vorne und nicht zurück.

Selbst die nervigen Zufallsmissionen sind Geschichte. Die Entwickler haben wieder selbst Hand angelegt und überraschend spannende Aufträge generiert. Egal ob ihr einen nächtlichen Überfall plant, ein Mutantennest mit Giftgas auslöscht oder für ein paar Wissenschaftler Detektoren organisiert. Es gibt wieder jede Menge zu entdecken, zu erleben und zu erforschen. Selbst zwei neue Feinde haben ihren Weg in das Spiel gefunden. Neben den katzenartigen, blitzschnellen Chimera sorgt vor allem der Burer für Aufsehen. Das gnomartige Wesen wirft mit seinen telepathischen Fähigkeiten Gegenstände nach euch und macht so angehenden Geheimagenten das Leben schwer.

Und es geht endlich zurück in den Untergrund. Nachdem GSC dieses geniale Feature aus dem ersten Teil in Clear Sky einfach abgeschafft hatte, warten diesmal wieder dunkle Industriebrachen, verwitterte Bunker und fiese Laboratorien auf den Helden. Endlich dürft ihr euch mal wieder richtig in die Hose machen, wenn sich kleine Mutantenratten mit quietschenden Schreien auf euch stürzen, feuerspuckende Anomalien unvorsichtige Stalker durch die Gänge jagen und Zombiesoldaten sabbernd aus dunklen Ecken kriechen. Echtes, großes Horror-Kino der ukrainischen Sorte.

S.T.A.L.K.E.R.: Call of Pripyat - Trailer

Doch bei all der Freude bleibt ein großes Aber: Wie eingangs erwähnt, trefft ihr über weite Strecken auf die gleichen Gegner, die gleichen Landschaften und die gleichen Waffen wie in den Vorgängern. Wer nicht beim ersten Mal auf die unvollkommene Mischung aus Shooter, Rollenspiel und Lebenssimulation stand, wird auch diesmal nicht glücklich. Besonders Hardcore-Fans, die sich mit Shadow of Chernobyl und Clear Sky abgemüht haben, wird es schwerfallen, erneut in die Zone zu ziehen. Schließlich ist das große Geheimnis gelüftet. Der Knalleffekt des ersten Teils fällt auch diesmal flach.

Ja, unterm Strich könnte Call of Pripyat die Bug-freieste und vielleicht sogar beste Stalker-Erfahrung werden, doch was nützt das, wenn man sich an den trostlosen Sumpflandschaften, kahlen Wäldern und zerstörten Industriebrachen sattgesehen hat? Wollt ihr euch wirklich erneut mit einer AK-74 durch Hundemutanten und Banditen pflügen, Anomalien erkunden und Armeelabors durchsuchen? Ich kann diese Fragen mit „Ja“ beantworten und werde dem Spiel auf jeden Fall ein Chance geben. Insbesondere deshalb, weil alles nach einem angenehm fehlerfreien Spielvergnügen aussieht. Außerdem kommt das ganze zum Add-On-Preis auf den Markt. Ein Angebot, das ich als echter Stalker-Fan wahrscheinlich nicht ausschlagen kann.

S.T.A.L.K.E.R.: Call of Pripyat erscheint im November 2009 exklusiv für PC.

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Kristian Metzger

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