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Samsung Soundbar HT-WS1G

Kontra Guerillaverkabelung, Pro Sound

5.1 ist super. 7.1 noch mehr. 9.1 ist das Größte (wird das eigentlich von irgendwas außerhalb echter Kinos unterstützt?). Aber was, wenn die Gestaltung des Wohnzimmers oder die Einstellung des Lebenspartners den Aufbau einer gewichtigen Soundanlage nicht zulässt? Es mit Worten wie „Entweder ich oder noch mehr von diesem Technikschrott!“ leicht blumig untermalt wird? Dann sitzt man mit dem schicken Blu-Ray-Player und den noch schickeren Konsolen herum, erfreut sich an 1080p, während die Ohren angesichts der internen TV-Lautsprecher still vor sich hinbluten.

Ihr könnt jetzt in einem Anflug von Guerilla-Wohngestaltung tief in der Nacht Surroundboxen aufbauen, die dann wie feindliche Lager in regelmäßigen Abständen lokalisiert und ausgehoben werden, oder ihr werft einen Blick auf die in letzter Zeit stark vermehrt aufgetauchten Soundbars. Das Konzept ist nicht ganz neu, Yamaha stellte schon vor Jahren seinen ersten Surround-Versuch mit nur einer Box vor. Das Grundprinzip ist einfach. Man nehme einen Kasten mit etwa einem Meter Breite und verteile darin eine Handvoll von Hoch-, Tief- und Mitteltönern. Ein DSP-Chip (Digital Signal Prozessor) fälscht dann den Sound so ab, dass aus der Front vor einem ein halbwegs glaubwürdiger Raumklang inklusive Tönen von der Seite und sogar von hinten wird, ganz als hätte man die kleinen Boxen doch hinter dem Sessel aufgebaut.

Samsung Soundbar HT-WS1G

Preis: etwa 350 Euro

Hersteller: Samsung

Erhältlich über: Amazon

Um zu sehen, ob sich wirklich ein voluminöser Raumklang mit nur einer Box und im vorliegenden Falle einem Subwoofer erzeugen lässt, stellte mir Samsung netterweise sein HT-WS1G Soundbar System zur Verfügung. Die extrem voluminöse Verpackung enthält zum allergrößten Teil Styropor, das das eigentlich relativ handliche System ganz sicher heil zum Nutzer bringt. Der Subwoofer ist mit 40 * 30 * 30 cm nämlich fast schon ein Winzling. Der eigentliche Soundbar bringt es zwar auf einen ganzen Meter Breite, ist aber nur 10 cm hoch und gerade mal 6 cm tief. Wirklich schnuffig schmal also und für die Maße der meisten aktuellen TFTs in der Breite angemessen ausgelegt. Eine simple Wandverschraubung findet sich auch in der Kiste, genauso wie ein Plastikstandfuß für den Soundbar.

Ihr habt also einige Optionen, um den Bar richtig zu positionieren, wobei man eigentlich davon ausgeht, dass er unterhalb des TV steht. Aber auch einen halben Meter darüber und leicht nach unten in den Raum hinein angewinkelt klappte es gut, vielleicht sogar noch etwas besser vom Effekt her. Aber dazu später mehr. Wo ihr den Subwoofer unterbringt, bleibt euch überlassen. Der Empfang des kabellos verbundenen Basswürfels reichte sogar bis ins Nachbarzimmer, aber so optisch perfekt versteckt leidet der Klang dann doch zu sehr. Auch der Aufbau der Verbindung wurde optimal gelöst. Einfach einschalten und schon finden sich die beiden Geräte. Am Ende sind es drei Kabel, die noch übrig bleiben: Beide Komponenten brauchen eine Steckdose und der optische Eingang (Standard Toslink-Buchse) sucht Verbindung.

Breit und doch unauffällig, wenn es erstmal unter dem TV steht: HT-WS1G

Entweder geht ihr jetzt an den optischen TV-Soundausgang oder verbindet beispielsweise einen Blu-Ray-Player oder eine Konsole direkt mit dem Soundbar. Bei der TV-Konstruktion stieß ich allerdings auf ein Problem. Während der Blu-Ray-Player ein DTS-Signal ausgab und die Soundbar dieses bei direkter Verbindung auch verstand, funktionierte der HDMI-In auf Optisch-Out-Passthrough durch meinen Samsung-TV hindurch nicht richtig. Hier wird das Signal anscheinend auf ein Stereo-PCM heruntergesampelt, und dann mit recht katastrophalen Folgen an den Soundbar weitergegeben: Der Center-Ton wird beinahe komplett unterschlagen und Dialoge damit effektiv auf Stumm gestellt. Erst als ich im BluRay-Player die Ausgabe komplett auf Stereo-PCM herunterregelte, passte die Aussteuerung wieder, jedoch lag die Qualität des Tons deutlich unter dem DTS des direkten Anschlusses.

Die Moral von der Geschichte: Solange euer TV-Gerät keinen vollwertigen Passthrough beherrscht und ihr mehr als ein Gerät an die Soundbar anschließen wollt, solltet ihr über einen Toslink-Switch (ca. 10 Euro) oder gleich einen HDMI-Toslink-Switch mit Fernbedienung (ab 80 Euro) nachdenken. Es ist schade, dass die Soundbar nicht von sich aus mit ein paar mehr Eingängen aufwartet, aber die generelle Idee bei diesem Gerät scheint sowieso der direkte Anschluss an den Fernseher zu sein.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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