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Skate 2

Neue, alte Stadt

Wie erklärt man möglichst plausibel, dass eine Stadt, die man eigentlich so gut wie seine Westentasche kennt, plötzlich völlig anders aussieht? Natürlich könnte man damit argumentieren, dass es doch nur ein Spiel ist und niemanden so richtig interessiert, aber das wäre zu einfach. Was käme wohl noch in Frage... Alien-Invasion? Zu unrealistisch. Modernisierung der Stadt? Zu langweilig. Wie wäre es mit einer kleinen Katastrophe? Bingo! Genau das widerfährt dem schönen und fiktiven Städtchen San Vanelona, das man im ersten Skate nach Lust und Laune auf vier Rädern erkunden durfte.

Und nun, fünf virtuelle Jahre später, glänzt die Stadt im gleißenden Licht des grellen Feuerballs am strahlend blauen Himmel wie neu. Keine Trümmer, keine Verwüstungen (dafür ist der Wii-Ableger Skate it zuständig) – alles sauber. Die neue Metropole verfügt nicht nur über einen frischen Aufbau, sondern lässt sich auch aktiv beeinflussen. Die Entwickler nennen es schlicht und ergreifend „Grab the world“-Button. Und das bringt es so ziemlich genau auf den Punkt.

Überall darf man von seinem fahrbaren Untersatz absteigen – ebenfalls ein neues Feature – und die Umgebung manipulieren. Von einer simplen Spielerei ist eben jene Möglichkeit weit entfernt. Insgesamt gibt es 100 unterschiedliche Objekte, die man munter über den Boden schiebt. Manchmal löst man so Rätsel, erklimmt scheinbar unerreichbare Stellen und bastelt sich selbst einen waghalsigen Parcrous nach eigenen Vorstellungen zusammen, um möglichst viele Punkte zu erzielen.

Skate 2 – Video: New San Vanelona

Standardmäßig bleibt jeder Gegenstand auch da, wo man ihn hinterlässt. Sie tauchen nicht einfach nach gewisser Zeit an ihrer vorgegebenen Stelle erneut auf. Man kann das Spiel sogar eine Woche oder mehrere Monate lang im Regal stehen lassen und dennoch bleibt alles so, wie man es in Erinnerung hat.

Dadurch entfällt beispielsweise der lästige Neuaufbau eines interessanten Kurses. Das soll aber keineswegs heißen, dass man alles immer wieder kreuz und quer durch die Stadt befördern muss. Auf Wunsch setzt Skate 2 alle Objekte wieder auf ihre Ursprungsposition zurück. So, als ob man zuvor noch nie damit in Berührung gekommen wäre.

Ebenfalls in die Kategorie „nette Idee“ fällt der aus dem ersten Teil übernommene Session-Marker. Drückt man auf dem PS3-Controller gleichzeitig L1 und auf dem Steuerkreuz nach unten, setzt man eine Markierung in die Welt. Sobald man nun L1 hält und das Steuerkreuz oben betätigt, teleportiert man seinen Skater sofort an die zuvor gebrandmarkte Stelle. Einerseits spart das Zeit, die ansonsten für das erneute Erreichen dieses Startpunkts draugegangen wäre, andererseits beginnt man von exakt der gleichen Position aus mit einem neuen Versuch.

Steuerungstechnisch vertraut Skate 2 auf das simulationslastige System des Vorgängers, das auch hier wirklich intuitiv und zuverlässig funktioniert. Ergänzt wird das Trickrepertoire diesmal unter anderem durch Grabs und Fingerflips. Abseits davon lenkt man seinen Skater wie gewohnt über den linken Stick, während der rechte Stick für das kleine Board zuständig ist. Hände und Füße kommen derweil über Trigger beziehungsweise Buttons zum Einsatz. Als Neuling wird man ein Weilchen zur Einarbeitung benötigen, hilfreich zur Seite steht dabei allerdings ein gelungenes Tutorial.

Immer schön schieben.

Neben der freien Erkundung von New San Vanelona bietet Electronic Arts auch einen Karriere-Modus an. Allzu viele Informationen plauderte man dazu noch nicht aus, doch man darf sich auf wesentlich mehr Challenges, Renn-Events und Spezialisierungen für den Skater der Marke Eigenbau einstellen. Ähnlich bedeckt verhielt man sich außerdem in Bezug auf den Online-Modus.

Umso freudiger präsentierte uns der Entwickler hingegen einen andere Spielvariante: Hall of Meat. Und die hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Hier geht es nicht darum, einen Kurs fehlerfrei zu absolvieren. Eigentlich ist eher das genaue Gegenteil der Fall. Man soll seinen Skater zu einem möglichst spektakulären Crash verhelfen. Als gutes Beispiel dient dafür eine Brücke. Sobald man seinen Schützling auf eine kleinen Flug nach unten schickt, aktiviert man per Taste die Zeitlupe, dreht ihn währenddessen um die eigene Achse und sieht zu, wie er mit einem nicht zu überhörenden Knacken auf dem Boden aufschlägt. Bonuspunkte landen auf dem eigenen Konto, sofern man besonders spektakuläre Manöver vollführt oder etwaige Objekte in der Umgebung trifft. Insbesondere mit mehreren Kumpels vor einer Konsole dürfte Hall of Meat als spaßige Dreingabe für ein paar unterhaltsame Stunden sorgen.

Skate 2 erweckt auf den ersten Blick den Eindruck einer würdigen Fortsetzung. Für eine eindeutige Prognose wurde uns von Seiten der Entwickler aber viel zu wenig Material gezeigt. Speziell, wenn es um das neue San Vanelona geht. Außer einem kleinen Skatepark innerhalb der City und einigen Regionen in den Bergen rund um die Metropole gab es nicht viel zu sehen. Die Neuerungen, allen voran die Möglichkeit, Dutzende Objekte durch die Gegend zu schieben, wirken hingegen allesamt recht sinnvoll und passen in die Welt. Kurz gesagt: Wer an Skate seine Freude hatte, wird vermutlich auch Skate 2 genießen können.

Skate 2 erscheint voraussichtlich im Januar 2009 für PlayStation 3 und Xbox 360.

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