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Saints Row: The Third

Wahnsinn für die Massen

Ein kleiner Test: Findet ihr es lustig, wenn ein Mann mit einem Riesendildo Prostituierte verprügelt? Müsst ihr herzhaft lachen, wenn es man sich bei einem Spiel von hinten an ein Opfer heranschleichen kann, um ihm anschließend kräftig in die Eier zu treten? Bereitet es euch Freude mit einem Fahrzeug Menschen aufzusaugen und sie dann mit einem Manapult gegen Häuserwände zu schleudern, sodass sie dort nur einen hässlichen Blutfleck hinterlassen? Und findet ihr es spaßig, wenn unschuldige Passanten nach dem Treffer mit einer riesigen Plastik-Faust wie reife Tomaten platzen? Wenn ihr alle vier Fragen mit "Ja" beantwortet, sollte ihr die Vorschau überspringen und sofort bei Zavii, Amazon oder der Spielegrotte Saints Row: The Third vorbestellen. Das wird euer Spiel. Albern, dämlich und so dermaßen überzogen, dass diesmal wirklich keine Verwechslungsgefahr zu GTA mehr besteht.

Ist die Antwort viermal "Nein", solltet ihr den Titel trotzdem nicht ganz aufgeben. Denn unter dem überdrehten Gameplay steckt diesmal sogar ein richtiges Spiel, dessen Grafik nicht mehr an die erste Xbox erinnert und dessen Missionen sogar scheinbar so etwas wie Substanz haben. Damit ihr euch nicht durch den ganzen Blödsinn lesen müsst, gibt es zum Einstieg erst einmal einen Ausblick auf die "ernsthafte", storygetriebene Kampagne und das interessante Upgrade-System. Alle anwesenden Spaßvögel mit Hang zum Pennäler-Humor überlesen diesen Part geflissentlich und/oder springen direkt zum Fazit. Das mit dem Dildo haben wir ja nun hinter uns.

Also zurück zu den Third Street Saints, einer Bande von Gangstern, die im zweiten Teil Stilwater erobert haben und nun im Mainstream angekommen sind. Die Jungs verdienen mit Werbeverträgen Kohle und müssen eigentlich nicht mehr Stehlen, Dealen und Morden. Doch ihnen wird mit der Zeit einfach langweilig. Sie suchen neue Herausforderungen, also ziehen sie immer mal wieder los, um sich bei Einbrüchen und Banküberfällen den nötigen Kick zu besorgen. Und genau mit einem solchen Job beginnt Saint's Row: The Third.

Gemeinsam mit einem Method Actor, der die Rolle des Gang-Leaders in einem passenden Film spielen soll, macht sich die illustre Truppe, bestehend aus eurem selbsterstellten Charakter, Johnny Gat und Shaundi, auf, ein Geldinstitut zu knacken. Dazu setzen sich die obercoolen Gangster übergroße Plastik-Masken ihres Anführers auf. Wie clever. Der Anfang der Mission wird dabei in einer Zwischensequenz erzählt, die in der Demo-Version noch aus Skizzen bestand. Kaum hat die Bande ihre Waffen gezogen, wird es konfus. Die komplette Belegschaft samt Kunden zücken ihrerseits Knarren und eine wilde Schießerei beginnt. In diesem Moment beginnt euer Part. Ihr schlüpft in die Rolle des Anführers und versucht das Beste aus der unschönen Situation herauszuholen.

In der Third-Person-Perspektive ballert ihr euch durch die Bank. Wie es sich für das Genre gehört, wechselt Saints Row: The Third beim Zielen in eine Schulter-Perspektive. Waffen, Effekte und Sound wirken solide. Das Spiel technisch und in puncto Design deutlich besser, als seine beiden Vorgänger. Ihr kämpft gegen anrückende Spezialeinheiten, feindliche Gangmitglieder, darunter sexy Frauen mit Strapsen, und arbeitet euch so immer näher an den Tresor heran.

Um das Geballer etwas aufzulockern, stellen sich euch auch mit Sturm-Schilden bewaffnete Polizisten in den Weg. Diese sind nur an den Füßen und natürlich am Rücken verwundbar. Im Zwei-Spieler-Koop-Modus wäre es nun an der Zeit, eure Angreifer von zwei Seiten in die Zange zu nehmen. Fallengelassene Waffen, auch den Schild, könnt ihr übrigens aufnehmen und selbst einsetzen. Außerdem lassen sich Geiseln als menschliche Schutzschilde missbrauchen. Also alles drin, was in einen vernünftigen Shooter gehört

In diesem artikel

Saints Row: The Third

PS3, Xbox 360, PC, Nintendo Switch

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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