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Seltsame Entscheidungen der Spieleindustrie - Teil 2

Nicht für Kinder unter sieben Jahren

Fortsetzung von Teil 1

Aus den 80er haben sie alle gelernt und Erfolge wie SNES und Mega Drive, gefolgt von Playstation und Co. beweisen dies? Nö. Vor allem der erste Wahn um Multimedia und CD-ROM forderte ein paar prominente Opfer. Der Koller auf einmal 600 MB auf einem Medium mit sinnlosestem Krams zumüllen zu können trieb seltsames Unkraut ans Tageslicht und Nintendo schenkte uns den Cyberspace zum mitnehmen. Oder wofür steht Virtual Boy sonst?

Virtual Boy lässt Kinder erblinden

Kann der Schöpfer von Metroid, der Erfinder des 'Game & Watch' und des ersten Game Boys so richtig daneben liegen? Na, aber hallo! Zur Ehrenrettung des inzwischen leider verstorbenen Genies Gunpei Yokois muss man dazu sagen, dass er Nintendos Virtual Boy so nie veröffentlichen wollte. Aber wie dann? Schließlich dauerte die Entwicklung schon so lange, dass Nintendo schließlich die Geduld verlor und das seltsam anmutende Gerät auf den Markt brachte.

Nein, man visiert damit nicht feindliche Panzer an.

Was sollte das sein, ein Game Boy war es sicher nicht? Misst es seismische Aktivitäten? Baut man es als Periskop in U-Boote? Nö, man beugte sich in rückenschädigender Haltung darüber, nahm das angeschlossene Pad in die Hand und spielte eines der insgesamt 14 erschienen Spiele. Diese waren nicht einmal so schlecht und insoweit musste man schon mit einer ganzen Batterie an Warnhinweisen auf Packung, Handbuch und Gerät darauf deuten, dass man sich dem 3D-Bild besser nicht zu lange aussetzt. Kinder unter sieben solltet Ihr besser ganz davon fernhalten.

Ihr könnt Euch den Erfolg ausmalen. Mitte 1995 für 180$ auf dem Markt, Herbst 1995 im Preis reduziert, zu Weihnachten verschleudert, bis Sommer 1996 praktisch verschwunden. Nintendo ging es gut genug, um dieses kleine Debakel ohne große Folgen zu verschmerzen. Einer musste aber bezahlen und der Virtual Boy kostete Yokoi sein Standing bei Nintendo. In Ungnade gefallen, verließ er 1996 den Konzern.

Jaguar verwirrt Sam Tramiel

Ein wenig besser als der Virtual Boy verkaufte sich ein anderer Mitbewerber Mitte der 90er dann doch: Ataris Jaguar. Zugegeben, drei bis vier aktive Jahre mit etwas mehr als 70 Spielen insgesamt lassen sich schwer als Erfolg verkaufen. Denkt Ihr doch auch, oder? Nicht für Sam Tramiel, langjähriger Präsident von Atari. Was genau mit ihm während eines legendären Interviews mit der Zeitschrift Next Generation los war, werden wir wohl nie erfahren. Uns bleiben nur einige der seltsamsten Aussagen überhaupt erhalten:

Die Tramiels: Garry, Sam, Jack und Leonard.

Es beginnt harmlos, auch wenn ihn die Geschichte widerlegte: „Wir hypen das nicht, wie Trip Hawkins das mit seinem M2 macht, weil Jaguar 1 zum Preis von 149 $ noch eine lange Lebensspanne vor sich hat. Es (Jaguar 2) wird ein sehr erfolgreiches Produkt.“

Auf die Frage, was er von der Preisankündigung von 299 US$ für die PlayStation hält: „Wenn Sony für 249 oder 299 US$ auf den Markt geht, sorgen wir dafür, dass die ITC (International Trade Commision) gegen sie vorgeht. Das ist Dumping. Man kann nicht die Japaner einen überhöhten Preis zahlen lassen, dann in den USA für 249 US$ Dumping betreiben und damit die US-Hersteller töten. Das ist gegen das Gesetz.“

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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